Russland stoppt laut OMV Gaslieferungen nach Österreich

    Nach Schiedsgerichtsurteil:Russland stoppt Gasexport nach Österreich

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    Österreich erhielt 80 Prozent seiner Gas-Importe aus Russland. Jetzt stoppt Moskau die Lieferungen. Wie viele Gasreserven hat Österreich und welche Alternativen hat das Land?

    Archiv: Gasspeicherstation Haidach, Österreich am 11.05.2022
    Die österreichischen Gasspeicher sind laut OMV zu rund 90 Prozent voll.
    Quelle: dpa

    Österreich erhält keine Gaslieferungen mehr aus Russland. Die Lieferungen seien am Samstagmorgen eingestellt worden, bestätigte die Sprecherin des Energieunternehmens OMV, Sylvia Shin, der Deutschen Presse-Agentur.
    Das russische Unternehmen Gazprom hatte den Lieferstopp mit nur gut zwölf Stunden Vorwarnung für Samstag 06.00 Uhr angekündigt. Hintergrund für das abrupte Ende ist ein Rechtsstreit zwischen beiden Firmen über Lieferunterbrechungen.
    Ein Schiedsgericht hatte OMV diese Woche 230 Millionen Euro Schadenersatz zugesprochen. Das Unternehmen wollte die Summe mit laufenden Gazprom-Lieferungen verrechnen, wie es mitteilte. Es hatte sich aber darauf eingestellt, dass Gazprom mit einem Lieferstopp reagieren würde. 
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    Österreich: 80 Prozent der Gas-Importe aus Russland

    Österreich gehörte in der EU zu den wenigen Ländern, die auch 2024 Gas von Russland bekommen. Der Anteil lag durchschnittlich bei 80 Prozent.
    Die OMV und der Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, Alfons Haber, versicherten zuletzt mehrfach, dass durch einen solchen Schritt im Land keine Gas-Mangel-Lage entstehen werde.
    Im Vergleich zum Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 und der folgenden Energiekrise durch die Drosselung der russischen Gaslieferungen sei die Situation inzwischen aufgrund von niedrigerem Gasverbrauch und mehr Bezugsquellen deutlich besser. Außerdem seien alle Speicher zu rund 90 Prozent voll. Allein das Gas aus den Speichern reicht Österreich für rund ein Jahr.

    Nehammer: "Niemand muss in Österreich frieren"

    Österreichs Kanzler Karl Nehammer will trotz Russlands Gas-Lieferstopp an seiner Ukraine-Politik festhalten. "Wir lassen uns nicht erpressen und nicht in die Knie zwingen", sagte der konservative Regierungschef. Österreich habe sich mit ausreichenden Reserven auf diesen Fall vorbereitet, betonte er.
    "Niemand muss in Österreich frieren. Die Wohnungen können geheizt werden", sagte Nehammer. Der Lieferstopp sollte zu keinen Preiserhöhungen führen, meinte der Kanzler. Und argumentierte: Österreichs Gasverbrauch sei nicht marktrelevant für Europa.

    Flüssigerdgas als mögliche Alternative

    Die OMV bereitet sich seit drei Jahren auf dieses Szenario vor. Das alternative Gas soll aus Norwegen, aus eigener Produktion oder in Form von Flüssigerdgas per Schiff über Deutschland oder Italien kommen. Und die Gasspeicher würden mit 95 Terawattstunden den heimischen Bedarf für mehrere Monate decken.
    Auch ohne die aktuelle Entwicklung wäre die seit 1968 bestehende Kooperation zwischen Österreich und Russland wohl vor dem Aus gestanden. Ende des Jahres endet der Transitvertrag zur Lieferung von russischem Erdgas über die Pipeline durch die Ukraine und die Slowakei - und er wird voraussichtlich nicht verlängert werden.
    Quelle: dpa

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