Granatsplitter in Leiche? Putin spricht über Prigoschin-Tod

    Granatsplitter an der Leiche?:Prigoschin: Putin spricht über Todesursache

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    Erstmals seit dem Tod des früheren russischen Söldnerchefs Prigoschin hat sich Kremlchef Putin zur Ursache geäußert. Angeblich seien Granatsplitter an der Leiche gefunden worden.

    Russland, Sotschi: Auf dem Bild spricht Wladimir Putin, Präsident von Russland, auf der Jahrestagung des Waldai-Diskussionsforums im russischen Schwarzmeerort Sotschi.
    Wladimir Putin äußert sich zur möglichen Todesursache des Ex-Wagner-Chefs Prigoschin.
    Quelle: epa

    Rund sechs Wochen nach dem Tod des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin hat Kremlchef Wladimir Putin sich erstmals zu der Ursache des Flugzeugabsturzes geäußert. Beim Waldai-Diskussionsforum im südrussischen Sotschi sagte er am Donnerstag:

    In den Körpern der bei der Flugzeugkatastrophe Getöteten sind Fragmente von Handgranaten entdeckt worden.

    Wladimir Putin, russischer Präsident

    Beobachter gehen von Mord-Auftrag aus

    "Einwirkung von außen auf das Flugzeug gab es nicht, das ist ein bereits festgestellter Fakt", behauptete er zudem unter Berufung auf Ermittler. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht. Bisher hatten sich die Ermittler zur Absturzursache nicht geäußert.
    Viele internationale Beobachter vermuten, dass der Kreml Putins früheren Vertrauten Prigoschin am 23. August töten ließ, weil dieser zuvor einen Aufstand gegen die russische Militärführung organisiert und dabei auch Kampfpiloten getötet hatte. Der Kreml wies eine Beteiligung zurück.

    Putin macht Drogen zum Thema

    Eine internationale Untersuchung zum Absturz von Prigoschins Privatflugzeug im russischen Gebiet Twer, bei dem auch neun weitere Insassen starben, hat Russland abgelehnt.
    Leider hätten die russischen Ermittler die Leichen nicht auf Alkohol oder andere Drogen im Blut untersucht, sagte Putin nun außerdem. Der Kremlchef sagte, dass zuvor bei einer Razzia in Prigoschins Heimatstadt St. Petersburg auch fünf Kilogramm Kokain sichergestellt worden seien.

    "Einige Tausend" Wagner-Söldner laut Putin jetzt in regulärer Armee

    Nach dem gescheiterten Söldneraufstand im Juni hatte der Kreml den Wagner-Kämpfern, die monatelang in der Ukraine kämpften, einen Eintritt in die reguläre russische Armee angeboten.
    Putin meinte, "einige Tausend Kämpfer" hätten mittlerweile solche Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium unterschrieben. Überprüfen ließ sich auch das nicht. Die Wagner-Söldner sollen nach früheren Angaben Putins in neuen Einheiten wieder im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden.
    Quelle: dpa

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