Bürgerbefragung: Paris verdreifacht Parkgebühren für SUV

    Bürgerbefragung:Paris verdreifacht Parkgebühren für SUV

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    Paris hat die Parkgebühren für Geländewagen nach einer Abstimmung der Bürger deutlich erhöht. Die Regelung soll dabei jedoch ausschließlich für Besucher gelten.

    Dieses Foto zeigt einen Satz mit der Aufschrift "Mehr oder weniger SUVs in Paris?", während die Pariser Bürger über die Einführung von Sonderparkgebühren für die schwersten und umweltschädlichsten Autos und Sport Utility Vehicles (SUV) in Paris abstimmen
    Ein Vorbild für deutsche Städte? 05.02.2024 | 1:39 min
    Bei einer Bürgerbefragung in Paris hat sich eine Mehrheit für eine drastische Erhöhung der Parkgebühren für schwere Stadtgeländewagen ausgesprochen. Am Sonntag setzte sich damit der Plan der Bürgermeisterin Anne Hidalgo durch, nach dem für SUV und andere schwere Autos eine Stunde Parken im Zentrum 18 Euro statt üblicherweise sechs Euro kosten soll und in den Außenbezirken 12 Euro statt vier Euro.
    Für sechs Stunden Parken im Zentrum werden aufgrund einer überproportionalen Steigerung gar 225 Euro statt bislang 75 Euro fällig. Rund 1,3 Millionen Einwohner von Frankreichs Hauptstadt waren zu der Abstimmung unter dem Motto "Mehr oder weniger SUV in Paris?" aufgerufen.
    Ein SUV fährt in Paris vor einem Plakat mit einem Aufruf zur Bürgerbefragung zu den SUV-Parkgebühren.
    Die Stadtverwaltung der französischen Hauptstadt will die Parkgebühren für schwere Geländewagen verdreifachen. Die Opposition wirft Bürgermeisterin Hidalgo Manipulation vor.04.02.2024 | 0:22 min

    Hannovers Oberbürgermeister: "Große Sympathien" für höhere Parkgebühren

    Nur knapp sechs Prozent davon beteiligten sich nach vorläufigem Endergebnis an der Abstimmung. Rund 54,5 Prozent stimmten für die Erhöhung der Parkgebühren, rund 45,5 Prozent dagegen.
    Ein Beispiel für Deutschland? Auch Hannovers Oberbürgermeister hat "große Sympathien" für höhere Parkgebühren für Geländewagen, wie er jüngst ankündigte, auch weil der Trend immer weiter zu größeren und schwereren Autos gehe. "Ich habe deshalb große Sympathien für eine Preisstaffelung der Parkgebühren nach Länge der Fahrzeuge", sagte Belit Onay (Grüne) dem Tagesspiegel.

    Paris: SUV "laut, platzraubend und umweltschädigend"

    Ähnlich argumentierte die Stadt Paris für höhere Gebühren für SUV: Die schweren Karossen sorgten für eine erhöhte Umweltverschmutzung, beanspruchten viel öffentlichen Raum und gefährdeten die Verkehrssicherheit. Bürgermeisterin Hidalgo beschrieb diese als "laut, platzraubend und umweltschädigend". Mit dem Sondertarif für große Autos sollten entsprechende Belästigungen begrenzt werden.

    Je größer die Autos, desto mehr verschmutzen sie die Umwelt.

    Anne Hidalgo, Pariser Bürgermeisterin

    Die Opposition und die Autolobby werfen der sozialistischen Bürgermeisterin Manipulation vor. Die Autos der Pariser wären von der Erhöhung nämlich nicht betroffen, die höheren Gebühren würden nur auf Besucher zutreffen.
    Anwohner sollen ebenso ausgenommen werden wie Handwerker und Pflegedienste. Greifen soll der Tarif für Verbrenner- und Hybridmodelle mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen und Elektromodelle ab zwei Tonnen Gewicht. Für private Parkhäuser gilt die Regelung nicht.
    Quelle: dpa, AFP

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