In der Vergangenheit zeigte sich US-Präsident Donald Trump öfter auf einer Linie mit Russlands Präsident Wladimir Putin.
Quelle: ddp
In einer Abkehr von seiner bisherigen Rhetorik hat US-Präsident
Donald Trump sich äußerst verärgert über den russischen Präsidenten
Wladimir Putin geäußert. Er sei "sehr verärgert und stinksauer" (pissed off) gewesen, als Putin über die Glaubwürdigkeit des ukrainischen Präsidenten
Wolodymyr Selenskyj hergezogen sei und begonnen habe, über eine neue Führung in der Ukraine zu sprechen, sagte Trump gegenüber dem Nachrichtensender NBC.
In dem telefonisch geführten Gespräch, aus dem Moderatorin Kristen Welker zitierte, drohte Trump auch damit, die Käufer von russischem Öl mit Strafzöllen zu belegen. Das könnte Moskau den Export erschweren und seine Deviseneinnahmen schmälern. Zu Russlands großen Abnehmern gehören unter anderem Indien und China - neue Zölle würden daher vermutlich zu großen wirtschaftlichen Verwerfungen führen.
Während Putin mit Trump um Sanktionen pokert, kann die Ukraine nur quasi hilflos auf eine echte Waffenruhe am Schwarzen Meer hoffen - die Analysen aus Kiew und Moskau.
26.03.2025 | 2:22 min
Trump droht Russland mit Zöllen
Moderatorin Welker berichtete, Trump habe sie angerufen und seinen Ärger deutlich gemacht. Wenn er mit Russland keine Einigung über ein Ende des Blutvergießens in der Ukraine erzielen könne, "und wenn ich glaube, dass es Russlands Schuld war - was vielleicht nicht der Fall ist -, aber wenn ich glaube, dass es Russlands Schuld war, dann werde ich Sekundärzölle auf Öl erheben, auf alles Öl, das aus Russland kommt".
Die Zölle würden demnach 25 Prozent betragen und könnten jederzeit kommen. Trump hatte zuletzt gegen Venezuela sogenannte sekundären Zölle angekündigt. Diese Strafzölle soll demnach jedes Land zahlen, das Öl oder Gas aus Venezuela bezieht.
US-Präsident Trump wolle Frieden in der Ukraine, später Geschäfte machen und ein Atomabkommen abschließen, so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen. Eine Strategie dafür gebe es nicht.20.03.2025 | 3:48 min
Zugleich kündigte Trump für die kommenden Tage weitere Gespräche mit Putin an. Zuletzt hatten sie am 19. März telefoniert.
Putin fordert UN-Übergangsverwaltung in Ukraine
Putin stellt Selenskyj seit Jahren als unrechtmäßigen Präsidenten der Ukraine dar. Am Freitag hatte er vorgeschlagen, die Ukraine unter Verwaltung der UNO zu stellen.
Trotz Gesprächen mit Trump sei Moskau nicht interessiert an einem Frieden in der Ukraine, so Militäranalyst Hendrik Remmel. Die militärische Lage sei für Putin aussichtsreich. 20.03.2025 | 20:13 min
Trump seinerseits hatte in der Vergangenheit aus seiner Bewunderung für Putin keinen Hehl gemacht. Nach seinem Amtsantritt im Januar führte er bereits ein Telefonat mit dem russischen Präsidenten über die Lage in der Ukraine.
Bislang hat der US-Präsident Selenskyj dafür verantwortlich gemacht, dass es zu keiner Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland gekommen ist. Ende Februar war es bei einem Besuch Selenskyjs im Weißen Haus vor laufenden Kameras zu einem Eklat gekommen.
Es war der erste Kontakt nach dem Eklat im Weißen Haus. Thema: das Telefonat zwischen Trump und Putin.19.03.2025 | 2:06 min
Trump wollte Ukraine-Krieg schnell beenden
Trump hatte bereits während seines Präsidentschaftswahlkampfs versprochen, den Ukraine-Krieg rasch zu beenden. Seit seinem Amtsantritt ist ihm trotz Gesprächen von US-Unterhändlern mit Russland wie der Ukraine jedoch bislang kein Durchbruch gelungen.
Vertreter der USA hatten in der vergangenen Woche in Saudi-Arabien getrennte Gespräche mit Russland und der Ukraine über eine mögliche Feuerpause im russischen Angriffskrieg geführt. Dabei hatte es eine Einigung auf eine 30-tägige Waffenruhe auf Energieinfrastruktur sowie im Schwarzen Meer gegeben. Moskau stellte allerdings erneut
Bedingungen für die Umsetzung der Waffenruhe.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: AFP, dpa