UN-Bericht zu Klimazielen: "Ungenügend"

    Bericht vor Klimakonferenz:UN: Klimaziele der Länder sind "ungenügend"

    von Elisa Miebach
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    Vor der Klimakonferenz bescheinigt ein UN-Bericht: Die Klimaziele der Länder sind ungenügend. Auch Deutschlands Ziel reicht nicht aus, zeigen Berechnungen.

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    Laut einem UN-Bericht sind die Klimaziele der Länder unzureichend.
    Quelle: dpa

    Der UN-Generalsekretär ist bekannt für klare Worte zur Klimakrise. Auch anlässlich des neuen UN-Berichts zu den Klimazielen aller Länder vor der diesjährigen Klimakonferenz nimmt António Guterres kein Blatt vor den Mund:

    Die nationalen Klimapläne stehen in einem eklatanten Missverhältnis zur Wissenschaft.

    António Guterres, UN-Generalsekretär

    So schaffe es die Welt nicht, die schlimmsten Folgen der Klimakatastrophe zu vermeiden, so Guterres. Schaut man auf die nationalen Pläne aller Staaten werden die Treibhausgas-Emissionen wohl weiter steigen - um 9 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 2010.
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    Jedoch müssten die Emissionen bis dahin im Vergleich zu 2010 um 45 Prozent sinken, um noch eine Chance auf die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad zu erhalten, so der Weltklimarat. Die Klimaziele wurden seit 2022 nur wenig nachgebessert. Laut den Zielen des vergangenen Jahres sollten die Emissionen noch um mehr als 10 Prozent steigen.

    UN: Klimakonferenz muss Gamechanger werden

    In diesem Jahr soll auf der Klimakonferenz zum ersten Mal eine große globale Bestandsaufnahme veröffentlicht werden, die zeigt, wie weit die Welt bei der Umsetzung des Pariser Abkommens gekommen ist. Auch wenn die Inhalte erwartbar sind, erhoffen viele, dass dadurch mehr Druck auf die Verhandlungen entsteht.
    Der Chef des UN Klimasekretariats Simon Stiell fordert, die bevorstehende Klimakonferenz müsse zum "Game-changer" werden. Vor allem sollte das Thema Klimafinanzierung angepackt werden, damit alle Länder weltweit bei ihrer wirtschaftlichen Entwicklung direkt auf klimafreundliche Technologien setzen können.

    Auch Ölkonzern-Chef fordert mehr Ehrgeiz

    Vom 30. November bis zum 12. Dezember treffen sich die Verhandlerinnen und Verhandler in diesem Jahr in Dubai, um die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens voranzutreiben. Jedes Jahr findet die Klimakonferenz auf einem anderen Kontinent statt. In diesem Jahr einigten sich die Länder Asiens auf den Standort Dubai.
    Auch der Präsident der diesjährigen Klimakonferenz, Sultan Ahmed al Jaber, fordert anlässlich des neuen UN-Berichts mehr Ehrgeiz und Dringlichkeit bei der Umsetzung der Klimaziele:

    Es ist einfach keine Zeit mehr für Verzögerungen.

    Sultan Ahmed al Jaber, Präsident Klimakonferenz in Dubai

    Doch al Jaber, der gleichzeitig Chef des nationalen Ölkonzerns der Vereinigten Arabischen Emirate ist, steht auch selbst in der Kritik. Er spricht bisher nur vom Ausstieg aus den Emissionen - nicht aber von einem Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen. Er meint dabei etwa das umstrittene Abspalten von CO2 bei einer fortgeführten Öl- und Gasförderung.
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    Weitere Lücke zwischen Zielen und Umsetzung

    Das Klimaziel der Vereinten Arabischen Emirate selbst sei nicht ausreichend, um die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, sieht aber eine Verringerung der Emissionen vor. Das stellt die Organisation Climate Action Tracker fest, die jährlich die Klimaziele von 40 Ländern wissenschaftlich untersucht. Doch bisher setze die Politik des Landes diese Klimaziele weitgehend nicht um, so die Analyse.
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    Auch Deutschlands Klimaziel reiche nicht aus, um die Erderwärmung unter zwei Grad zu begrenzen, so die Analyse des Climate Action Trackers. Zudem gebe es auch hier eine Lücke zwischen dem Ziel und der Umsetzung des Ziels. "Gebäude- und Verkehrswende stagnieren", sagt Viviane Raddatz vom WWF: "Deutschland muss endlich ins Ziel laufen."

    Hoffnungsschimmer Solarausbau

    Ein Hoffnungsschimmer ist der Ausbau der Solarenergie in Deutschland, schreibt der Climate Action Tracker. Auch weltweit übertraf der Ausbau von Photovoltaik die Annahmen von Expertinnen und Experten. Für 2023 erwartet der Branchenverband Solar Power Europe global ein Wachstum von 43 Prozent. Die Gründe sind nicht nur politisch, sondern oft auch wirtschaftlich. Rund 86 Prozent aller 2022 neu in Betrieb genommenen erneuerbaren Quellen hätten niedrigere Kosten als Strom aus fossilen Brennstoffen aufgewiesen, so die Internationale Organisation für erneuerbare Energien.
    Ein zweiter neuer Bericht der UN setzt außerdem Hoffnung in die langfristigen Ziele der Länder. Bis 2050 sollen die Emissionen nach den Plänen im Vergleich zu 2019 um 63 Prozent sinken. Das UN-Klimasekretariat spricht von einem starken Signal. Das Problem sei jedoch, dass viele dieser langfristigen Ziele sehr vage bleiben - und die Länder wichtige Maßnahmen, die jetzt getroffen werden müssten, oft einfach in die Zukunft verschieben würden.

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