Streit um Atomprogramm: Trump droht Iran - Teheran kontert
Streit um Atomprogramm:Trump droht Iran - Teheran kontert
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Donald Trump will das Atomprogramm mit dem Iran wiederbeleben, nachdem er es 2018 selbst gekündigt hatte. Nun droht er mit "einer schlimmen Situation" - Teheran antwortet scharf.
Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, hat im Falle eines Angriffs der USA auf sein Land vor einer entschiedenen Reaktion gewarnt.
Quelle: dpa
Der Ton im Streit zwischen den USA und dem Iran über ein Atomabkommen verschärft sich weiter: Nachdem der Iran direkte Verhandlungen mit den USA abgelehnt hat, hatte US-Präsident Donald Trump am Sonntag mit Drohungen auf die Zurückweisung reagiert. "Wir werden sehen, ob wir etwas erreichen können", sagte Trump während seines Fluges von Florida nach Washington vor Reportern. Wenn nicht, werde "eine schlimme Situation" entstehen.
Ich würde ein Abkommen der anderen Alternative vorziehen, und ich denke, jeder in diesem Flugzeug weiß, was das ist, und das wird niemals schön werden.
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Donald Trump, US-Präsident
Die Führung in Teheran reagiert jetzt auf Trumps Warnung und drohte ihrerseits den USA mit einem schweren Schlag, sollten die USA tatsächlich die Islamische Republik angreifen lassen.
US-Präsident Trump hat scharfe Drohungen gegen den Iran ausgesprochen und weitere Sanktionen angekündigt. Gleichzeitig erklärte er sich aber zu direkten Verhandlungen bereit.05.02.2025 | 0:14 min
Iran droht mit "heftigem Gegenschlag"
Die Feindseligkeiten der USA und Israels gegenüber dem Iran habe es schon immer gegeben, sagte das geistliche und politische Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei. "Sie drohen uns mit einem Angriff, was wir für unwahrscheinlich halten." Weiter heißt es:
Aber wenn sie etwas Böses anstellen, werden sie mit Sicherheit einen heftigen Gegenschlag erhalten.
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Ajatollah Ali Chamenei
Der iranische Präsident Massud Peseschkian hatte die offizielle Antwort auf einen Brief von Trump an den obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei am Sonntag mitgeteilt und direkten Gesprächen zwischen dem Iran und den USA eine Absage erteilt.
Baut der Iran an der Atombombe? Der Zweiteiler zeichnet die Genese des iranischen Atomprogramms nach, das sich trotz massiver Sanktionen immer weiterentwickeln konnte.
Trump will Atomprogramm mit Iran wiederbeleben
Seit seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus hat sich Trump offen für einen Dialog mit Teheran gezeigt, einen Brief an Chamenei geschrieben und Verhandlungen über das iranische Atomprogramm vorgeschlagen. Zugleich drohte der US-Präsident damit, andernfalls militärisch zu intervenieren.
"Der Präsident hat seine Bereitschaft bekundet, mit dem Iran über ein Abkommen zu sprechen", teilte das US-Außenministerium mit. Sollte der Iran kein Abkommen anstreben, werde er "andere Optionen verfolgen, die sehr schlecht für den Iran sein werden", hieß es dort bereits.
Das Atomabkommen wurde zwischen den USA, China, Russland, Frankreich, Großbritannien, Deutschland und dem Iran vereinbart. Ziel war es, den Iran daran zu hindern, eine Atommacht zu werden, indem das Land sich verpflichtete, bestimmte Obergrenzen für die Anreicherung und Produktion von Uran einzuhalten.
Im Gegenzug sollte der Iran von internationalen Sanktionen befreit werden, was seiner Wirtschaft einen Aufschwung verschaffen sollte. Während der ersten Amtszeit von Donald Trump von 2017 bis 2021 zogen sich die USA jedoch einseitig aus dem internationalen Atomabkommen zurück. Versuche, das Abkommen wiederzubeleben, scheiterten seither.
Quelle: epa, Phoenix, Reuters, AFP
Zum Jahrestag der Islamischen Revolution fanden im Iran staatlich verordnete Feierlichkeiten statt. Abseits davon belastetet jedoch die schwere Wirtschaftskrise das Land.10.02.2025 | 2:38 min
Teheran traut den USA nicht
Teheran ist nach eigenen Angaben zu indirekten Verhandlungen mit Washington bereit. "Wir scheuen uns nicht vor Gesprächen, es ist der Bruch von Versprechen, der uns bisher Probleme bereitet hat", erklärte Irans Präsident Massud Peseschkian mit Blick auf die USA.
Sie müssen erstmal beweisen, dass sie Vertrauen aufbauen können.
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Massud Peseschkian, Präsident des Irans
Die westlichen Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, den Bau von Atomwaffen anzustreben. Teheran bestreitet dies.
Quelle: dpa
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