Forum in Turkmenistan: Putin trifft erstmals Irans Präsident

    Forum in Turkmenistan:Putin trifft erstmals Irans Präsident

    |

    Die Ukraine und die USA werfen dem Iran vor, Russland mit Waffen zu versorgen. Kremlchef Putin traf den iranischen Präsidenten nun erstmals persönlich.

    Irans Präsident Massud Peseschkian und Kremlchef Wladimir Putin geben sich die Hand.
    Irans Präsident Massud Peseschkian und Kremlchef Wladimir Putin kamen in Turkmenistan zusammen.
    Quelle: imago images

    Kremlchef Wladimir Putin hat bei einem ersten persönlichen Treffen mit Irans Präsident Massud Peseschkian die guten Beziehungen zwischen Moskau und Teheran hervorgehoben. Beide Präsidenten nahmen in der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat an einem internationalen Forum teil.

    Die Beziehungen zum Iran haben für uns Priorität, und sie entwickeln sich sehr gut. In diesem Jahr sehen wir ein Wachstum des Handelsvolumens.

    Wladimir Putin, Russlands Präsident

    Der Westen hat beide Staaten mit Sanktionen belegt. Bisher hatten die beiden Staatschefs telefonischen Kontakt. Die Ukraine und die USA werfen dem Iran vor, Russland für seinen Krieg gegen die Ukraine mit Waffen zu versorgen, darunter Raketen und Drohnen.
    Peseschkian bekräftigte das Potenzial der Kooperation auf internationaler Ebene, wie die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete. Die bilateralen Beziehungen bezeichnete er als "herzlich und strategisch".
    sgs wiesel coerper
    Aufforderungen zu Friedensgesprächen aus Deutschland oder der Ukraine verhallen in Russland, sagt Moskau-Korrespondent Coerper. Es brauche einen mächtigen Vermittler.12.10.2024 | 2:54 min

    Einladung nach Russland

    Putin sagte bei den etwa einstündigen Gesprächen, die teils unter vier Augen abliefen, dass Moskau und Teheran auf internationaler Ebene mit Blick auf die Ereignisse in der Welt ähnliche Einschätzungen teilten.
    Putin lud Peseschkian auch zu einem Besuch nach Russland ein. In einem Gespräch mit dem russischen Staatsfernsehen verurteilte Peseschkian in Aschgabat Israels Angriffe im Nahen Osten, bei denen auch viele Zivilisten sterben.
    Katrin Eigendorf | ZDF-Reporterin in Tel Aviv
    Es ist "sicher, dass es einen Gegenanschlag gegen den Iran geben wird." Vermutlich seien die nächsten Ziele "Ölanlagen oder Militäranlagen", berichtet Katrin Eigendorf, ZDF-Reporterin in Tel Aviv.04.10.2024 | 4:07 min

    Peseschkian wird beim Brics-Gipfel erwartet

    Der iranische Präsident wird zudem beim Brics-Gipfel der aufstrebenden Industrienationen vom 22. bis 24. Oktober in Kasan - der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tatarstan - erwartet. Dort sei ein weiteres bilaterales Treffen geplant, sagte Putin. Russland kündigt den Gipfel der von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (Brics) angeführten Gruppe mit inzwischen zehn Mitgliedern als politisches Weltereignis an.
    Putin betonte bei dem Forum in Aschgabat mit zahlreichen Staatschefs, dass der Aufbau einer neuen Weltordnung - weg von einer Dominanz der USA - unumkehrbar sei. Die zentralasiatische Republik Turkmenistan am Kaspischen Meer gehört auch Jahrzehnte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu den am meisten abgeschotteten Staaten der Welt.
     Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, wird von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r) zu einem Gespräch vorm Schloss Bellevue begrüßt.
    Bundeskanzler Scholz hat dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj bei seinem Besuch in Berlin weitere Hilfen zugesichert. Beide bemühen sich um eine zweite Friedenskonferenz. 11.10.2024 | 1:24 min

    Kiew ruft Turkmenistan zur Beachtung des Haftbefehls gegen Putin auf

    Das ukrainische Außenministerium in Kiew protestierte gegen Putins Reise und rief die turkmenische Führung auf, den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag gegen den Kremlchef wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine zu beachten.
    Putin unternimmt immer wieder Reisen in Länder, in denen ihm keine Festnahme droht. Der Kremlchef erhielt derweil einen Orden des turkmenischen Präsidenten.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

    Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

    Quelle: dpa

    Mehr zu Russlands Angriffskrieg