Lwiw nach Drohnenangriffen auf die westukrainischen Stadt.
Quelle: Reuters
Die westukrainische Stadt Lwiw (Lemberg) ist am Dienstagmorgen Ziel eines russischen Luftangriffs geworden.
Drohnenangriffe auf Lwiw, ein Verletzter
Ab circa 4.30 Uhr (Ortszeit, 3.30 Uhr MESZ) waren nach Angaben eines Journalisten der Nachrichtenagentur AFP mehrere Wellen von Drohnen zu hören, die über die Stadt Lwiw schwirrten. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, Drohnen würden die Stadt angreifen, die Luftabwehr sei in Betrieb.
Lwiws Bürgermeister Andrij Sadowyj erklärte im Onlinedienst Telegram, dass ein Industrielager durch die Angriffe in Brand geraten sei. Bisher sei bekannt, dass ein 26-jähriger Mann verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden sei.
Der Chef der Militärverwaltung in der Region, Maxym Kosyzkyji, erklärte bei Telegram, ein Mann und eine Frau seien aus Trümmern in Lwiw geborgen worden. Die Frau scheine unversehrt, der Mann in einem schlechten Zustand. "Die Bedrohung ist vorbei", bestätigte Kosyzkyji um 6.00 Uhr Ortszeit. Zuvor hatten Sirenen das Ende des Luftalarms vermeldet.
Auch Kriwyj Rih, die Regionen Mikolajiw und Dnipropetrowsk angegriffen
Auch andere Teile der Ukraine meldeten russische Angriffe - alleine über der südukrainischen Region Mykolajiw wurden im Morgengrauen zehn Drohnen iranischer Bauart vom Typ "Shahed-136/131" abgeschossen, erklärte der örtliche Gouverneur Vitaly Kim bei Telegram. Herabfallende Trümmer hätten landwirtschaftliche Gerätschaften beschädigt, Opfer habe es aber nicht gegeben.
In der südlichen Stadt Kriwyj Rih traf eine Drohne ein mehrstöckiges Wohngebäude und löste den Behörden zufolge einen Brand aus. Eine weitere Drohne sei abgeschossen worden.
In der Region Dnipropetrowsk sei der Bezirk Nikopol unter Artilleriebeschuss geraten, erklärte Regionalgouverneur Serhij Lysak. Sechs Privathäuser sowie eine Strom- und eine Gasleitung seien beschädigt worden. Ein 71-Jähriger sei verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden, fuhr er fort.
30 Kamikaze-Drohnen und eine "Iskander-M" eingesetzt
Insgesamt setzte die russische Armee in der Nacht 30
Kamikaze-Drohnen und eine Rakete vom Typ "Iskander-M" ein, wie die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mitteilte. 27 Drohnen seien dabei abgeschossen worden.
Die Angriffe sollen - wie bereits am Vortag - vom
Westufer des Asowschen Meeres und von der bereits 2014 von Russland völkerrechtswidrig annektierten
Halbinsel Krim aus gestartet worden sein. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich häufig nicht unabhängig bestätigen.
Die Ukraine wehrt seit mehr als anderthalb Jahren mit westlicher Unterstützung eine russische Invasion ab.
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Quelle: dpa, AFP