Eklat im Trump-Prozess: Richter lässt Saal räumen

    "Starren Sie mich nieder?":Richter lässt im Trump-Prozess Saal räumen

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    Im Prozess gegen Donald Trump wegen Schweigegeldzahlungen kommt es am Montag zum Eklat. Als ein Entlastungszeuge sich daneben benimmt, platzt dem Richter der Kragen.

    Reporter kehren in den Gerichtssaal zurück, nachdem sie den Gerichtssaal während des laufenden Prozesses gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump kurz verlassen mussten.
    Quelle: dpa

    Im Prozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar ist es zum Eklat gekommen. Richter Juan Merchan platzte bei der Befragung des Entlastungszeugen Robert Costello am Montag in New York der Kragen, weil dieser die Entscheidungen Merchans infrage zu stellen schien.
    Costello, der den Kronzeugen Michael Cohen unglaubwürdig machen sollte, antwortete mehrfach auf Fragen, zu denen Merchan zuvor den Einspruch der Staatsanwaltschaft zugelassen hatte.
    Michael Cohen verlässt sein Wohnhaus auf dem Weg zum Strafgericht in Manhattan, Montag, 13. Mai 2024, in New York.
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    Richter belehrt Entlastungszeugen

    Der Richter belehrte den Zeugen - Costello ist selbst Jurist - dass dieser in solchen Fällen nicht antworten dürfe. Zu einem stattgegebenen Einspruch sagte Costello dann vernehmlich "Jeesh" - übersetzbar etwa mit "Oh mein Gott".
    Merchan ließ die Geschworenen in der Folge aus dem Saal bringen und sagte zu dem Trump-Verbündeten Costello: "Ich möchte in meinem Gerichtssaal über den richtigen Anstand sprechen". Er verbitte sich Kommentare zu seinen Entscheidungen.
    Eine Gerichtszeichnung der ehemaligen Trump-Beraterin Hope Hicks, die am 3. Mai über den chaotischen Wahlkampf 2016 aussagt.
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    Befragung wird nach Saalräumung fortgesetzt

    Als Costello den Richter dann fortwährend finster anschaute, platzte es aus Merchan hörbar verärgert heraus: "Starren Sie mich nieder?"
    Er ließ daraufhin den Saal räumen - mithilfe lauter und schneidender Anweisungen des Personals im Gericht. Journalistinnen und Journalisten sowie Beobachterinnen und Beobachter durften den Saal 1530 nach einigen Minuten wieder betreten, die Befragung wurde fortgesetzt.
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    Schlussplädoyers Ende Mai erwartet

    In dem Prozess geht es um Geld, das Cohen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels zahlte. Nach Cohens Darstellung handelte es sich um Schweigegeld, das Daniels im Wahlkampf 2016 davon abhalten sollte, Details einer mutmaßlichen sexuellen Begegnung mit Trump öffentlich auszubreiten.
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    Die 130.000 Dollar soll Trump Cohen später erstattet haben. Trump wird vorgeworfen, Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben, um den Grund dieser Zahlung an Cohen zu vertuschen. Der Ex-Präsident bestreitet, je mit Daniels intim gewesen zu sein. Richter Juan Merchan sagte, er rechne mit den Schlussplädoyers am 28. Mai.
    In diesen Fällen muss sich Trump vor Gericht behaupten:





    Quelle: dpa, AFP

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