Kehrtwende von Trump: Putin wird Abmachung nun erfüllen
Waffenruhe in der Ukraine:Trump: Putin wird Abmachung nun erfüllen
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Erst war US-Präsident Donald Trump "stinksauer" auf Putin, jetzt ruderte er zurück: Er sei sicher, dass der russische Präsident zur Beendigung des Ukraine-Kriegs beitragen werde.
Soldaten auf einem Trainingsgelände im Osten der Ukraine
Quelle: dpa
Nach ungewöhnlich deutlicher Kritik an Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich US-Präsident Donald Trump zuversichtlich gezeigt, dass der Kremlchef nun "seinen Teil" der Vereinbarung zur Beendigung des Ukraine-Krieges einhält. Vor Journalisten sagte er:
Ich denke, er wird sich an das halten, was er mir gesagt hat. Ich denke, er wird seinen Teil der Abmachung nun erfüllen.
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US-Präsident Donald Trump
Trump bekräftigte zudem, dass er doch keine "zusätzlichen" Zölle gegen Russland verhängen wolle. "Aber ich denke, ich würde etwas tun, wenn ich das Gefühl hätte, dass er nicht das Richtige tut", fügte er hinzu.
Während Putin mit Trump um Sanktionen pokert, kann die Ukraine nur quasi hilflos auf eine echte Waffenruhe am Schwarzen Meer hoffen - die Analysen aus Kiew und Moskau.
26.03.2025 | 2:22 min
Trump in Interview: "Verärgert und stinksauer"
Zuvor hatte sich Trump ungewöhnlich kritisch über Putin geäußert. Mangels Fortschritten in den Gesprächen über eine Waffenruhe in der Ukraine äußerte sich Trump in einem NBC-Interview am Wochenende "sehr verärgert und stinksauer" (pissed off) über Putin, weil dieser die Glaubwürdigkeit des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj in Zweifel gezogen hatte.
In dem telefonisch geführten Gespräch, aus dem Moderatorin Kristen Welker zitierte, hatte Trump auch damit gedroht, die Käufer von russischem Öl mit Strafzöllen zu belegen.
Das geplante Rohstoffabkommen zwischen den Vereinigten Staaten und der Ukraine belastet zunehmend das Verhältnis zwischen beiden Staaten, wobei Kiew zu weiteren Verhandlungen bereit ist.01.04.2025 | 1:41 min
Putin-Sprecher: Arbeit wird fortgesetzt
Nach Trumps Äußerungen bekräftigte der Kreml dann Putins Bereitschaft zu Gesprächen mit dem US-Präsidenten:
Der Präsident (Putin) bleibt offen für Kontakt mit Präsident Trump.
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Kreml-Sprecher Dmitri Peskow
Sind Autokratien wie China und Russland effizienter als Demokratien? Oder haben die Demokratien lediglich vergessen, was ihre eigentliche Stärke ausmacht?26.03.2025 | 47:31 min
Die Arbeit werde fortgesetzt, dabei gehe es neben der Wiederherstellung der bilateralen Beziehungen mit den USA um die "Umsetzung einiger Ideen im Zusammenhang mit einer Lösung" des Ukraine-Konflikts.
Putin lehnt US-Vorschlag für Waffenruhe ab
Vertreter der USA hatten in den vergangenen Wochen Gespräche über eine mögliche Waffenruhe mit Delegationen aus Russland und der Ukraine geführt. Putin hatte kürzlich den US-Vorschlag einer bedingungslosen Waffenruhe in der Ukraine zurückgewiesen und seine Forderungen nach Ablösung der ukrainischen Regierung erneuert.
US-Präsident Trump wolle Frieden in der Ukraine, später Geschäfte machen und ein Atomabkommen abschließen, so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen. Eine Strategie dafür gebe es nicht.20.03.2025 | 3:48 min
Putin stellt Selenskyj seit Jahren als unrechtmäßigen Präsidenten der Ukraine dar. Am Freitag hatte er vorgeschlagen, die Ukraine unter Verwaltung der UNO zu stellen.
Trump seinerseits hatte in der Vergangenheit aus seiner Bewunderung für Putin keinen Hehl gemacht. Bislang hat der US-Präsident Selenskyj dafür verantwortlich gemacht, dass es zu keiner Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland gekommen ist. In dem Interview am Wochenende war Trump von seiner bisherigen Rhetorik abgerückt.
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.