Selenskyj: Lage an ukrainischer Front "äußerst schwierig"

Besuch vor Ort:Selenskyj: Lage an Front "äußerst schwierig"

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Präsident Selenskyj hat die ukrainischen Soldaten an der Front besucht. Er berichtet von Problemen und beklagt einen Mangel an Material.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem Frontbesuch die Lage dort als "äußerst schwierig" charakterisiert. Probleme gebe es an den Frontabschnitten, wo die Russen die größten Reserven konzentriert hätten, sagte Selenskyj am Montag in seiner täglichen Videoansprache.

Sie nutzen Verzögerungen bei der Hilfe für die Ukraine aus.

Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident

Selenskyj beklagte den Mangel an Artilleriegeschossen, an Flugabwehrsystemen im frontnahen Bereich und an weitreichenden Raketen.

Russen rücken immer weiter auf Kupjansk vor

Kiew arbeite mit Nachdruck an der Wiederaufnahme der Hilfen durch die westlichen Partner, versicherte der ukrainische Staatschef seinen Landsleuten. Erst am Wochenende hatten sich ukrainische Kräfte aus der Stadt Awdijiwka zurückziehen müssen.
Selenskyj hatte zuvor den Frontabschnitt Kupjansk im Gebiet Charkiw besucht. Die Russen, die im Herbst 2022 aus der Stadt vertrieben wurden, rücken seit Wochen auf die Kleinstadt mit dem als strategisch wichtig geltenden Eisenbahnknoten vor, auch weil die Ukrainer zu wenig Munition haben.

Selenskyj betont Bedeutung der Waffenhilfe für Ukraine

In seiner Ansprache bedankte sich der Präsident bei den ukrainischen Betrieben, die die Rüstungsproduktion im eigenen Land vorantrieben. Derzeit könne sich das Land allerdings noch nicht autark mit Waffen und Munition versorgen und sei weiter auf Hilfen angewiesen, sagte er.
Selenskyj sprach in seiner Rede auch die Proteste polnischer Bauern gegen ukrainische Agrarexporte an. Die Blockade der Grenzübergänge durch die Polen sei ein verheerendes Signal der "Erosion der Solidarität", sagte er.
Da nur fünf Prozent der ukrainischen Landwirtschaftsexporte über die polnische Grenze gingen, liege das Problem nicht beim Getreide, sondern in der Politik. Es seien gemeinsame und auf das Gemeinwohl gerichtete Entscheidungen nötig, um die Situation zu lösen, sagte er.
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