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Trauerakt in Washington:Ex-US-Präsident Jimmy Carter verabschiedet
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Die USA haben Abschied von ihrem verstorbenen Ex-Präsidenten Jimmy Carter genommen. An der Trauerfeier nahmen unter anderem Präsident Joe Biden mit Ehefrau Jill teil.
Die USA verabschieden sich mit einem Staatsbegräbnis von ihrem ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter, der im Alter von 100 Jahren verstarb. Joe Biden hielt die Trauerrede.09.01.2025 | 1:36 min
Im Beisein aller noch lebenden früheren US-Präsidenten hat Amtsinhaber Joe Biden den verstorbenen Jimmy Carter bei einem staatlichen Trauerakt gewürdigt. Biden sagte in seiner Rede, die Freundschaft zu Carter habe ihm beigebracht, dass Charakterstärke mehr wert sei als die Titel oder die Macht, die man habe. Biden prangerte Machtmissbrauch an und mahnte, es gebe eine Verpflichtung, Hass keinen sicheren Hafen zu bieten.
Biden sprach auch vor seinem Nachfolger Donald Trump, der wie die anderen noch lebenden Nachfolger Carters zu dem Trauerakt kam. Ein seltenes Bild. Trump saß neben Barack Obama - vor Beginn des Gottesdienstes unterhielten sich die beiden. In derselben Reihe nahmen Bill Clinton und George W. Bush Platz. Auch die Ehefrauen waren dabei - mit Ausnahme von Michelle Obama. In der ersten Reihe saßen Biden und seine Vize Kamala Harris mit ihren jeweiligen Partnern.
Ein seltenes Bild: Alle noch lebenden US-Präsidenten nahmen an der Trauerfeier teil.
Quelle: AFP
Auch weitere Polit-Prominenz war vertreten: darunter Kanadas Premierminister Justin Trudeau und UN-Generalsekretär António Guterres.
30 Tage Trauerbeflaggung für Jimmy Carter angeordnet
Biden hatte für 30 Tage Trauerbeflaggung angeordnet, was auch bedeutet, dass die Flaggen am Tag der Vereidigung seines Nachfolgers Trump auf halbmast wehen werden - worüber sich der Republikaner öffentlich echauffiert.
Carter war am 29. Dezember im Alter von 100 Jahren gestorben. Der Demokrat saß von 1977 bis 1981 als 39. US-Präsident im Weißen Haus. Nach dem Ende seiner Präsidentschaft hatte er gemeinsam mit Ehefrau Rosalynn in Atlanta das Carter Center zur Förderung von Demokratie, Menschenrechten und wirtschaftlicher Entwicklung gegründet.
Nach dem Tod Jimmy Carters würdigen Politiker weltweit sein Lebenswerk. Biden ordnete einen nationalen Trauertag an, und plant ein Staatsbegräbnis in Washington.30.12.2024 | 2:39 min
Rosalynn, mit der er 77 Jahre lang verheiratet war, starb vor gut einem Jahr. Im Jahr 2002 erhielt Carter den Friedensnobelpreis für seinen "jahrzehntelangen Einsatz zur friedlichen Lösung internationaler Konflikte".
Kein US-Präsident erreichte höheres Alter als Carter
Carter war der älteste noch lebende frühere US-Präsident. Keiner seiner Amtsvorgänger erreichte ein höheres Alter als er. Sein Gesundheitszustand war zuletzt schlecht. Im Februar 2023 brach er nach mehreren Krankenhausaufenthalten seine medizinische Behandlung ab und begab sich in häusliche Pflege.
Im November stimmte er bei der US-Präsidentschaftswahl per Brief ab. Carter hatte zuvor deutlich gemacht, die Demokratin Kamala Harris unterstützen zu wollen.
Die Anteilnahme am Tod von Jimmy Carter ist groß. "Amerika und die Welt haben einen außergewöhnlichen Anführer, Staatsmann und Humanisten verloren", schrieben der amtierende US-Präsident Joe Biden und seine Ehefrau Jill in einer kurz nach Carters Tod veröffentlichten Erklärung.
