Termin für Vertrauensfrage: Grüne offen für zeitnahe Neuwahl

    "Haben unsere Arbeit gemacht":Grüne offen für zeitnahe Neuwahlen

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    Die Diskussion um einen Termin für Neuwahlen nach dem Ampel-Aus hält an. Die Grünen zeigen sich offen für einen frühen Termin - verweisen aber auf die Rolle des Kanzlers.

    Wahllokal in Berlin
    Seit dem Ampel-Aus wird um den Neuwahl-Termin gestritten. Die Bundeswahlleiterin warnt vor einer zu frühen Wahl: Papier für Stimmzettel sei knapp. Die Papierindustrie widerspricht.09.11.2024 | 2:39 min
    Nach dem Ampel-Aus haben sich die Grünen offen für einen früheren Neuwahl-Termin gezeigt. Der scheidende Parteivorsitzende Omid Nouripour sagte der "Bild am Sonntag":

    Wir Grünen könnten auch gut mit einem früheren Termin leben. Wir haben unsere Arbeit gemacht, sind auf alles vorbereitet.

    Omid Nouripour, Grünen-Parteivorsitzender

    Die Union kritisierte dagegen die Debatte über Risiken einer vorgezogenen Neuwahl als absurd und warf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor, die Bundeswahlleiterin zu instrumentalisieren.

    Nouripour: "Deutschland braucht handlungsfähige Regierung"

    Nouripour verteidigte die Entscheidung der Grünen, ihre Minister in der Regierung zu lassen. "Deutschland braucht eine handlungsfähige Regierung. Diese Stabilität und der Amtseid sind die zentralen Gründe dafür, weshalb wir nicht gesagt haben, das ist uns hier alles zu doof, wir gehen jetzt." Das Ende der Ampel-Koalition habe er lange kommen sehen. "Wir wussten seit über einem Jahr, dass es jederzeit zum Bruch kommen könnte."
    Die Grafik zeigt den Weg von der Vertrauensfrage zu Neuwahlen: Scheitert der Kanzler mit der Vertrauensfrage im Bundestag, kann der Präsident innerhalb von 21 Tagen das Parlament auflösen. Innerhalb von 60 Tagen müssen dann Neuwahlen stattfinden.

    Habeck: Vertrauensfrage nicht an Projekte binden

    Auch Vizekanzler Robert Habeck meldete Zweifel an möglichen Bedingungen für eine schnelle Vertrauensfrage an. Allerdings sei dieser Schritt Sache des Kanzlers selbst und müsse auch entlang der Organisation einer sicheren Wahldurchführung abgewogen werden, betonte der Grünen-Politiker am Samstag am Rande eines Besuchs in Neuhardenberg.
    Ähnlich äußerte sich Nouripour: Eine Vertrauensfrage sei originär, emotional und vor allem nach dem Grundgesetz ausschließlich Angelegenheit des Bundeskanzlers, sagte er. "Das haben wir als Partei zu respektieren."
    SGS Habeck/Sievers
    Vizekanzler Habeck will Kanzler werden. Und strebt Neuwahlen, so früh wie es möglich ist, an. Danach müsse es "schnell und vernünftig" weitergehen, damit das Land Stabilität fände.08.11.2024 | 8:08 min

    SPD will noch Projekte durch den Bundestag bringen

    Scholz hatte sich nach dem Bruch seiner Ampel-Koalition gesprächsbereit über den Zeitpunkt einer Vertrauensfrage und der folgenden Neuwahl gezeigt, nachdem er zunächst den 15. Januar für die Vertrauensfrage genannt hatte.
    Wie handlungsfähig ist die Regierung noch?
    ZDFheute Infografik
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    Er mahnte am Freitag eine Einigung im Bundestag darüber an, welche Gesetze noch beschlossen werden sollen.
    Auch SPD-Generalsekretär Matthias Miersch hatte Gesprächsbereitschaft signalisiert. "Olaf Scholz hat angeboten, dass wir uns konkret mit der Union darüber verständigen, welche wichtigen Projekte wir im Bundestag noch gemeinsam voranbringen - wie Kindergeld, Pflegeversicherung und das Deutschlandticket", sagte er der "Süddeutschen Zeitung".
    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gibt nach dem Informellen Treffen des Europäischen Rates eine Pressekonferenz in der ungarischen Hauptstadt. Thema bei der Tagung der Staats- und Regierungschefs werden unter anderem Vorschläge zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in der EU sowie die transatlantischen Beziehungen nach der US-Präsidentschaftswahl sein.
    Im Streit um den Termin für Neuwahlen nach dem Ampel-Aus signalisiert Kanzler Scholz überraschend Entgegenkommen. Die Union lehnt eine Zusammenarbeit vor der Vertrauensfrage ab.09.11.2024 | 2:28 min
    Quelle: dpa