Russland: US-Journalist bleibt in Untersuchungshaft
Widerspruch abgelehnt:US-Journalist bleibt in Russland in U-Haft
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US-Reporter Evan Gershkovich muss bis Ende März in russischer Untersuchungshaft bleiben. Sein Widerspruch wurde abgelehnt. Ihm wird Spionage vorgeworfen.
Evan Gershkovich muss weiter in Untersuchungshaft bleiben.
Quelle: AFP/Natalia Kolesnikova
Der in Russland wegen Spionagevorwürfen inhaftierte US-Journalist Evan Gershkovich muss weiter in Untersuchungshaft bleiben. Ein Gericht habe einen Widerspruch von Gershkovich gegen die Verlängerung seiner U-Haft bis Ende März zurückgewiesen, teilte der Pressedienst der Moskauer Gerichte mit.
Der Journalist bleibt demnach bis zum 30. März in Haft - und damit insgesamt ein Jahr in einem russischen Gefängnis.
Reporter vom "Wall Street Journal" wird Spionage vorgeworfen
Der "Wall Street Journal"-Reporter Gershkovich war vergangenen Jahres während einer Recherchereise im Ural vom Geheimdienst FSB festgenommen worden. Gershkovich wird Spionage vorgeworfen, ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft. Der Reporter, seine Familie, sein Arbeitgeber und die US-Behörden weisen die Anschuldigungen zurück.
Die USA haben den Kreml wegen Gershkovichs Inhaftierung scharf kritisiert. "Die Anschuldigungen gegen Evan sind unbegründet", sagte die US-Botschafterin in Russland, Lynne Tracy, vor dem Gericht.
Die russische Justiz hat keine Belege für ihre Anschuldigungen veröffentlicht. Das juristische Verfahren gegen Gershkovich wurde als geheim eingestuft. Er ist der erste westliche Journalist, der seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 in Russland wegen Spionageverdachts festgenommen wurde.
Putin will Gefangenenaustausch
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte Anfang des Monats gesagt, er würde Gershkovich als Teil eines Gefangenenaustausches freilassen, die Gespräche zwischen Russland und den USA über einen möglichen Austausch seien im Gange.
Der Kremlchef machte deutlich, die Freilassung eines Russen, der in Deutschland wegen des Mordes an einem tschetschenischen Dissidenten inhaftiert ist, sei Bedingung dafür.
Washington hat Moskau vorgeworfen, US-Bürger aufgrund unbegründeter Anschuldigungen festzunehmen, um sie als "Druckmittel" für die Freilassung von im Ausland verurteilten Russen zu nutzen.
Wer gegen Putin recherchiert oder berichtet, lebt gefährlich: US-Journalist Gershkovich bleibt in Untersuchungshaft, russische Reporter fürchten Angriffe auf ihr Leben.