Afrikanische Union schließt Gabun nach Militärputsch aus

    Nach Militärputsch:Afrikanische Union schließt Gabun aus

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    Nachdem in Gabun das Militär die Macht übernommen hat, suspendiert die Afrikanische Union das Land aus dem Staatenbund. Man verurteile die Absetzung des Präsidenten Ali Bongo.

    Ansicht eines abgerissenen Wahlkampfplakats des gestürzten gabunischen Präsidenten Ali Bongo Ondimba in Libreville am 31. August 2023
    Ein Wahlkampfplakat zeigt den gestürzten gabunischen Präsidenten Ali Bongo Ondimba. In Libreville regiert nun das Militär.
    Quelle: AFP

    Nach dem Militärputsch in Gabun hat die Afrikanische Union (AU) die Mitgliedschaft des zentralafrikanischen Landes suspendiert. Man verurteile die Machtübernahme des Militärs, das den Präsidenten Ali Bongo abgesetzt habe, auf das Stärkste, teilte der Friedens- und Sicherheitsrat der Staatenorganisation am Donnerstagabend mit.
    Die Teilnahme Gabuns an allen Aktivitäten der AU und ihrer Institutionen sei ab sofort bis zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung in dem Land ausgesetzt.

    Gabun: Militär greift nach Macht

    Die AU hatte erst vor wenigen Wochen auch die Mitgliedschaft des Niger ausgesetzt, nachdem das Militär dort Ende Juli die Macht übernommen hatte. Auch Burkina Faso, Mali, Guinea und der Sudan sind seit Putschen in diesen Ländern suspendiert.
    Am Mittwoch hatte das Militär in Gabun die Machtübernahme verkündet, nachdem Ali Bongo nach offiziellem Ergebnis einer Wahl vom Wochenende für eine dritte Amtszeit gewählt worden sein soll. Als neuen Machthaber benannten die Putschisten den Chef der Präsidentengarde, Brice Oligui Nguema.
    Karte Gabun - Libreville
    Quelle: ZDF

    Borrell: Lage in Gabun nicht mit Niger vergleichbar

    Der Außenbeauftragte der Europäischen Union Josep Borrell sagte dem Sender CNN, dass der Militärputsch im zentralafrikanischen Gabun nicht vergleichbar sei mit dem Staatsstreich im Niger Ende Juli.

    Natürlich sind Militärputsche keine Lösung, aber wir dürfen nicht vergessen, dass es in Gabun Wahlen voller Unregelmäßigkeiten gegeben hat.

    Josep Borrell, EU-Außenbeauftragter

    "In Niger war der Präsident ein demokratisch gewählter Präsident", sagte Borrell. Die Bundesregierung hatte zuvor erklärt, sie verfolge die Ereignisse "mit Sorge".

    Vor Putsch in Gabun: Zweifel an Wahlen

    Vor dem Putsch waren erhebliche Zweifel daran geäußert worden, ob die Wahlen in dem zentralafrikanischen Land an der Atlantikküste unabhängig, frei und fair abliefen.
    Der mehr als 50 Jahre lang autokratisch regierenden Bongo-Familie wird seit langem Korruption vorgeworfen.
    Die rund 2,3 Millionen Einwohner Gabuns leben trotz Öl-Reichtums größtenteils in Armut.
    Quelle: dpa, AFP

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