Der bisherige Verteidigungsminister Großbritanniens geht - und Premier Sunak hat schon einen Nachfolger gefunden: Grant Shapps. Nicht alle halten diese Wahl für geeignet.
Er war schon Verkehrs-, Innen-, Wirtschafts-, und Energieminister - nun ist Grant Shapps der neue britische Verteidigungsminister.
Quelle: AFP
Premierminister Rishi Sunak hat sich für die Allzweckwaffe entschieden: Grant Shapps folgt als britischer Verteidigungsminister auf Ben Wallace. Der 54-Jährige dürfte damit zum neuen Gesicht der britischen Ukraine-Hilfen werden. Doch die Wahl des bisherigen Energieministers löst in den Reihen seiner Konservativen Partei durchaus Stirnrunzeln aus.
Denn Shapps gilt vor allem als "Mädchen für alles" der Tories, der immer vor die Kameras geschickt wird, wenn ein neuer Brandherd ausgetreten werden muss. Fünf Kabinettsposten unter drei Premierministern sprechen eine deutliche Sprache: Shapps war innerhalb eines Jahres Verkehrs-, Innen-, Wirtschafts-, Energie- und nun Verteidigungsminister.
Kritiker sehen in ihm einen "Ja-Sager".
Für Verteidigung hätte es jemanden gebraucht, der für das Verteidigungsministerium und dessen Budget kämpft.
„
Tim Montgomerie, konservativer Aktivist
"Stattdessen hat Sunak einen Überloyalisten ernannt, der seine Sache in den Medien vertritt. Sehr enttäuschend, aber überhaupt nicht überraschend", schrieb Montgomerie bei X, früher Twitter.
Der Sky-News-Reporter Sam Coates hatte für die Nachfolge des allseits geschätzten Wallace prophezeit: "Ein Loyalist, der nicht viel Geld ausgeben will und gut im TV ist."
Sicherheitsexperten außen vor gelassen
Verwunderung herrscht auch deshalb, weil Experten durchaus verfügbar gewesen wären. Sicherheits-Staatssekretär Tom Tugendhat wurde ebenso als logische Wahl genannt wie die Verteidigungs-Staatssekretäre James Heappey (Streitkräfte) und Johnny Mercer (Veteranen).
Alle drei dienten - im Gegensatz zu Shapps - in der Armee und wurden teilweise mehrmals in Afghanistan eingesetzt. Ex-Generalstabschef Richard Dannatt kritisierte, Shapps wisse "sehr wenig" über Verteidigung.
Shapps will "Kampf gegen barbarische Invasion von Putin" fortsetzen
Dennoch ernannte Sunak sein Ein-Mann-Spezialkommando für das Ministerium, das seit längerem unter starkem Spardruck steht. Wenige Monate vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verkündete die britische Regierung Pläne für einen größeren Stellenabbau bei den Streitkräften und eine Konzentration auf moderne Waffen wie unbemannte Kampfjets.
Beobachter warnen, die Armee würde einen Artilleriekrieg wie in der Ukraine nur wenige Wochen durchhalten.
Shapps kündigte nach seiner Ernennung an, die britische Unterstützung für die Ukraine "in ihrem Kampf gegen die barbarische Invasion von (Kremlchef Wladimir) Putin" ungebrochen fortzusetzen. Als Ressortchefin folgt ihm Claire Coutinho (38), ebenfalls eine Sunak-Loyalistin und bisher Staatssekretärin im Bildungsministerium.
Wallace appelliert an Sunak: mehr Militärausgaben
Der bisherige Verteidigungsminister Wallace hatte seinen Abschied nach vier Jahren im Amt vor einigen Wochen angekündigt, um wieder mehr Zeit für die Familie zu haben. In seinem Abschiedsschreiben an Sunak mahnte er nun, die Streitkräfte weiter zu stärken.
Ich bin fest davon überzeugt, dass die Welt im nächsten Jahrzehnt unsicherer und instabiler werden wird. Wir sind beide davon überzeugt, dass es jetzt an der Zeit ist zu investieren.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.