Russland: Nadeschdin droht Aus bei Präsidentenwahl

    Russischer Oppositionspolitiker:Nadeschdin droht das Aus bei Präsidentenwahl

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    Der Oppositionelle Nadeschdin ist Russlands einziger Präsidentschaftsbewerber, der offen gegen den Ukraine-Krieg ist. Er erhält viel Zuspruch - nun droht ihm das Aus bei der Wahl.

    Boris Nadeschdin, russischer Oppositionspolitiker, der bei den Präsidentschaftswahlen in Russland kandidieren will, gestikuliert während eines Interviews mit einer Presseagentur.
    Oppositionspolitiker Boris Nadeschdin will Putin herausfordern.
    Quelle: dpa

    Bei der Präsidentenwahl in Russland zeichnet sich ein Ausschluss des Kriegsgegners Boris Nadeschdin ab. Wie Nadeschdin mitteilte, sei er von der Wahlkommission darüber informiert worden, dass 15 Prozent der von ihm eingereichten Unterschriften für eine Kandidatur ungültig seien. Das wäre dreimal so viel wie erlaubt. Eine Entscheidung solle am Mittwoch bekanntgegeben werden, sagte sein Sprecher.
    Sollte er von der Wahl ausgeschlossen werden, wolle er beim Obersten Gericht dagegen vorgehen, schrieb Nadeschdin auf Telegram. "Wir planen, diese Unterschriften zurückzugewinnen." Um noch registriert zu werden, müsste Nadeschdin, der den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine als falsch kritisiert hat, nach eigenen Angaben ungefähr 4.500 der insgesamt beanstandeten 9.209 Unterschriften wieder anerkannt bekommen.
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    Dass Putin die nächste Wahl in Russland gewinnen wird, steht wohl bereits jetzt fest. Fast alle anderen Kandidaten sind entweder chancenlos oder unterstützen Putin sogar. Die einzige Ausnahme hiervon wäre Boris Nadeschdin.31.01.2024 | 2:07 min

    Unerwartet großer Zuspruch für Kriegsgegner

    Nadeschdin, der für die Partei "Bürgerinitiative" antreten will, ist der einzige Präsidentschaftsbewerber, der offen gegen den Angriffskrieg auftritt, den Kremlchef Wladimir Putin seit fast zwei Jahren gegen die Ukraine führt. Für diese Anti-Kriegs-Haltung erntete der Oppositionspolitiker von vielen Landsleuten unerwartet großen Zuspruch.
    In den vergangenen Wochen standen Menschen in verschiedenen Regionen Russlands in langen Schlangen an, um Nadeschdin mit ihrer Unterschrift zu unterstützen.
    Als ein von einer Partei nominierter Kandidat musste Nadeschdin 100.000 Unterschriften in mindestens 40 russischen Regionen sammeln, um bei der Wahl vom 15. bis 17. März antreten zu können. Am Ende sammelte der liberale Politiker eigenen Angaben nach rund doppelt so viele. Allerdings dürfen nur 105.000 Unterschriften eingereicht werden, die dann von der Wahlkommission auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Nadeschdins Team hat daher eine Vorauswahl getroffen, um sicher zu gehen, dass es keine Beanstandungen gibt.
     07.12.2023, Russland, Moskau: Auf diesem Foto des Pressedienstes des Föderationsrates der Föderationsversammlung der Russischen Föderation via AP leitet Valentina Matviyenko (M), Sprecherin des Föderationsrates, des Oberhauses des russischen Parlaments, die Sitzung des Föderationsrates der Föderationsversammlung der Russischen Föderation.
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    Putin will zum fünften Mal wiedergewählt werden

    Politische Beobachter haben der Kandidatur Nadeschdins ohnehin nur geringe Chancen eingeräumt. Sie gehen davon aus, dass die Wahlkommission den Altliberalen unter einem Vorwand aus dem Rennen nehmen wird.
    Amtsinhaber Wladimir Putin will sich bei der Präsidentenwahl im März zum fünften Mal wiederwählen lassen - und hat dafür 2020 extra die russische Verfassung umschreiben lassen. Großen Zulauf für einen expliziten Gegner seines Angriffskriegs kann der Kreml nicht gebrauchen.
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    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
    Liveblog
    Quelle: dpa, Reuters

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