Gipfel in Neu Delhi: Was man über die G20 wissen muss

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    Gipfel in Neu Delhi:Was man über die G20 wissen muss

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    Vertreter der führenden Wirtschaftsnationen der Welt treffen sich ab Samstag im indischen Neu Delhi. Was schon jetzt über die Zusammenkunft bekannt ist.

    G20-Kommunikationswerbetafel mit dem Porträt des indischen Premierministers Narednra Modi im internationalen Medienzentrum am Veranstaltungsort des G20-Gipfels, Tage vor dessen Beginn in Neu-Delhi am 7. 9. 2023.
    Indiens Premierminister Narendra Modi ist Gastgeber des diesjährigen G20-Gipfels.
    Quelle: AFP

    Die Staats- und Regierungschefs der führenden Wirtschaftsmächte kommen an diesem Samstag zu ihrem jährlichen Gipfeltreffen in einem Kongresszentrum in der indischen Hauptstadt Neu Delhi zusammen.
    Wer die G20 sind und was die Gruppe erreichen will: ein Überblick.

    Die "Gruppe der 20" ...

    ... besteht aus der Europäischen Union und 19 der stärksten Volkswirtschaften aller Kontinente: Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei und USA.
    Die Infografik zeigt die Gruppe der 20, zu der 19 Staaten und die Europäische Union gehören. Die Länder sind: Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, China. Frankreich, Deutschland, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Mexiko, Republik Korea, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Türkei, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten von Amerika.  Sie repräsentieren etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung. Hauptthemen der Länder sind Handel, Klimawandel, nachhaltige Entwicklung, Gesundheit, Landwirtschaft, Energie, Umwelt und Korruptionsbekämpfung.

    ... wird beim Gipfel in Indien nicht komplett mit der ersten Reihe der Spitzenpolitiker vertreten sein. Vor allem zwei Abwesenheiten stechen heraus:
    • Russlands Präsident Wladimir Putin hat vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs abgesagt und schickt Außenminister Sergej Lawrow als Vertretung - wie schon im vergangenen Jahr beim G20-Gipfel auf Bali.
    • Und was noch schwerer ins Gewicht fällt: Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat kurzfristig ebenfalls abgewunken, stattdessen kommt Ministerpräsident Li Qiang.
    ... repräsentiert mehr als 60 Prozent der Weltbevölkerung.
    G20-Treffen mit Konfliktpotential
    Die Staats- und Regierungschefs der G20 treffen sich zum Gipfel in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. So harmonisch, wie der Slogan "Eine Erde, eine Familie, eine Zukunft", dürfte es aber nicht ablaufen.08.09.2023 | 2:11 min
    ... vereint mehr als vier Fünftel der weltweiten Wirtschaftskraft und drei Viertel des Welthandels.
    ... hat bei jedem Gipfel internationale Organisationen wie die Weltbank und die Vereinten Nationen (UN) zu Gast. Auch Spanien und Singapur sind jedes Mal dabei. Indien hat diesmal zudem Ägypten Bangladesch, Mauritius, die Niederlande, Nigeria, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate eingeladen.
    ... könnte in diesem Jahr wachsen: Die Staaten könnten die Afrikanische Union aufnehmen. Die Organisation war zuvor bereits regelmäßig als Gast dabei.
    ... wurde zur internationalen Abstimmung in Finanz- und Wirtschaftsfragen gegründet.
    ... beschäftigt sich inzwischen aber auch mit vielen anderen globalen Themen von der Terrorbekämpfung über den Klimaschutz bis hin zu Kriegen. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine war etwa beim Gipfel im vergangenen Jahr ein zentrales Thema - und dürfte auch diesmal wieder eine große Rolle spielen, auch wenn die indische Präsidentschaft das Thema nicht so hoch hängen möchte.
    Auf der Infografik wird die Präsidentschaft der G20 erklärt. Sie 19 Länder und die EU sind in fünd Gruppen unterteilt. Den Vositz hält jedes Jahr ein anderer Staat aus einer der Gruppen. Diese sogenannte G20-Troika bilden in diesem Jahr, Indonesien, Indien und Brasilien. Zu den Aufgaben zählen die Organisation und Agenda des Gipfels und die Auswahl der Gäste wie NGOs und andere Länder, die eingeladen werden.

    ... trifft sich seit 2008 in der Regel einmal im Jahr auf Ebene der Staats- und Regierungschefs. Während der Finanzkrise 2009 und 2010 gab es sogar jeweils zwei Treffen. Schon seit 1999 treffen sich die Finanzminister und Notenbankchefs jährlich.
    ... beschließt bei ihren Gipfeltreffen in der Regel gemeinsame Erklärungen der Staats- und Regierungschefs, die zwar rechtlich nicht bindend sind, politisch aber trotzdem eine starke Signalwirkung haben. Ob es in diesem Jahr eine geben wird, ist wegen der massiven Differenzen der westlichen Staaten vor allem mit Russland unklar. Möglicherweise gibt es auch nur eine Zusammenfassung der Diskussion durch die Präsidentschaft, in der dann auch die Differenzen in einzelnen Punkten festgehalten werden.
    ... wird im nächsten Jahr von Brasilien geleitet.
    Quelle: dpa

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