USA und Ukraine schließen Sicherheitsabkommen für zehn Jahre

    Über zehn Jahre:USA und Ukraine schließen Sicherheitsabkommen

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    Die USA und die Ukraine unterzeichnen beim G7-Gipfel ein Sicherheitsabkommen über zehn Jahre. Darin enthalten: militärische Unterstützung - aber kein Einsatz von US-Streitkräften.

    G7-Gipfel
    Die G7-Länder haben sich auf ein Darlehen für die Ukraine über 50 Milliarden US-Dollar geeinigt. Sie wollen dabei auch Zinserträge aus eingefrorenen russischen Vermögen nutzen.13.06.2024 | 3:00 min
    Die USA und die Ukraine schließen ein Sicherheitsabkommen mit einer Laufzeit von zehn Jahren. Die Amerikaner sagen Kiew darin unter anderem weitere militärische Unterstützung, Kooperation mit Blick auf die Rüstungsindustrie und den Austausch von Geheimdienstinformationen zu. US-Präsident Joe Biden und sein ukrainischer Kollege Wolodymyr Selenskyj wollten die Vereinbarung am Donnerstagabend am Rande des G7-Gipfels in Süditalien unterzeichnen.
    Mit dem Abkommen sichern die Vereinigten Staaten weitere Hilfe gegen den Angriffskrieg Russlands und potenzielle künftige Attacken zu, ohne jedoch Sicherheitsgarantien zu geben. Die USA wollen dem Partnerland außerdem helfen, fit zu werden für eine Nato-Mitgliedschaft.
    SGS Thevessen + Neuhann
    Starke Signale sollen vom G7 Gipfel und von der NATO ausgehen. Doch für die Ukraine sei es ein ernüchternder Tag gewesen , meinen ZDF-Reporter Elmar Theveßen und Florian Neuhann. 13.06.2024 | 3:21 min

    Ukraine wird auch zu Reformen aufgerufen

    Das Abkommen regelt in groben Zügen eine Kooperation beider Länder auf allen möglichen Ebenen, auch mit Blick auf militärische Ausrüstung, Trainings und Manöver. Zugleich wird die Ukraine zu verschiedenen Reformen aufgerufen: etwa im Bereich Justiz, Strafverfolgung und bei der Bekämpfung von Korruption, aber auch bei den militärischen Fähigkeiten und Strukturen, um perspektivisch Standards der Nato zu erreichen.
    "Die Vereinigten Staaten bekräftigen, dass die Zukunft der Ukraine in der Nato liegt", heißt es in dem Dokument, das die US-Regierung am Donnerstag veröffentlichte. Klar ist damit aber auch, dass es für die Ukraine aus Sicht der USA noch ein weiter Weg bis in das Militärbündnis ist.
    Korrespondentin Diana Zimmermann im Gespräch mit Moderator Mitri Sirin.
    Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industrienationen haben sich beim Gipfel in Italien auf neue Ukraine-Hilfen geeinigt. Diana Zimmermann ist vor Ort.13.06.2024 | 1:11 min

    Ukraine soll in Lage versetzt werden, sich selbst zu verteidigen

    Zusagen zum Einsatz amerikanischer Streitkräfte zur Verteidigung der Ukraine enthält das Abkommen erwartungsgemäß nicht. Biden hat dies stets kategorisch ausgeschlossen - trotz aktueller Appelle des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, Militärausbilder dorthin zu senden. Vielmehr geht es der US-Regierung nach eigenen Angaben darum, die Ukraine weiterhin in die Lage zu versetzen, sich selbst zu verteidigen. Die Vereinbarung macht auch keine Zusagen zur Lieferung bestimmter Waffensysteme.
    Die US-Regierung wertete das Abkommen mit Kiew als Botschaft an Moskau: dass sie sich zur anhaltenden und längerfristigen Unterstützung der Ukraine bekenne.
    Korrespondentin Diana Zimmermann in Bari im Gespräch mit Moderatorin Sara Bildau.
    Die G7-Staats- und Regierungschefs haben sich auf milliardenschwere Hilfen für die Ukraine geeinigt. Welche Signale sendet der Gipfel Richtung Kreml? Diana Zimmermann in Italien.13.06.2024 | 0:58 min

    Zusagen der USA haben besonderen Wert für Ukraine

    Russland war Ende Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert und führt seitdem einen großangelegten Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Die USA sind der wichtigste Verbündete Kiews im Abwehrkampf. Beide Seiten hatten länger über das bilaterale Sicherheitsabkommen verhandelt. Selenskyj hatte die Hoffnung geäußert, daraus das stärkste aller Abkommen zu machen. Und tatsächlich haben die Zusagen der Militärmacht USA besonderen Wert für die Ukraine.
    Kiew hatte zuvor ähnliche Vereinbarungen mit gut einem Dutzend Staaten unterzeichnet, darunter Deutschland. Am Rande des G7-Gipfels in Italien kam eine entsprechende Vereinbarung mit Japan hinzu. Die Abkommen stellen Kiew für vorerst zehn Jahre finanzielle und militärische Hilfen in Aussicht. Sicherheitsgarantien hat bisher noch kein Land gegeben.
    Die Ukraine bemüht sich intensiv um eine Nato-Mitgliedschaft. Dass das Land bald in das Militärbündnis aufgenommen werden könnte, ist aber eher unwahrscheinlich. In der Zwischenzeit sollen die bilateralen Abkommen als Brücke dienen.
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    Quelle: dpa

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