Frauentag: Tausende demonstrieren für Frauenrechte

Internationaler Frauentag:Hunderttausende demonstrieren für Frauenrechte

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In mehreren Städten Europas gingen zum Internationalen Frauentag am Wochenende zahlreiche Menschen auf die Straßen, um für Frauenrechte und Gleichberechtigung zu demonstrieren.

Frauen protestieren in Berlin
Weltfrauentag: Demonstration für Gleichberechtigung in Berlin
Quelle: AP

Zum Internationalen Frauentag sind am Samstag in Berlin Tausende Menschen für die Gleichberechtigung der Geschlechter auf die Straße gegangen. Die größte Demonstration führte unter dem Motto "feministisch, solidarisch, gewerkschaftlich" vom Kreuzberger Oranienplatz zum Roten Rathaus. Veranstalter war ein Bündnis aus DGB-Gewerkschaften, Verbänden, stadtpolitischen und feministischen Initiativen.
Die Demonstrierenden forderten gleiche Chancen und Rechte für alle Menschen, "unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung oder anderen Zuschreibungen". Dazu gehörten die Umverteilung von Sorgearbeit, Arbeitszeiten, die zum Leben passen, Entgeltgleichheit und gute Löhne.
Eine Frau hebt ihre Faust in die Höhe. Auf ihrem Arm ist das Venussymbol zu sehen, das für das weibliche Geschlecht und Frauenrechte steht.
Nicht nur am Weltfrauentag stellt sich die Frage: Was fehlt zur echten Gleichberechtigung beider Geschlechter? Was wünschen sich die Frauen? Wo macht es ihnen das System schwer?08.03.2025 | 2:48 min
Finanzielle Unabhängigkeit und gerecht verteilte Sorgearbeit seien der Schlüssel zu echter Gleichstellung von Frauen am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft, sagte die stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, Nele Techen. Noch immer werde die unbezahlte Sorgearbeit mehrheitlich von Frauen geschultert.
Der Frauentag am 8. März ist seit 2019 in Berlin gesetzlicher Feiertag. Berlins Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) nannte in einer Erklärung zum 8. März die Verwirklichung echter Gleichberechtigung "eine zentrale Aufgabe unserer Stadt - heute und an jedem Tag".

Der Internationale Frauentag erinnert uns daran, dass Gleichberechtigung ein Grundpfeiler unserer demokratischen Gesellschaft ist.

Kai Wegner, Berlins Regierende Bürgermeister

Politik und Stadtgesellschaft müssten alle Formen von Gewalt gegen Frauen entschlossen bekämpfen und den Schutz der Betroffenen verbessern.
eilnehmerinnen und Teilnehmer einer Demonstration zum Frauentag halten auf dem Rathausmarkt in Hmaburg ein Trandparent mit der Aufschrift "Für die Unabhängigkeit der Frau: Mehr Lohn, mehr Kitas, mehr Pflege!"
In vielen Teilen der Welt sind Frauen und Mädchen zum Internationalen Frauentag auf die Straße gegangen. In Berlin und Mecklenburg-Vorpommern ist der 8. März gesetzlicher Feiertag.08.03.2025 | 0:18 min

Auch in Spanien gingen die Menschen auf die Straße

Trotz strömenden Regens haben auch mehr als 25.000 Menschen in Madrid für Frauenrechte und "echte Gleichheit" zwischen Männern und Frauen demonstriert. Bei dem Marsch im Stadtzentrum der spanischen Hauptstadt waren Teilnehmerinnen aus allen Altersgruppen gekommen, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten.
Auch "ultra-reaktionäre" Entwicklungen in der Gesellschaft prangerten Demonstrantinnen an. Dazu ist in Spanien auch die Gewalt gegen Frauen in Partnerschaften ein Dauerthema.
Frauen protestieren in Madrid
Auch in Madrid protestieren am Samstag Zehntausende.
Quelle: epa

Frankreich: 150 Proteste in vielen verschiedenen Städten

In Frankreich haben nach Angaben der Organisatoren landesweit rund 250.000 Menschen demonstriert. In Paris zogen etwa 120.000 Protestierende mit Forderungen nach Lohngleichheit und dem Ende sexueller Gewalt durch die Stadt, wie die Organisation Grève féministe (Feministischer Streik) mitteilte.
Landesweit gab es demnach etwa 150 Proteste in vielen verschiedenen Städten. Etwa 50 Organisationen wie Gewerkschaften und Frauenrechtsgruppen hatten zu den Kundgebungen aufgerufen.
Weltfrauentag 2025
Auch in mehreren französischen Städten fanden am Samstag Proteste für mehr Frauenrechte statt - wie hier in Paris.
Quelle: AFP

Missbrauchsfälle wie der von Gisèle Pelicot zeigten, dass sexuelle Gewalt "überall" existiere, sagte die stellvertrende Vorsitzende der Studierendengewerkschaft Unef, Salomé Hocquard.

Das sind keine Einzelfälle sondern Ausdruck eines unterdrückenden patriarchalen Systems.

Salomé Hocquard, stellvertrende Vorsitzende der Studierendengewerkschaft Unef

Unter anderem in Straßburg prangerten Demonstrierende die teils tödliche Gewalt gegen Frauen an: "Man wird nicht als Frau geboren, aber man stirbt daran", war auf Plakaten zu lesen - ein Verweis auf die zahlreichen Fälle, bei denen Frauen in Frankreich durch ihre Partner oder Ex-Partner getötet werden. Im Jahr 2023 waren es laut offiziellen Angaben in Frankreich 327.
Quelle: epd, AFP

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