Nordkorea:Kim: Keine Vereinigung mit Südkorea
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Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat zum Abschluss der Parteitagung der Vereinigung mit Südkorea eine Absage erteilt. Krieg und den Einsatz von Atombomben schließt er nicht aus.
In Nordkorea ist das Jahresendtreffen unter Machthaber Kim Jong Un gestartet. Er bezeichnete das auslaufende Jahr als Jahr der "großen Wende und des großen Wandels".27.12.2023 | 0:22 min
Nordkoreas weithin isolierte Führung hat Hoffnungen auf eine Annäherung mit Südkorea im neuen Jahr einen schweren Dämpfer versetzt. Machthaber Kim Jong Un betonte zum Abschluss einer mehrtägigen Parteisitzung in der Hauptstadt Pjöngjang, sein Land strebe nicht mehr die Vereinigung mit dem südlichen Nachbarn an.
Zugleich kündigte Nordkorea an, 2024 drei weitere Spionagesatelliten ins All schießen zu wollen.
Süd- und Nordkorea völkerrechtlich noch im Krieg
Das Verhältnis habe sich zu einem zwischen Staaten im Zustand eines Kampfes entwickelt. Die jetzige Situation erfordere es von seiner Regierung, ihre Haltung in der Vereinigungspolitik neu zu definieren. Die koreanische Halbinsel befindet sich seit dem Ende des Bruderkriegs zwischen 1950 und 1953 völkerrechtlich noch im Kriegszustand.
"Es ist das erste Mal, dass Nordkoreas Führung öffentlich erklärt hat, dass es unmöglich ist, die Vereinigung zu erreichen", sagte der Nordkorea-Experte und frühere Forscher beim südkoreanischen Institut für Nationale Vereinigung, Park Young Ho. Pjöngjang habe die Regierung Seoul schon vorher immer wieder für die Verschlechterung der Beziehungen verantwortlich gemacht.
Kim will auf Angriff notfalls mit Atombomben reagieren
Nach Ansicht von Beobachtern enthielten Kims Äußerungen auch eine verdeckte Drohung gegen das Nachbarland.
Nordkoreas Militär müsse sich darauf vorbereiten, "das ganze Gebiet Südkoreas zu befrieden" - bei einem Angriff notfalls mit Atombomben, wurde der Machthaber zitiert. Washington bestreitet den Vorwurf Pjöngjangs, zusammen mit seinen Verbündeten einen Angriff vorzubereiten.
Südkorea fürchtet Provokationen im neuen Jahr
Die Südkoreaner befürchten, dass sie im neuen Jahr weiter unruhige Zeiten erleben werden. Südkoreas Geheimdienst warnte zuletzt, Nordkorea könne vor den südkoreanischen Parlamentswahlen im April und der Präsidentenwahl in den USA im November neue Provokationen unternehmen.
Neben dem Ausbau des Atomwaffenarsenals und des Baus von militärischen Drohnen wurde es den nordkoreanischen Berichten zufolge auch als eine der wichtigsten Aufgaben für 2024 genannt, drei weitere Aufklärungssatelliten zu starten. Nordkorea müsse an seiner offensiv harten Linie festhalten, betonte Kim. In den Berichten wurde der Start eines ersten nordkoreanischen Spionagesatelliten im November als Erfolg gefeiert. Mit eigenen Militärsatelliten will das Land vor allem die Bewegungen der USA besser beobachten können.
Weitere Sanktionen gegen Pjöngjang
Die USA und ihre Partner Südkorea, Japan und Australien hatten Nordkorea wegen des Starts mit neuen Sanktionen belegt. Sie warfen Pjöngjang vor, Technologien verwendet zu haben, die in Zusammenhang mit seinem Programm für Interkontinentalraketen (ICBM) stehen. Nordkoreas Entwicklung von ICBM, deren Reichweite 5.500 Kilometern überschreiten, ist vor allem gegen die Atommacht USA gerichtet.
Der Konflikt um Nordkoreas Waffenprogramme hat wieder deutlich an Brisanz gewonnen. Das Land hat nach einer beispiellosen Raketentestserie im vergangenen Jahr auch 2023 wieder mehrfach Raketen einschließlich ICBM getestet. Zudem hatte es die atomare Aufrüstung in seiner Verfassung verankert. Die USA und Südkorea haben ihre Militärkooperation einschließlich gemeinsamer Manöver ausgebaut.
Quelle: dpa
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von Christian Mölling, András Rácz