Armenien hat den UN-Sicherheitsrat und Russland um Hilfe angerufen.
Quelle: ap
Die Ex-Sowjetrepublik Armenien im Südkaukasus hat den UN-Sicherheitsrat und Russland zu Maßnahmen zur Beendigung des von Aserbaidschan begonnenen Militäreinsatzes in der
Konfliktregion Bergkarabach aufgefordert. Auch Frankreich strebt eine Sitzung an. Paris spreche sich eng mit seinen europäischen und amerikanischen Partnern ab, um eine starke Antwort auf die inakzeptable Offensive zu geben, hieß es aus dem französischen Außenministerium.
Armenien beruft Dringlichkeitssitzung des Un-Sicherheitsrats ein
Es seien "klare und eindeutige Schritte zur Beendigung der aserbaidschanischen Aggression" nötig, heißt es in einer von armenischen Medien an diesem Dienstag verbreiteten Mitteilung des Außenministeriums in Eriwan. Regierungschef Nikol Paschinjan hat wegen der Eskalation derweil eine Dringlichkeitssitzung des nationalen Sicherheitsrats einberufen.
Die Region Bergkarabach ist seit Jahrzehnten umkämpft. 2022 gelang es Aserbaidschan, weite Teile des Anfang der 1990er Jahre an Armenien verlorenen Gebiets zurück zu erobern.07.12.2020 | 3:13 min
Aserbaidschan hat am Morgen einen groß angelegten Militäreinsatz gestartet, um die auf aserbaidschanischem Gebiet liegende, aber mehrheitlich von Armeniern bewohnte Konfliktregion zurückzuerobern.
Das Militär in Baku begründete dies mit angeblichen Verstößen Armeniens gegen den geltenden Waffenstillstand. Die armenische Seite weist diese Vorwürfe als erfundenen Vorwand zurück.
Armenien und Aserbaidschan streiten seit Jahrzehnten über Bergkarabach
Bergkarabach ist seit Jahrzehnten zwischen den beiden Ex-Sowjetrepubliken umkämpft. In den 90er Jahren hat sich die dortige Bevölkerung unterstützt von Eriwan in einem blutigen Bürgerkampf von Baku gelöst. 2020 gelang dem durch Öl- und Gaseinnahmen hochgerüsteten Aserbaidschan die Revanche. Es holte sich große Teile Bergkarabachs zurück. Der dabei ausgehandelte und von russischen Truppen kontrollierte Waffenstillstand wurde in der Vergangenheit schon mehrfach gebrochen.
Seit Monaten schon hat Aserbaidschan zudem den Latschin-Korridor als einzigen Zugang Armeniens zu Bergkarabach blockiert. Die humanitäre Lage dort gilt als katastrophal.
Quelle: dpa