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Laut Atomenergiebehörden-Bericht:Iran plant 6.000 neue Zentrifugen für Uran
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Der Iran will der Atomenergiebehörde IAEA zufolge 6.000 neue Zentrifugen zur Urananreicherung installieren. Damit würde der Iran gegen das Atomabkommen von 2015 verstoßen.
In Natanz und Fordow hat der Iran bereits weit über 10.000 Zentrifugen in Betrieb.
Quelle: AP
Der Iran plant einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zufolge die Installation Tausender neuer Zentrifugen zur Urananreicherung. Der Iran habe die IAEA darüber informiert, dass das Land beabsichtige, etwa 6.000 Zentrifugen an seinen Standorten in Fordo und Natans zu betreiben, hieß es in dem Bericht, den die Nachrichtenagenturen AFP und Reuters einsehen konnten.
Mit den Zentrifugen soll Uran demnach auf bis zu fünf Prozent angereichert werden, was über der im internationalen Atomabkommen von 2015 festgelegten Grenze von 3,67 Prozent liegt. Der Iran hat bereits weit über 10.000 Zentrifugen in Natanz und Fordow, südlich der Hauptstadt Teheran in Betrieb.
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Wie Reuters berichtet, werden Pläne zur Installation von 32 sogenannten Kaskaden vorgestellt, die jeweils 174 Zentrifugen umfassen. Außerdem plant der Iran demnach eine Kaskade mit 1.152 fortschrittlichen IR-6-Zentrifugen zu installieren.
Reaktion auf Resolution westlicher Länder
Teheran hatte den Schritt zuvor als Reaktion auf eine vom IAEO-Gouverneursrat eingebrachte Resolution angekündigt. Die in der vergangenen Woche von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA gemeinsam eingebrachte Resolution hatte den Druck auf den Iran hinsichtlich seines Atomprogramms erhöht.
Die iranische Atomenergiebehörde kündigte daraufhin die Inbetriebnahme von "neuen fortschrittlichen Zentrifugen" an. Westliche Staaten befürchten, der Iran strebe den Bau von Atombomben an. Die Regierung in Teheran weist das zurück.
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Internationale Gespräche zu iranischem Atomprogramm
Am Freitag sind in Genf Gespräche zwischen Vertretern des Iran, Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens über das umstrittene iranische Atomprogramm geplant. Für den Iran sollen der Stellvertreter von Außenminister Abbas Araghtschi, Madschid Tacht-Rawantchi, daran teilnehmen.
Der Iran hatte 2015 mit den USA, China, Russland, Frankreich, Großbritannien und Deutschland ein Abkommen zur Einschränkung seines Atomprogramms geschlossen. Es sollte verhindern, dass Teheran Atomwaffen entwickelt. Die USA hatten aber das Abkommen 2018 während der Präsidentschaft von Donald Trump einseitig aufgekündigt und die Sanktionen gegen Teheran wieder eingeführt, woraufhin der Iran sich schrittweise nicht mehr an seine Verpflichtungen hielt.
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Quelle: AFP, Reuters
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