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Wahlbetrug und Dokumenten-Affäre:US-Staatsanwaltschaft gibt Trump-Verfahren auf
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Die US-Staatsanwaltschaft gibt entscheidende Strafverfahren gegen Donald Trump auf. Begründet wird das mit seinem bevorstehenden Einzug ins Weiße Haus.
Die US-Staatsanwaltschaft gibt die beiden großen Strafverfahren auf Bundesebene gegen Donald Trump auf. Sonderermittler Jack Smith beantragte die Einstellung des Verfahrens wegen versuchten Wahlbetrugs in der US-Hauptstadt Washington - dem gab die zuständige Richterin schon wenig später statt. Gleichzeitig zog Smith seine Berufung gegen die Einstellung des Strafverfahrens in der Dokumenten-Affäre im US-Bundesstaat Florida zurück.
Mit der Entscheidung ist das Justizministerium Trump wohl nur zuvorgekommen. Weil es sich um Verfahren auf Bundesebene handelt, hätte der designierte US-Präsident die Ermittlungen nach Amtsantritt wohl ohnehin gestoppt und das Justizministerium zur Einstellung der Verfahren angewiesen.
Erneut Anklage, sobald Trump nicht mehr Präsident ist?
Trump zieht im Januar wieder ins Weiße Haus ein - er hatte bei der US-Wahl Anfang November gegen die Demokratin Kamala Harris gewonnen. Es ist offen, ob die Verfahren nach Trumps Amtszeit wiederaufgenommen werden. Die Staatsanwaltschaft lässt sich die Möglichkeit offen, erneut Anklage zu erheben, sobald der Republikaner nicht mehr Präsident ist. "Die Position der Regierung zur Begründetheit der Strafverfolgung des Angeklagten hat sich nicht geändert. Aber die Umstände haben sich geändert", heißt es im Antragsschreiben.
Trump war in Washington auf Bundesebene im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug und dem Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 angeklagt worden. Es handelte sich um die schwerwiegendsten Vorwürfe gegen den 78-Jährigen. Im Falle einer Verurteilung hätte ihm eine jahrzehntelange Haftstrafe gedroht. Smith überarbeitete die Anklage im Sommer, nachdem das Oberste Gericht US-Präsidenten weitreichende Immunität für Amtshandlungen bescheinigt hatte.
Verfahren zur Dokumenten-Affäre war bereits eingestellt
Im US-Bundesstaat Florida wurde Trump zudem beschuldigt, höchst sensible Informationen aus seiner Amtszeit als Präsident gesetzeswidrig in privaten Räumen aufbewahrt zu haben. Die zuständige Richterin in Florida, die einst von Trump ernannt worden war, hat das Verfahren im Sommer eingestellt.
Sonderermittler Smith legte dagegen zunächst Berufung ein - davon nahm er nun Abstand. Allerdings will Smith weiter gegen zwei Mitangeklagte vorgehen: Trumps Assistenten Walt Nauta und Anwalt Carlos De Oliveira.
Trump sprach von "Hexenjagd"
Trumps Sprecher bezeichnete das vorläufige Ende der Verfahren als "einen großen Sieg für die Rechtsstaatlichkeit". Die Verfahren selbst bezeichnete er erneut als "unrechtmäßig". Das amerikanische Volk fordere "ein sofortiges Ende der politischen Instrumentalisierung" des Justizsystems. Experten halten es auch für möglich, dass sich Trump, sobald er im Amt ist, selbst begnadigen könnte - welche langfristigen Folgen dies hätte, ist unklar.
Trumpselbst hat die Ermittlungen gegen ihn immer als politische Verfolgung bezeichnet und sprach von einer "Hexenjagd".
Quelle: dpa, AP, Reuters
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Heike Slansky, Washington