Netzwerk-Sperre: Türkei blockiert Zugang zu Instagram

    Soziales Netzwerk blockiert:Türkei sperrt Zugang zu Instagram

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    Das soziale Netzwerk Instagram wurde in der Türkei blockiert. Ein Grund für die Sperrung wurde von der türkischen Kommunikationsaufsichtsbehörde nicht genannt.

    Symbolbild: Eine Frau öffnet Instagram auf ihrem Smartphone.
    Das soziale Netzwerk vom Konzern Meta wurde von einer türkischen Behörde gesperrt. Es lässt sich nur noch über spezielle Programme aufrufen.
    Quelle: dpa

    Das soziale Netzwerk Instagram ist in der Türkei gesperrt worden. Die Plattform sei mit einer Entscheidung vom 2. August blockiert worden, schrieb die staatsnahe Nachrichtenagentur DHA unter Berufung auf die türkische Behörde für Informations- und Kommunikationstechnologie. Gründe für die Sperre und die voraussichtliche Dauer waren zunächst nicht bekannt.
    Die auch in der Türkei viel genutzte Plattform war für Nutzer am Morgen nur noch über geschützte Netzwerkverbindungen (VPN) zu erreichen. Der Cyberrechts-Aktivist Yaman Akdeniz schrieb auf der Plattform X, der Grund sei "die nationale Sicherheit und der Schutz der öffentlichen Ordnung".
    Beim sogenannten Geoblocking werden Inhalte auf Basis der IP-Adresse der Nutzer in bestimmten Regionen gesperrt. Die Auswirkungen auf Nutzer mit ausländischer Sim-Karte in der Türkei etwa können mitunter variieren.

    Türkei warf Instagram am Mittwoch Zensur vor

    Die der Regierung nahestehende Zeitung "Sabah" berichtete, die Sperrung habe damit zu tun, dass Instagram Posts türkischer Nutzerinnen und Nutzer entfernt habe, in denen sie ihr Beileid wegen der Tötung des Hamas-Chefs Ismail Hanija zum Ausdruck gebracht hätte
    Türkei-Experte Dawid Bartelt
    Erdoğan sei dafür bekannt, dass er "rhetorisch gerne überstrapaziert", sagt Türkei-Experte Dawid Bartelt mit Blick auf die Drohungen des türkischen Präsidenten gegenüber Israel.29.07.2024 | 9:08 min
    Am Mittwoch hatte der Kommunikationsdirektor der Türkei, Fahrettin Altun, Instagram in einem Beitrag auf X vorgeworfen, Beileidsbekundungen für Hanija zu blockieren. Dies sei ein "sehr eindeutiger und offensichtlicher Zensurversuch".
    Ob eine Verbindung zu der Sperre nun tatsächlich besteht, war zunächst nicht klar. Mutterkonzern Meta, zu dem auch Facebook gehört, hat sich nicht dazu geäußert.

    Erdogan verkündet Staatstrauer für Hamas-Chef Hanija

    Die Türkei hat wegen des Todes Hanijas für Freitag einen Tag Staatstrauer verhängt, wie Recep Tayyip Erdogan auf X mitteilte.
    Menschen greifen nach dem Sarg Hanijas.
    Israel und die USA stellen sich nach der Tötung des politischen Anführers der Hamas auf Vergeltungsanschläge des Iran ein. Der Hamas-Chef Hanija soll in Katar beigesetzt werden.02.08.2024 | 0:15 min
    Im Gegensatz zu ihren westlichen Verbündeten betrachtet die Türkei die militant-islamistische Hamas nicht als Terrororganisation. Erst im April hatte Erdogan Hanija in Istanbul getroffen. Erdogan ist ein entschiedener Kritiker der militärischen Aktionen Israels im Nahost-Konflikt und hat die Hamas als "Freiheitskämpfer" beschrieben.
    Hanija war nach Angaben der islamistischen Hamas und der iranischen Revolutionsgarden in der Nacht zum Mittwoch in Teheran getötet worden. Die Hamas machte Israel dafür verantwortlich. Israel hat sich nicht zur Tötung Hanijas geäußert.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: AFP, AP, dpa, Reuters

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