Zentralrat der Juden: Zwei-Staaten-Lösung unrealistisch

    Kritik an Heusgen-Vorschlag:Schuster: Zwei-Staaten-Lösung unrealistisch

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    Sicherheitskonferenz-Chef Heusgen hat im Nahost-Konflikt eine Rückkehr zur Zwei-Staaten-Lösung angemahnt. Nun bekommt er Widerspruch vom Präsident des Zentralrats der Juden.

    Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sieht derzeit keine Grundlage für einen Appell an Israel, über eine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern zu sprechen. "Die Terrororganisation Hamas hat nicht nur im Gazastreifen eine absolute Machtstellung, sondern erfährt auch eine breite Unterstützung aus dem Westjordanland", sagte Schuster dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
    Mit Blick auf Äußerungen des Chefs der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, der eine diplomatische Lösung des Nahost-Konflikts und die Rückkehr zur Zwei-Staaten-Lösung angemahnt hatte, sagte Schuster:

    Herr Heusgen sollte vor diesem Hintergrund darstellen, wen er denn überhaupt für Israel als Demokratie als ernstzunehmenden Ansprechpartner auf palästinensischer Seite für eine Zwei-Staaten-Lösung sähe.

    Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden

    Heusgen hatte am Dienstagabend im ZDF-"heute journal" gesagt: "Es muss zu einer diplomatischen Lösung kommen." Es geht zuerst um die Befreiung der von der Hamas festgehalten Geiseln. Dem sei alles unterzuordnen. Der frühere deutsche UN-Botschafter und Ex-Merkel-Berater betonte zugleich, dann müsse man "zurückkehren zur Zwei-Staaten-Lösung, die geltendes Recht ist. Und da muss Israel auch mitmachen. Das kann man sich derzeit nicht vorstellen. Aber das ist der einzige Ausweg."

    Kritik nach Heusgen-Äußerungen auch von SPD und CDU

    Der Chef des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Markus Roth (SPD), kritisierte die Äußerungen Heusgens in der "Bild"-Zeitung ebenfalls. Man solle Israel "aus gemütlichen Wohnzimmern" keine Ratschläge, wie es diesen Krieg führen sollte. Armin Laschet pflichtete Schuster bei. Der Politiker der CDU sagte dem RND:

    Eine Zwei-Staaten-Lösung ist nach wie vor wünschenswert. Aber wer sollen die Akteure im Gazastreifen sein? Wo sind die friedlichen, demokratischen Kräfte?

    Armin Laschet, CDU-Politiker

    Die gesamte Struktur der Hamas müsse zerschlagen werden. Sie sei nicht nur eine Gefahr für Israel, sondern auch für die Palästinenser, die die Leidtragenden der Terror-Herrschaft seien und auch für die arabischen Nachbarstaaten und den Westen, sagte der frühere CDU-Vorsitzende.

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    Quelle: dpa, KNA

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