"Unerwünschte Person": UN-Gesandter im Sudan tritt zurück

    "Unerwünschte Person":Deutscher UN-Gesandter im Sudan tritt zurück

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    Der Sudan hat Volker Perthes zur unerwünschten Person erklärt - ohne dies rechtlich überhaupt zu dürfen. Dennoch zieht sich der UN-Sondergesandte nun von seinem Posten zurück.

    Volker Perthes
    Der deutsche UN-Sondergesandte Perthes zieht sich von seinem Posten zurück.
    Quelle: Reuters

    Der deutsche UN-Sondergesandte für den Sudan, Volker Perthes, tritt nach seiner Erklärung zur unerwünschten Person in dem Krisenland zurück. Er habe UN-Generalsekretär António Guterres "gebeten, mich von dieser Pflicht zu entbinden. Dies wird daher mein letztes Briefing in dieser Funktion sein", sagte Perthes am Mittwoch im UN-Sicherheitsrat.
    Es war in den vergangenen Wochen deutlich geworden, dass Perthes ohne Zugang zu dem Land seine Arbeit nicht effektiv ausführen kann. Sudans Außenministerium hatte Perthes im Juni zur Persona non grata erklärt.

    Sudan: Putschisten nach Machtübernahme verfeindet

    In dem Land war Mitte April ein bewaffneter Konflikt ausgebrochen. Die Armee kämpft unter der Führung von Befehlshaber und De-facto-Präsident des Sudans, Abdel Fattah al-Burhan, gegen die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) des im Zuge der Auseinandersetzung entlassenen Vizepräsidenten Mohammed Hamdan Daglo.
    Die beiden Generäle hatten sich 2021 gemeinsam an die Macht geputscht, zerstritten sich später jedoch. Keine der beiden Seiten hat bislang die Oberhand gewinnen können.

    UN-Mitgliedsstaaten ohne Einfluss auf Personal - eigentlich

    Offiziell hat die sudanesische Regierung keine Autorität, Gesandte der Vereinten Nationen zu unerwünschten Personen zu erklären. Gemäß der Charta der Vereinten Nationen hat nur der UN-Generalsekretär die Befugnis, sein Personal zurückzuziehen, während UN-Mitgliedstaaten verpflichtet sind, UN-Beamte zu respektieren. Wenn dies aber trotzdem passiert, ist die Arbeit eines Sondergesandten schwer gestört.
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    Im Sudan tobt ein blutiger Machtkampf zwischen Armee und Paramilitärs. Die Zivilbevölkerung leidet.15.09.2023 | 44:29 min

    Sudan erhebt Vorwürfe gegen Volker Perthes

    Bereits Ende Mai hatte Al-Burhan Perthes vorgeworfen, den Konflikt im Sudan geschürt zu haben, und dessen Absetzung gefordert. Die Vereinten Nationen hatten die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
    Seit Februar 2021 war Perthes internationaler Chefvermittler zwischen den vielen politischen Akteuren auf dem Weg zur Demokratie im Sudan. Ein im Dezember 2022 mit der Hilfe von Perthes abgeschlossenes Abkommen wurde jedoch am 15. April gebrochen.

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    Quelle: dpa
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