Zollstreit USA und China: Trump droht mit weiteren Zöllen

    Eskalierender Handelsstreit:Trump droht China mit noch mehr Zöllen

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    Der Handelsstreit zwischen den USA und China spitzt sich zu: Präsident Trump stellt eine weitere Erhöhung der Zölle in Aussicht – zusätzlich zu den bereits angekündigten Abgaben.

    Autos und andere Fahrzeuge für den Export sind in einem Hafen in Yantai in der ostchinesischen Provinz Shandong zu sehen
    "Größter Übeltäter": Die chinesische Wirtschaft ist Trump schon lange ein Dorn im Auge (Symbolbild)
    Quelle: AFP

    US-Präsident Donald Trump hat China mit weiteren drastischen Zöllen gedroht. Wenn Peking nicht bis Dienstag seine Importaufschläge von 34 Prozent auf US-Waren zurückziehe, würden am Mittwoch zusätzliche US-Zölle von 50 Prozent auf chinesische Einfuhren in Kraft treten, schrieb Trump am Montag in seinem Onlinedienst Truth Social.
    Peking reagierte mit Trotz. Trumps Drohung sei ein "typischer Schritt des Unilateralismus, des Protektionismus und der wirtschaftlichen Schikane", sagte der Sprecher der chinesischen Botschaft, Liu Pengyu. "Wir haben mehr als einmal betont, dass es nicht der richtige Weg ist, China unter Druck zu setzen oder zu bedrohen, um mit uns in Kontakt zu treten." Das chinesische Handelsministerium drohte mit entschlossen Gegenmaßnahmen.
    Auf der Anzeigetafel mit der Dax-Kurve wird im Handelssaal der Frankfurter Wertpapierbörse ein Kursverlust angezeigt.
    Auf die Zollpläne von US-Präsident Trump reagieren die Börsen mit teils deutlichen Verlusten. 07.04.2025 | 1:23 min
    Die chinesische Botschaft in den USA teilte auf X einen Videoclip aus dem Jahr 1987, in dem der ehemalige, gestorbene US-Präsident Ronald Reagan sagt: "Hohe Zölle führen unweigerlich zu Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder und zur Auslösung heftiger Handelskriege." Die Botschaft schrieb, dass die jahrzehntealte Rede "im Jahr 2025 neue Relevanz findet".

    X-Post der chinesischen Botschaft

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    Reaktion auf chinesische Gegenzölle auf US-Produkte

    Zugleich kündigte Trump an, dass seine Regierung mit anderen Ländern über die von ihm verhängten Zölle verhandeln werde. Mit China soll es nach seinen Angaben solche Gespräche aber nicht geben.
    In einem Post zuvor hatte Trump China als "größten Übeltäter" bezeichnet. Die dortigen Märkte befänden sich auf Talfahrt, obwohl Peking Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent auf US-Importe angekündigt habe, schrieb er.
    ZDF-Korrespondenten Isabelle Schäfers und Claudia Bates berichten ins ZDFheute Studio.
    Als Reaktion auf Trumps Zollpolitik liegt ein Angebot der EU auf dem Tisch, alle Zölle auf Industriegüter gegenseitig zu streichen. Wie ist dieses Angebot an Trump einzuschätzen? 07.04.2025 | 2:05 min

    Zollspirale zwischen USA und China?

    Trump hatte vergangene Woche angekündigt, dass am Mittwoch neue Zollaufschläge auf chinesische Einfuhren in Höhe von 34 Prozent in Kraft treten sollen. Peking kündigte daraufhin eigene Aufschläge auf US-Importe in gleicher Höhe an.
    Die jetzt von Trump angedrohten weiteren Zölle von 50 Prozent würden nach Angaben des Weißen Hauses zu den zuvor angekündigten 34 Prozent hinzugekommen. Mit bereits geltenden Aufschlägen von 20 Prozent würden sich die von Trump seit seinem Amtsantritt verhängten China-Zölle somit auf 104 Prozent summieren.
    Schaltgespräch mit Sina Mainitz von der Börse in Frankfurt in der heute XPress
    "Unsicherheit ist Gift für die Börse", warnt ZDF-Börseexpertin Valerie Haller.07.04.2025 | 1:27 min

    Angst vor weltweiter Rezession wächst

    Trumps Zollkurs sorgt weltweit für Verunsicherung. Die Märkte sind aus Sorge vor einer globalen Rezession unter Druck.
    US-Notenbankchef Jerome Powell warnte zuletzt vor steigender Inflation und einem verlangsamten Wirtschaftswachstum für die USA. Der US-Präsident selbst zeigte sich von der Börsentalfahrt nach außen hin unbeeindruckt.

    Länder aus der ganzen Welt sprechen mit uns.

    Donald Trump

    Auf Truth Social schrieb er zudem, die Preise für Öl und Lebensmittel seien gesunken - es gebe außerdem "keine Inflation".
    Die gefallenen Ölpreise sind Experten zufolge allerdings eher Ausdruck wachsender Rezessionsängste und damit rückläufiger Nachfrage. Zudem rechnen Ökonomen damit, dass die neuen Zölle die Lebensmittelpreise in den USA steigen lassen werden.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: AFP, dpa, Reuters, AP

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