Für Anfang April soll es am Wochenende ungewöhnlich warm werden (Archivbild)
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Am Wochenende wird es für diese Jahreszeit
ungewöhnlich warm in Deutschland. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sind sogar Temperaturrekorde möglich. "Am Wochenende wird uns erneut ungewöhnlich warme, nordafrikanische subtropische Luft erreichen", erklärte DWD-Meteorologe Christian Herold am Freitag.
Im Süden und auch im Osten bestehe sogar die Möglichkeit, dass die 30-Grad-Marke erreicht wird - "ein Temperaturniveau, das Anfang April bisher noch nie erreicht wurde." Bislang lag die Rekordtemperatur in Deutschland in diesem Zeitraum bei knapp 28 Grad.
Vor allem im Osten und Süden gibt es viel Sonne. Im Nordwesten kann es kräftige Schauer geben, die später Richtung Osten abziehen - bei Höchsttemperaturen zwischen 14 und 25 Grad.05.04.2024 | 4:13 min
Große Menge Saharastaub erwartet
Ganz ungetrübt wird der Sonnenschein voraussichtlich aber nicht sein, der DWD erwartet erneut eine große Menge Saharastaub. Anders als zunächst vorhergesagt, sei damit im Westen bereits am Samstag zu rechnen. "Die Frage ist: Wie lange kann die Sonne ungestört strahlen, sodass am Oberrhein eventuell die 30 Grad erreicht werden?", sagte Herold. Am Sonntag könnte die 30-Grad-Marke dann im Südosten, von den Alpen bis zur Oberlausitz, geknackt werden. "Wenn es der Saharastaub zulässt."
Die hohen Temperaturen, die nun erwartet werden, haben laut dem DWD auch mit dem
Klimawandel zu tun. Durch ihn sei es hierzulande allgemein wärmer geworden, erklärte Herold. Zusätzlich bringe ein Tiefdruckgebiet nun die "wärmstmöglichsten Luftmassen aus Nordafrika zu uns". Insgesamt sei der
Atlantik deutlich wärmer geworden, größere Kaltlufteinbrüche seien seit Januar ausgeblieben, weshalb die Monate
Februar und März die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen seien.
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Nächste Woche sinken Temperaturen wohl auf "normales Niveau"
Im äußersten Norden und Nordosten erreichen die Temperaturen am Wochenende laut DWD 19 bis 24 Grad, in den übrigen Regionen 24 bis 29 und 30 Grad am Oberrhein. Ab Sonntag stellt sich laut DWD dann ein "Nordwest-Südost-Temperaturgefälle" ein. Während es im Nordwesten bei vielen Wolken mit nur 18 bis 23 Grad vergleichsweise kühl bleibe, könne es im Südosten wieder bis zu 30 Grad warm werden. Vereinzelt kann es im Norden gegen Abend regnen. Je nach Bewölkung sinken die Temperaturen nachts auf 13 bis 6 Grad.
In der neuen Woche erwartet der DWD eine Abkühlung: Für Montag sagten die Meteorologen noch Höchstwerte bis 29 Grad voraus, zur Wochenmitte sollen die Temperaturen wieder auf ein "normales Niveau" sinken. "Sowohl ein stabiles Hochdruckgebiet mit mehreren sonnigen Tagen als auch ein stärkerer Kaltlufteinbruch sind bis auf Weiteres nicht in Sicht", sagte Meteorologe Herold.
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Mutmaßliche Tornados richten Schäden an
Vor dem Start des sommerlichen Wochenendes gab es am Freitag im Norden noch vielerorts kräftige Schauer, für den Abend erwartete der DWD dort Gewitter mit Sturmböen. Am Donnerstagabend hatte es bereits in der Mitte und im südlichen Deutschland kräftige Gewitter mit Sturmböen gegeben. An zwei Orten bestand Tornado-Verdacht.
In
Bayern, in der Oberpfalz, hatte ein mutmaßlicher Tornado am Abend rund 30 Häuser beschädigt. Das Polizeipräsidium Oberpfalz sprach bei dem Wetterereignis in Berching im Landkreis Neumarkt am Freitag von einer "Windhose". Der Deutsche Wetterdienst konnte den mutmaßlichen Tornado zunächst nicht bestätigen, ein Tornado-Verdachtsfall soll dennoch vorliegen. Neben den Schäden in Berching soll ein kleinerer Sturm im bayerischen Schirmitz einige Ziegel von den Dächern geweht haben.
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Auch in Korschenbroich in
Nordrhein-Westfalen richtete am Donnerstag möglicherweise ein Tornado massive Schäden an. Die Stadt sprach von einem schweren Sturm, der weniger als eine Minute gedauert habe. "Mächtige alte Bäume stürzten um und begruben Autos unter sich. Dächer wurden abgedeckt, Fassaden beschädigt. Eine Person wurde leicht verletzt", berichtete Stadtsprecherin Birgit Wilms am Freitag. Über die Schadenshöhe wurde zunächst nichts bekannt. Der DWD stufte das Ereignis als "tornadoverdächtig" ein.
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