Baerbock zu Südafrika-Besuch: "Langer Atem" zahlt sich aus

    Interview

    Besuch in Südafrika:Baerbock: "Langer Atem" zahlt sich aus

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    Zwischen Südafrika und Deutschland gibt es unterschiedliche Ansichten zum russischen Krieg in der Ukraine. Außenministerin Baerbock spricht im ZDF über die Bedeutung ihres Besuchs.

    Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat bei einem Besuch in Südafrika hervorgehoben, dass der russische Angriffskrieg in der Ukraine "direkte Auswirkungen" auf Afrika habe, besonders im Bezug auf gestiegene Lebensmittelpreise.
    "Dieser Krieg ist nicht nur ein europäischer, er geht auch Afrika etwas an", sagte Baerbock bei einer Pressekonferenz mit ihrer südafrikanischen Amtskollegin Naledi Pandor in Pretoria. Pandor betonte, dass es unterschiedliche außenpolitische Ansätze für Friedensbemühungen gebe. Im Interview mit dem ZDF heute journal spricht Baerbock über die Tragweite ihrer Südafrika-Reise.
    Sehen Sie das ganze Interview oben im Video oder lesen Sie hier Auszügen. Das sagt Annalena Baerbock ...

    ... über den Nutzen diplomatischer Bemühungen

     "Mein Besuch hat, für mich jedenfalls, hier noch mal gezeigt, wie hart Diplomatie ist. Wie anstrengend auch manchmal", sagt Baerbock. Man habe im letzten Jahr viele Gespräche auf Konferenzen oder in Telefonaten geführt, "manchmal auch etwas lautstärker".
    Anhand der kürzlichen Reisen des südafrikanischen Präsidenten in die Ukraine und nach Russland - gemeinsam mit anderen Vertretern afrikanischer Länder - habe sich gezeigt, wie sich die "Stimme Südafrikas" veränderte, erklärt Baerbock. Danach sei die Bedeutung der Charta der Vereinten Nationen und der Souveränität eines jeden Landes sowie der territorialen Integrität betont worden.
    "Genau das ist das Wort aus unserer Charta der Vereinten Nationen dafür, dass jedes Land das Recht darauf hat, in seinen Landesgrenzen in Frieden und Freiheit zu leben. Und das ist neu, und das ist, glaube ich, eine sehr wichtige Botschaft", sagt die Grünen-Politikerin.

    Da hat sich gezeigt, dass sich ein langer Atem in der Diplomatie auszahlt.

    Annalena Baerbock (Grüne), Bundesaußenministerin

    ... zur südafrikanischen Haltung zum Ukraine-Krieg

    Der Besuch habe Baerbock nochmals deutlich gemacht, welche Auswirkungen die damalige Position der "westdeutschen Bundesregierung" zum südafrikanischen Apartheidsregime, die "eben nicht auf der Seite der Menschen stand, sondern der Unterdrücker", immer noch habe. Russland sei dabei auf der anderen Seite gestanden, was in die "DNA" der Südafrikaner übergegangen sei.
    "Sie haben aber auch deutlich gemacht, als sie da in Kiew waren, selber in den Bunker mussten oder in Keller mussten wegen den russischen Raketenangriffen, dass das natürlich auch für sie noch mal deutlich gemacht hat, was dieser russische Angriffskrieg eigentlich bedeutet", sagt Baerbock.

    Sie haben auch das Wort Krieg jetzt benutzt, was eben vorher nicht benutzt worden ist.

    Annalena Baerbock (Grüne), Bundesaußenministerin

    Daher sei es aus ihrer Sicht "so wichtig", dass europäische Vertreter und die afrikanischen Delegationen zusammen an einem Friedensplan arbeiteten. "Auch wenn wir sicherlich nach wie vor auf manche Dinge unterschiedlich blicken, weil wir natürlich als Europäer viel dichter dran sind an der Gewalt vom russischen Regime."

    ... zur Frage, was sie von ihrem Besuch mitnehme

    Es gehe nicht darum "mit dem Finger auf andere zu zeigen", sondern deutlich zu machen, dass es "für den Frieden auf dieser Welt" und "in Europa viele, viele globale Partner" brauche", sagt Baerbock.
    Die Außenministerin nehme als Botschaft von ihrem Besuch mit, dass die südafrikanische Regierung kenntlich gemacht habe, dass sie "die Folgen des russischen Angriffskriegs" spüre und "zum Frieden auch in Europa" beitragen wolle. "Zugleich habe ich deutlich gemacht, dass wir natürlich auch in Afrika unterstützen wollen. Und zwar unsere afrikanischen Partner unterstützen wollen, dort beizutragen, dass auch die regionalen Konflikte gelöst werden können", sagt Baerbock.
    Quelle: ZDF, AFP

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