Obama: Merkel "war immer besorgt, dass ich wütend bin"

    Obama bei Buch-Tour von Merkel:"Sie war immer besorgt, dass ich wütend bin"

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    Barack Obama und Angela Merkel plaudern bei der US-Buchpremiere der Ex-Kanzlerin über alte Zeiten. Es geht um Komplimente und Krisen - heikle Themen werden ausgespart.

    Der ehemalige US-Präsident Barack Obama und die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel nehmen an einem Buchgespräch im The Anthem in Washington, DC teil.
    Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach bei einer Veranstaltung mit dem früheren US-Präsidenten Barack Obama über ihre Memoiren.
    Quelle: AFP

    "Nett und freundlich", aber "zurückhaltend": So beschreibt der frühere US-Präsident Barack Obama Angela Merkel bei deren Buchpräsentation am Abend in den USA. An die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin gerichtet sagt der 63-Jährige scherzhaft:

    Ich würde sagen, du bist nicht unbedingt ein extrovertierter Mensch.

    Barack Obama, ehemaliger US-Präsident

    Bei einer Veranstaltung in der US-Hauptstadt Washington sprechen die beiden über Merkels Memoiren - und ihr Verhältnis zueinander. Auf der großen Bühne in Washington wird viel gelacht - und es werden alte Missverständnisse ausgeräumt. Aber längst nicht alles kommt zur Sprache.
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    Im Deutschen Theater in Berlin hatte Angela Merkel ihre Buchpremiere. Die ehemalige Bundeskanzlerin sprach überraschend viel Klartext.27.11.2024 | 2:44 min

    Obama: Zuvor nie einen Übersetzer benutzt

    Die ehemalige CDU-Vorsitzende hatte vergangene Woche ihre Memoiren mit dem Titel "Freiheit. Erinnerungen 1954 - 2021" vorgestellt. Nun ist sie in die USA gereist und niemand Geringeres als Barack Obama, der von 2009 bis 2017 US-Präsident war, löchert die 70-Jährige nun vor einem ausverkauften Saal mit Fragen.

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    Angela Merkel und Barack Obama

    Kleiner Konflikt um eine große Rede

    Der damalige US-Präsidentschaftskandidat Obama wollte 2008 eigentlich am Brandenburger Tor sprechen - Merkel erteilte eine Absage, Obama musste an die Siegessäule ausweichen. Verärgert war er nicht, sagt er heute.

    Quelle: dpa


    Die frühere Kanzlerin spricht auf Deutsch - ihre Antworten werden ins Englische übersetzt. "Sie sollten wissen, dass ihr Englisch exzellent ist und dass wir nie Übersetzer benutzen", lobt Obama die Ex-Kanzlerin. Aber sie sei eben eine sehr genaue Person.
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    Die frühere Kanzlerin Angela Merkel zieht in ihrer Autobiografie "Freiheit" eine wenig selbstkritische Bilanz ihres Lebens und ihrer Politik.26.11.2024 | 3:05 min

    Merkel und Obama: Absage und ein 'Happy End'

    Wenn auch im Rückblick große Verbundenheit zwischen Merkel und Obama inszeniert wird - ein völlig ungetrübtes Verhältnis während der Amtszeiten war es nicht. Ihre kollegiale Beziehung begann mit einer klaren Absage Merkels an Obama, erzählen die beiden auf der Bühne in der US-Hauptstadt: Obama wollte als Wahlkämpfer 2008 am Brandenburger Tor in Berlin reden - durfte aber nicht. Er musste an die nahe gelegene Siegessäule ausweichen.
    "Ich glaube, Angela wollte zu Recht darauf achten, dass nicht der eine oder andere Kandidat bevorzugt wird. Und so waren einige der Sehenswürdigkeiten verboten", so Obama dazu.

    Das war ich wirklich nicht, aber sie war immer besorgt, dass ich wütend bin.

    Barack Obama, ehemaliger US-Präsident

    Das Brandenburger Tor sei für die Deutschen ein symbolischer und wichtiger Ort, schildert Merkel. Bei seinem ersten Besuch als Präsident im Sommer 2013 dann ein 'Happy End': Obama durfte schließlich am Brandenburger Tor sprechen.
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    Warum Merkel ihr Buch zu genau diesem Zeitpunkt schreiben wollte, erklärt Wulf Schmiese, der stellvertretende Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios.27.11.2024 | 4:53 min

    Elefant im Raum: Die Abhöraffäre

    Doch auch bei ernsteren Themen wie dem Umgang mit der Finanzkrise, sagt Obama, sei es immer kollegial zugegangen. Man habe nie die Stimme erhoben, aber manchmal die Stirn gerunzelt, scherzt er. Auch Merkel sagt, es sei nicht immer alles eitel Sonnenschein gewesen.
    Worüber die beiden bei dem gemeinsamen Auftritt in Washington nicht sprechen: 2013 war bekanntgeworden, dass der US-Geheimdienst NSA über Jahre Merkels Handy ausspioniert hatte. "Ausspähen unter Freunden, das geht gar nicht", hatte sich Merkel damals verärgert gezeigt.
    Chrsitane Hübscher
    Mehr als zwei Jahre hat die Ex-Kanzlerin an ihren Memoiren geschrieben. Was steht drin? ZDF-Hauptstadtkorrespondentin Christiane Hübscher in einer neuen Folge Inside PolitiX.26.11.2024 | 13:13 min

    Merkel: Farbklecks unter den grauen Herren

    Angesprochen auf ihre Erfahrungen als Frau in der einstigen Männerdomäne der Spitzenpolitik erklärt Merkel, dass sie anfangs ziemlich naiv gewesen sei - aber in der Politik schnell gemerkt habe, dass es eine gläserne Decke gegeben habe. Als sie als Kanzlerin kandidiert habe, habe es Vorbehalte gegeben.
    Einen Vorzug kann die Ex-Kanzlerin ihrer Vorreiterrolle auf dem internationalen Polit-Parkett abgewinnen: Mit ihren farbigen Blazern sei sie auf internationaler Bühne häufig ein Farbklecks zwischen all den grauen Jacketts gewesen.
    Einer dieser Jackett-Träger spielte übrigens auch keine Rolle bei der Buchpremiere: Den designierten US-Präsidenten Donald Trump erwähnen Obama und Merkel mit keinem Wort.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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