Brände in L.A.: Klimawandel erhöht Risiko von Waldbränden

    Tödliche Brände in L.A.:Klimawandel: "Erhöhtes Risiko für Waldbrände"

    Andreas Stamm, ZDF-Umweltreporter
    von Andreas Stamm
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    Je weiter die globale Erwärmung fortschreitet, desto trockener wird Kalifornien. Die Gefahr von verheerenden Bränden steige, warnen Wissenschaftler in einer aktuellen Studie.

    USA, Los Angeles: Ein Hubschrauber wirft Wasser auf das Kenneth-Feuer in den West Hills von Los Angeles. Archivbild
    Der Klimawandel hat das Risiko der verheerenden Waldbrände in LA erhöht. Das ist das Ergebnis einer Studie.
    Quelle: dpa

    Hat der Klimawandel Einfluss auf die jüngsten Brände rund um Los Angeles? Das war die Ausgangsfrage einer Untersuchung von weltweit 32 Forschenden, darunter führende Waldbrandforscher aus den USA und Europa. Im Rahmen des World Weather Attribution-Netzwerks (WWA), das den Einfluss der globalen Erwärmung auf extreme Wetterereignisse weltweit untersucht.

    Der Klimawandel hat das Risiko der verheerenden Waldbrände in L.A. erhöht.

    Dr. Clair Barnes, Forscherin am Imperial College London

    Dürrebedingungen würden immer häufiger im Winter auftreten, was die Chance erhöhe, dass ein Feuer während der starken Santa-Ana-Winde ausbricht, die kleine Brände in tödliche Infernos verwandeln können, so Barnes. Solche Bedingungen bezeichnen Experten auch als Feuerwetter.
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    Mehr und heftiger

    Nach den Modellierungen ist Feuerwetter in Südkalifornien aufgrund der bisherigen Erderwärmung von 1,3 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitraum um 35 Prozent wahrscheinlicher geworden als in einem Klima ohne diese Erwärmung. Die Waldbrandsaison habe sich in Südkalifornien um durchschnittlich 23 Tage verlängert, was das Risiko erhöht, dass Brände während der intensiven Santa-Ana-Winde ausbrechen. Erklärbar ist das durch den Rückgang des Niederschlags im Herbst (Oktober bis Dezember), der früher das Ende der Waldbrandsaison markierte.
    Diese verlängerte Trockenheit ist klimawandelbedingt heute etwa 2,4-mal wahrscheinlicher. Dazu komme, dass die steigende Temperaturen mehr Feuchtigkeit aus den Pflanzen verdunsten lassen. Der Klimawandel habe somit direkte Auswirkungen auf die Brennbarkeit von Pflanzen und das Risiko eines Waldbrandes.
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    Zerstörerisch und teuer

    Am 7. Januar brachen in Los Angeles extreme Waldbrände aus. Angeheizt durch starke Santa-Ana-Bergwinde und, begünstigt durch ausgedorrte Böden und trockene Vegetation nach einer langen Periode mit wenig Niederschlag, breiteten sich die Brände schnell in städtische Gebiete aus.
    Mindestens 28 Menschen kamen ums Leben, mehr als 10.000 Häuser wurden zerstört und Millionen Menschen litten unter den Folgen von giftigem Rauch. Die Brände gehören zu den zerstörerischsten Katastrophen in der Geschichte von Los Angeles und möglicherweise auch zu den teuersten in der Geschichte der USA.
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    Neuer Forschungsansatz

    Die Attributionsanalyse ist ein vergleichsweise junger Ansatz in den Klimawissenschaften. Dabei werden Klimamodellsimulationen des aktuellen Klimas mit solchen eines hypothetischen Klimas ohne menschlichen Einfluss verglichen. Ergänzt wird dies durch die Analyse von Wetter- und Klimadaten. So können Forschende Trends bei extremen Wetterereignissen analysieren und die generelle Veränderung von Wahrscheinlichkeiten berechnen.
    Der Vorteil ist, dass man sehr zeitnah zum Ereignis, zur Katastrophe, zu Ergebnissen kommt. Der Nachteil sei, so manche Forschende, dass sich durch die schnellen Analyse auch mehr Ungenauigkeiten entstehen könnten.
    Der Amazonas Regenwald, die "Grüne Lunge" des Planeten und für einige Wissenschaftler der entscheidende Motor im weltweiten CO2- und Wasserhaushalt.
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    Attributionsstudien sind nicht unumstritten

    Im konkreten Fall der Brände rund um L.A. verwendeten die Forscher eine Kombination aus historischen Wetterdaten und Klimamodellen, um die Veränderungen zu untersuchen, wobei die Modelle teilweise Schwierigkeiten hatten, die komplexen geografischen und klimatischen Bedingungen in Kalifornien genau abzubilden.
    Trotzdem sind sich die Wissenschaftler sicher, dass der Klimawandel eine wesentliche Rolle bei der Intensivierung der Brände spielt, da die realen Wetterdaten eine klare Zunahme der Wahrscheinlichkeit von Waldbränden zeigen. Zwar gebe es vereinzelt Unsicherheiten in den Daten, doch diese könnten die grundlegende Erkenntnis, dass der Klimawandel das Risiko signifikant erhöht, nicht in Zweifel ziehen. Auch unabhängige Forscher halten die Studien für aussagekräftig.

    Attributionsstudien sind ein wertvolles Instrument, um zu bewerten, wie der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit oder Intensität von Bedingungen beeinflusst, die Waldbrände begünstigen.

    Dr. Yoshi Maezumi vom Max-Planck-Institut für Geoanthropologie in Jena

    Bedingungen wie beispielsweise langanhaltende Trockenheit, extreme Hitze und niedrige Luftfeuchtigkeit. Dabei gehe es aber nicht darum, dass der Klimawandel allein verantwortlich sei.
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    Langfristig hilft nur eine Energiewende

    Wo sich alle Forschenden einig sind - es brauche in Südkalifornien künftig eine bessere Brandbekämpfung und den Schutz von hochgefährdeten Zonen, etwa durch den Ausbau des Wasserversorgungssystems und durch Vorschriften zur Schaffung von Schutzzonen um Häuser.
    Das sind für die Leiterin des WWA-Netzwerk, Friederike Otto vom Imperial College London, nur die notwendigen Anpassungsmaßnahmen. Doch wichtiger sei der Kampf gegen den Klimawandel. Denn auch 2025 stünden die Regierenden in aller Welt vor derselben Wahl, so Otto. "Weiter auf fossile Energieträger setzen, was zu noch mehr Wetterkatastrophen führt, oder auf erneuerbaren Energien setzen."

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    :Wie der Klimawandel die Erde verändert

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    von Moritz Zajonz
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