Anders als in fast allen anderen Industrienationen können sich in Deutschland Besitzer eines Doktortitels den akademischen Grad in Personalausweis und Reisepass eintragen lassen.
Quelle: dpa
Die Bundesregierung streicht laut einem Medienbericht den Doktortitel vor dem Nachnamen in Personalausweisen und Reisepässen.
Die
Ampel-Koalition folge damit "internationalen Gepflogenheiten", berichtet die Düsseldorfer "
Rheinische Post" am Mittwoch unter Berufung auf eine der Redaktion vorliegende Verordnung des Bundesinnenministeriums.
Neues Datenfeld auf der Ausweis-Rückseite
Laut Verordnung soll der Titel künftig in einem neu geschaffenen Datenfeld auf der Rückseite des Personalausweises und im Reisepass eingetragen werden können.
Das Voranstellen der Buchstaben "Dr." könne dem Dokument zufolge bei ausländischen Grenzbehörden Irritationen hervorrufen, "da die beiden Buchstaben oftmals für die Anfangsbuchstaben des Familiennamens gehalten werden". Das führe zu Verzögerungen bei den Grenzkontrollen, heißt es in dem Bericht.
"Die Koalition hat sich auf ein Vorgehen geeinigt, das einen zentralen Bestandteil unserer Kritik aufnimmt und Missverständnisse beim Auslesen von Ausweisdokumenten im Ausland ausräumt", sagte Grünen-Fraktionsgeschäftsführerin Irene Mihalic der "Rheinischen Post".
Jahrzehntelanger Software-Wildwuchs, fehlende bundesweite Standards und fehlender politischer Wille: Werden deutsche Behörden digital komplett abgehängt?28.07.2021 | 21:00 min
Zahl der Promotionen auf hohem Niveau
Deutschland hat eine weltweit überdurchschnittliche Promotionsquote. Den aktuellsten Zahlen zufolge stieg die Zahl der Personen mit laufenden Promotionsverfahren an Hochschulen im Jahr 2022 auf 205.300. Das waren laut Statistischem Bundesamt 5.000 Promovierende beziehungsweise 2 Prozent mehr als 2021.
Quelle: AFP, KNA