Appell nach Europawahl: Medienbildung schon in Grundschule

    Interview

    Nach Rechtsruck bei Jungwählern:Schülerkonferenz: Medienbildung in Grundschule

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    Die Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz versucht, die guten Wahlergebnisse der AfD bei jungen Wählern zu erklären. Die Schulen fordert sie zum Handeln auf.

    Basner: "AfD hat leichte Antworten"
    "Das spricht einfach viele junge Menschen an, sie suchen irgendwie eine Veränderung, weil es vielen jungen Menschen schlecht geht", so Louisa Basner (Jusos), Generalsekretärin Bundesschülerkonferenz.11.06.2024 | 6:51 min
    Bei den Jung- und Erstwählern konnte die AfD bei der Europawahl starke Zugewinne verbuchen. Was treibt Menschen zwischen 16 und 24 Jahren dazu, bei der Partei ihr Kreuz zu machen? Louisa Basner, Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz, nennt neben der starken AfD-Präsenz in den sozialen Medien weitere Gründe.
    Im ZDF-Morgenmagazin nimmt sie Stellung zum Wahlerfolg der AfD in der jungen Zielgruppe. Sie erklärt, warum der Klimaschutz nicht mehr das wichtigste Thema für die Wahlentscheidung gewesen ist und appelliert deutlich an die Schulen.
    Sehen Sie oben das ganze Interview im Video oder lesen Sie es unten in Auszügen.
    Wie erklärt sich die Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz, dass die Union und die AfD bei den Jung- und den Erstwählern auf Platz 1 liegen?
    Louisa Basner ist der Meinung, dass die hohen Zustimmungswerte von jungen Menschen für die AfD auf drei Gründen beruhen: Tiktok und Social Media, dem Elternhaus und fehlenden Informationen.

    Man darf nicht vergessen, dass viele ein bisschen uninformiert in die Wahl gegangen sind und dann die AfD gewählt haben, weil sie irgendwo leichtsinnig etwas aufgeschnappt haben.

    Louisa Basner, Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz

    Antje Pieper im Gespräch mit Julia Ebner
    Vor allem in den sozialen Medien geht die AfD sehr geschickt vor, Jungwähler mit einfachen Botschaften zu überzeugen. Ein Gespräch mit Julia Ebner, Rechtsextremismus-Forscherin.10.06.2024 | 4:22 min
    Warum haben die Grünen so viel verloren, obwohl sie bei der letzten EU-Wahl 2019 noch so erfolgreich waren?
    Den großen Unterschied zwischen den Europawahlen 2024 und 2019 mache die dazwischen stattgefundene Corona-Pandemie aus, sagt Basner.

    Die Corona-Pandemie hat bei sehr vielen jungen Menschen viel verändert. Wir haben uns dadurch als Generation total verändert.

    Louisa Basner, Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz

    Eine große Zahl an jungen Menschen habe sich in dieser Zeit mit ihrer mentalen Gesundheit auseinandersetzen müssen. Und so sei es dazu gekommen, dass sie ihre Meinung zu "ganz vielen Dingen" geändert hätten.
    09.06.2024, Sachsen, Gablenz: Eine Person steckt seinen Wahlzettel zu Europawahl in eine Wahlurne.
    In allen Landkreisen, in allen Städten in Sachsen hat die AfD die meisten Stimmen gewonnen. Was sind die Gründe, die die Bürger*innen dazu gebracht haben, die AfD so zu stärken? 10.06.2024 | 2:24 min
    Mit welchen Themen, Angeboten oder auch Versprechen konnte diese in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei überzeugen?
    Es sei "grundsätzlich" so, dass die AfD "leichte Antworten auf komplizierte Fragen" habe, meint Louisa Basner. Das greife bei jungen Menschen.

    Viele junge Menschen suchen eine Veränderung, weil es ihnen schlecht geht und dann sehen sie auf Wahlkampfplakaten, dass sich Deutschland ändern und es wieder besser wird. Natürlich haben sie in diesem Moment die Hoffnung, dass es auch ihnen dann wieder besser geht.

    Louisa Basner, Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz

    Sie glaube nicht, dass sich die jungen Menschen inhaltlich mit den Wahlversprechen der AfD auseinandergesetzt hätten.
    Bundeskanzler Olaf Scholz vor einer Europaflagge
    Die AfD jubelt, die Ampelparteien müssen mit teils großen Verlusten kämpfen. So sehen die Reaktionen der Parteien auf die Europawahl in Deutschland aus.10.06.2024 | 2:13 min
    Was müsste sich ändern, zum Beispiel auch an den Schulen?
    Basner zeigt sich fest überzeugt davon, dass die Schulen früher mit der Vermittlung von Medienkompetenz und -bildung anfangen müssen.

    Es ist wichtig, dass jüngere Kinder wissen, wie gehe ich mit Informationen um, die ich auf Tiktok und auf Social Media gesehen habe, wie kann ich überhaupt erkennen, ob das eine Falschinformation ist oder nicht.

    Louisa Basner, Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz

    Aktuell würde dies im Alter von elf bis zwölf Jahren beginnen. Da aber Kinder bereits mit neun und zehn Jahren häufig schon Zugriff auf Tiktok und Social Media hätten, sollte die Bildung früher starten, bereits in der Grundschule, fordert Basner.

    Union vor AfD stärkste Kraft
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    Quelle: ZDF

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