Trump greift Medien an: Kritische Berichterstattung illegal

    "Was sie tun, ist illegal":Trump greift Medien für Kritik an ihm scharf an

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    Attacken gegen Medien sind bei US-Präsident Trump nichts Neues, der Ort der Medienschelte aber ist diesmal ungewöhnlich: das Justizministerium.

    US-Präsident Donald Trump spricht während einer Veranstaltung im Circa Resort und Casino in Las Vegas.
    "Das muss aufhören" - US-Präsident Trump zieht erneut über US-Medien her (Archiv)
    Quelle: dpa

    In einer ungewöhnlichen Rede im US-Justizministerium hat US-Präsident Donald Trump kritische Berichterstattung über ihn scharf attackiert. TV-Sender wie CNN oder MSNBC, die zu "97,6 Prozent" negativ über ihn berichteten, seien der politische Arm der Demokratischen Partei, behauptete Trump. "Sie sind wirklich korrupt und illegal. Was sie tun, ist illegal."
    "Diese Sender und Zeitungen unterscheiden sich wirklich nicht von hoch bezahlten politischen Akteuren, und das muss aufhören", beklagte Trump. Deren kritische Berichterstattung über ihn sei untereinander abgestimmt. "Es muss illegal sein. Es ist Beeinflussung von Richtern."
    Trump verlässt das Weiße Haus
    Trump hat die Nachrichtenagentur AP nach einem Streit um die Bezeichnung des Golfs von Mexiko vom Weißen Haus ausgeschlossen. Europa wirft er derweil fehlende Meinungsfreiheit vor.15.02.2025 | 1:30 min

    Trump rechnet regelmäßig mit Medien ab

    Trump bezeichnet etablierte Medien regelmäßig als "Feinde des Volkes" und zog schon in seiner ersten Amtszeit oder in Wahlkampfveranstaltungen über Journalisten her. Er drohte, unliebsamen Sendern die Lizenz zu entziehen. Den Zugang von Reportern der US-Nachrichtenagentur AP zum Weißen Haus schränkte er ein, weil AP den Golf von Mexiko nicht "Golf von Amerika" nennen will.
    Seit seinem Amtsantritt haben zahlreiche rechte Medien, Influencer, Blogger und Podcaster Zugang zum Weißen Haus. Auch will die US-Regierung künftig selbst entscheiden, welche Medien bei bestimmten Veranstaltungen und Reisen des US-Präsidenten dabei sind. Das Weiße Haus brach damit mit einer jahrzehntealten Tradition.
    Trump rechnete bei dem Auftritt im Justizressort auch mit seinen politischen Gegnern und mit seinem Vorgänger Joe Biden ab. Er kündigte an, weiter im Staatsapparat aufzuräumen und bei der Strafverfolgung gegen Kriminelle im Land hart durchzugreifen. Unter anderem möchte Trump dafür Polizeibehörden mit ausgemusterter Militärausrüstung ausstatten. "Ich will, dass sie stark aussehen."
    Collage: Drei Hände halten smartphones/tablet ins Bild. Auf den screens Gesichter von Giorgia Meloni, Donald Trump und Viktor Orban.
    Weltweit sind Populisten auf dem Vormarsch. Die selbst ernannten "Volksversteher" kommen gut an. Wie geht das? Welche Systeme stecken dahinter, und was sind die Konsequenzen?04.03.2025 | 44:24 min

    Ungewöhnlicher Ort

    Beobachter werten den Auftritt als Triumphgeste eines Präsidenten, der nach seiner ersten Amtszeit zwar gleich mehrfach angeklagt wurde, aber zwei Strafverfahren letztlich unbeschadet überstanden hat.
    Ansprachen von US-Präsidenten im Justizministerium sind generell selten - normalerweise halten sie etwas Abstand zu dem Ressort, um keine Zweifel an der Unabhängigkeit der Justiz aufkommen zu lassen. Dass Trump ausgerechnet dort eine derart parteipolitisch aufgeladene Rede hielt, ist noch ungewöhnlicher. Sie ähnelte einer Wahlkampfkundgebung und endete auch so - es wurde der weltbekannte Hit "YMCA" abgespielt.
    Quelle: dpa, AP, AFP

    Trump und die Medien