Der designierte Präsident Donald Trump schrieb in seinem Onlinenetzwerk Truth Social: "Er hat alles in seiner Macht Stehende getan, um das Leben aller Amerikaner zu verbessern. Dafür sind wir ihm alle zu großem Dank verpflichtet." In einem gemeinsamen Statement von Ex-US-Präsident Bill Clinton und seiner Frau Hillary hieß es, Carter habe "unermüdlich für eine bessere und gerechtere Welt" gearbeitet. Michelle und Barack Obama teilten mit: "Präsident Carter hat uns alle gelehrt, was es bedeutet, ein Leben in Gnade, Würde, Gerechtigkeit und Dienst zu führen." George W. Bush erklärte, Carter sei ein "Mann mit tiefen Überzeugungen" gewesen. Sein Vermächtnis werde die Amerikaner "über Generationen hinweg inspirieren".
Der designierte Präsident Donald Trump schrieb in seinem Onlinenetzwerk Truth Social: "Er hat alles in seiner Macht Stehende getan, um das Leben aller Amerikaner zu verbessern. Dafür sind wir ihm alle zu großem Dank verpflichtet." In einem gemeinsamen Statement von Ex-US-Präsident Bill Clinton und seiner Frau Hillary hieß es, Carter habe "unermüdlich für eine bessere und gerechtere Welt" gearbeitet. Michelle und Barack Obama teilten mit: "Präsident Carter hat uns alle gelehrt, was es bedeutet, ein Leben in Gnade, Würde, Gerechtigkeit und Dienst zu führen." George W. Bush erklärte, Carter sei ein "Mann mit tiefen Überzeugungen" gewesen. Sein Vermächtnis werde die Amerikaner "über Generationen hinweg inspirieren".
Auch Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt drückten nach dem Tod von Jimmy Carter ihre Anteilnahme aus. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb im Onlinedienst X: "Sein ganzes Leben lang verteidigte Jimmy Carter die Rechte der am stärksten gefährdeten Menschen und führte unermüdlich den Kampf für den Frieden an. Frankreich sendet seine bewegten Gedanken an seine Familie und an das amerikanische Volk."
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi schrieb auf X unter anderem, Carters "bedeutende Rolle" bei der Vermittlung des historischen Friedensabkommens zwischen Ägypten und Israel in Camp David 1978 werde "in den Annalen der Geschichte verankert" bleiben. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva würdigte Carter als "Verfechter der Demokratie und Verteidiger des Friedens".
Ex-Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg schrieb bei X: "Sein Einsatz für Menschenrechte und die Lösung internationaler Konflikte hat das Leben der Menschen auf der ganzen Welt verbessert." Antonio Costa, Präsident des Europäischen Rates, schrieb: "Präsident Jimmy Carter stellte Menschenrechte, Menschenwürde und Frieden in den Mittelpunkt seines politischen Lebens. Sein Vermächtnis ist eine Inspiration." WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hob hervor, dass Carters Arbeit mit dem Carter Center "unzählige Leben gerettet" habe.
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi schrieb auf X unter anderem, Carters "bedeutende Rolle" bei der Vermittlung des historischen Friedensabkommens zwischen Ägypten und Israel in Camp David 1978 werde "in den Annalen der Geschichte verankert" bleiben. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva würdigte Carter als "Verfechter der Demokratie und Verteidiger des Friedens".
Ex-Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg schrieb bei X: "Sein Einsatz für Menschenrechte und die Lösung internationaler Konflikte hat das Leben der Menschen auf der ganzen Welt verbessert." Antonio Costa, Präsident des Europäischen Rates, schrieb: "Präsident Jimmy Carter stellte Menschenrechte, Menschenwürde und Frieden in den Mittelpunkt seines politischen Lebens. Sein Vermächtnis ist eine Inspiration." WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hob hervor, dass Carters Arbeit mit dem Carter Center "unzählige Leben gerettet" habe.
Quelle: dpa
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