Donald Trump ist noch in weiteren Fällen strafrechtlich angeklagt.
Quelle: AP
Im historischen Schweigegeldprozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten
Donald Trump hat die Jury am Mittwoch ihre ersten Beratungen ohne ein Urteil beendet.
Am Donnerstag sollen sie weiter darüber befinden, ob Trump schuldig oder unschuldig ist. Wann die Jury ihre Entscheidung bekannt geben könnte, ist unklar. Dies kann auch erst nach Tagen geschehen.
Sollte der ehem. US-Präsident verurteilt werden, "wäre eine Haftstrafe nicht übermäßig wahrscheinlich", so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen zum Schweigegeld-Prozess in New York. Doch es könnte ihm "massiv im Wahlkampf schaden".29.05.2024 | 3:14 min
Jury muss Entscheidung einstimmig fällen
Die Staatsanwaltschaft hatte dem Ex-Präsidenten am Dienstag in ihrem Schlussplädoyer in New York eine deutliche Betrugsabsicht vorgeworfen und einen Schuldspruch gefordert. Trumps Anwalt Todd Blanche verlangte hingegen einen Freispruch aus "Mangel an Beweisen".
Die Beratungen der Geschworenen sind zeitlich nicht begrenzt, die Jury muss ihre Entscheidung einstimmig fällen. Kann sie sich nicht einigen, wäre das Verfahren gescheitert.
Im Fall eines Schuldspruchs würde der Richter zu einem späteren Zeitpunkt das Strafmaß festsetzen. Eine Haftstrafe ist möglich, Experten rechnen im Falle einer Verurteilung jedoch eher mit einer Bewährungs- oder Geldstrafe für Trump.
Es genüge, wenn Trumps Anwälte bei einem der zwölf Geschworenen berechtigte Zweifel hervorrufen, so Rechtsexperte Junker. Denn ein Schuldspruch müsse einstimmig sein. 28.05.2024 | 10:27 min
Insgesamt 34 einzelne Anklagepunkte
Trump wird in dem Verfahren vorgeworfen, vor der Wahl 2016 Geschäftsunterlagen im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an den Pornostar Stormy Daniels gefälscht zu haben. Sein persönlicher Anwalt Michael Cohen hatte Daniels das Geld gegeben, um eine Enthüllung über eine mutmaßliche sexuelle Affäre 2006 zu verhindern. Trump hat eingeräumt, Cohen das Geld zurückgezahlt zu haben.
Der Präsidentschaftsbewerber der
Republikaner hat aber die Vorwürfe in dem Prozess - 34 einzelne Anklagepunkte - zurückgewiesen und bezeichnet das Verfahren als politisches Manöver, mit dem sein
Wahlkampf gegen Präsident
Joe Biden beeinträchtigt werden solle. Eine Affäre mit Daniels dementiert er.
Im Strafprozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten Trump kam es mit den Schlussplädoyers zum großen Finale. Ihm wird vorgeworfen Unterlagen gefälscht zu haben.28.05.2024 | 1:45 min
Weitere Verfahren gegen Trump
Trump ist noch in drei weiteren Fällen strafrechtlich angeklagt. In zwei davon geht es um seine massiven Versuche, seine Wahlniederlage von 2020 gegen Biden nachträglich zu kippen, im dritten Fall um seine Mitnahme geheimer Regierungsdokumente in seine Privatresidenz im Bundesstaat Florida. Wann die Prozesse zu diesen Fällen beginnen könnten, ist jedoch völlig offen.
Quelle: Reuters, AFP