Großbritannien: Demonstrationen gegen Rechtsextremismus

    Nach Ausschreitungen:England: Protest gegen Rechtsextremismus

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    In britischen Städten gehen Tausende gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Sie wollen ein Zeichen gegen die jüngsten Krawalle setzen.

    Ein Polizeiwagen inmitten eines Anti-Rassismus-Protests in London.
    In Großbritannien sind weitere rechtsextreme Krawalle ausgeblieben. Stattdessen haben Tausende gegen Fremdenhass protestiert. Die Justiz geht hart gegen rechte Randalierer vor.08.08.2024 | 1:16 min
    Tausende Menschen haben in Großbritannien gegen rechtsextreme Ausschreitungen protestiert. Die Menschen gingen am Mittwochabend in mehreren Städten des Landes gegen Rassismus und Hass auf die Straße.
    Darunter waren London, Sheffield, Bristol und Brighton. In Liverpool versammelten sich der Agentur PA zufolge mehrere Hundert Menschen, um ein Zentrum für Asylbewerber zu schützen.
    Ein Demonstrant hält ein Plakat mit der Aufschrift "Love not Hate" Gegenüber steht ein Polizist.
    Premierminister Starmer begrüßt das rasche Handeln der Justiz nach den heftigen rechtsextremen Krawallen. Unterdessen protestieren Tausende Briten landesweit gegen Rassismus.08.08.2024 | 1:15 min
    Die Polizei hatte sich für die Nacht erneut auf Randale eingestellt. Medienberichten zufolge hatte sie befürchtet, dass auch Anwaltsfirmen und Beratungsstellen, die Asylbewerber bei ihren Anträgen unterstützen, ins Visier geraten könnten. An manchen Orten wurden vorsorglich Fensterfronten mit Brettern geschützt.

    Demonstranten: "Kein Platz für Hass"

    Am Abend kamen aber vor allem Gegendemonstranten friedlich zusammen. Auf Plakaten und Schildern forderten sie etwa "No Place for Hate" ("Kein Platz für Hass") oder "Stop the far Right" ("Stoppt die extreme Rechte"). In Birmingham versammelten sich Menschen laut PA vor einem Beratungszentrum, um gegen Islamhass zu protestieren.
    SGS Petersen
    Grund für das weitgehende Ausbleiben von Krawallen heute könne auch die Abschreckungstaktik der Regierung sein, die "wirklich alle Register" ziehe, so ZDF-Korrespondentin Petersen.08.08.2024 | 1:38 min

    König Charles lässt sich informieren

    Innenministerin Yvette Cooper bedankte sich bei der Polizei für ihren Einsatz, die Tausende Kräfte vorgehalten hatte. Ermittler hatten landesweit mit rund 100 Krawallaktionen gerechnet, die dann aber weniger schwer ausfielen als erwartet. Auch König Charles lässt sich Berichten zufolge regelmäßig über die Entwicklungen informieren.
    In Brighton hätten Polizisten einigen rechtsextremen Demonstranten den Weg aus der Menge von Gegendemonstranten bahnen müssen, berichtete PA. Manche hätten "Schämt euch" gerufen. Vereinzelt kam es am Mittwochabend auch zu Festnahmen.
    Live: Ausschreitungen Großbritannien
    Die britische Polizei befürchtet einen "Big Day" der massiven Ausschreitungen im ganzen Land. Über 100 rechtsextreme Ansammlungen werden erwartet. ZDFheute live ordnet ein.07.08.2024 | 30:40 min

    Soziologe: Tory-Regierung hat Ungleichheit vergrößert

    Der Soziologe Aaron Winter von der Universität Lancaster erklärt die Ausschreitungen nicht mit der neuen sozialdemokratischen Labour-Regierung und einem Protest gegen eine vermeintlich linke progressive Bewegung. Starmers Partei sei nicht linksgerichtet.

    Sie hat mit den Flaggen und der 'small boat'-Rhetorik Wahlkampf gemacht und sich härter gegeben als die Konservativen.

    Aaron Winter, Soziologe

    Parteien hätten sich mit Aussagen übertroffen, wer härter gegen Migration vorgehe, was zu einer feindlichen Atmosphäre führe.
    Winter verweist darauf, dass die frühere konservative Regierung mit ihrer Sparpolitik die Ungleichheit im Land vergrößert habe. Er kritisierte Starmers jüngste Aussagen, der die Randalierer als "thugs" ("Banditen") bezeichnet hatte. Damit würden die Randalierer marginalisiert, als ob sie außerhalb der Gesellschaft stünden. Die tieferen Ursachen würden angesichts einer solchen Argumentation aber ignoriert, warnte Winter.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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