Brände auf Rhodos: Urlauber berichten von Flucht vor Flammen
Rhodos-Urlauber auf der Flucht:"Haben Koffer genommen und sind losgelaufen"
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Waldbrände haben auf Rhodos zu Massen-Evakuierungen geführt. Schilderungen von Augenzeugen verdeutlichen zunehmend die dramatische Situation auf der griechischen Insel.
Nach den durch einen massiven Waldbrand verursachten Evakuierungen von Touristenhotels auf der griechischen Insel Rhodos haben britische Urlauber die Organisation der Rettungsaktionen kritisiert.
Touristen kritisieren fehlende Hilfe der Reiseunternehmen
"Unser Hotel hatte Platz für 1.200 Personen, aber es gab nur einen Bus, der wartete", sagte Ian Murison, ein Geschäftsmann aus London, der mit seiner Frau und seinem zwölfjährigen Sohn im Süden von Rhodos Urlaub machte.
Nach Angaben der britischen Regierung halten sich zwischen 7.000 und 10.000 Staatsangehörige auf der Insel auf. Rhodos ist für Briten ein beliebtes Pauschalreiseziel.
Einige Touristen sagten, die Reiseunternehmen hätten ihnen weder Informationen zukommen lassen noch Hilfe geleistet.
Flucht aus von Flammen bedrohten Hotels
Schilderungen von Augenzeugen machen die dramatische Situation zunehmend deutlich. Ian Murison erzählte über die Flucht der Familie aus dem von Flammen bedrohten Hotel:
Wir haben alle unsere Koffer genommen und sind losgelaufen. Es dauerte etwa drei Kilometer, bis wir unter der Aschewolke herauskamen.
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Ian Murison, Geschäftsmann aus London
Zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn habe er schließlich einen Strand erreicht. Dort hätten sie - wegen eines Stromausfalls im Dunkeln - zusammen mit Tausenden anderen auf die Evakuierung per Bus oder Boot gewartet.
Der britische Urlauber Ian Murison fotografierte die vor Flammen geflüchteten Touristen am Strand von Gennadi. Im Dunkeln stehen sie Schlange und warten auf Rettung per Bus oder Boot.
Quelle: dpa
Tourist: Chaotische Szenen am Strand
Am Strand hätten sich chaotische Szenen abgespielt, so Murison weiter. Die Menschen hätten sich gedrängt, um in eines der kleinen Boote zu steigen, die die Urlauber in Sicherheit bringen sollten.
Es spielte keine Rolle, ob man Kinder hatte. Erwachsene kämpften darum, als nächstes an Bord zu kommen.
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Ian Murison, Geschäftsmann aus London
Währenddessen sei am Himmel ein "orangefarbenes Glühen" zu sehen gewesen. "Es war sehr, sehr aufreibend", sagte Murison.
Hotelgäste und Feuerwehrleute löschen Feuer
In der Nähe des Badeortes Lindos sahen Reporter der Nachrichtenagentur AP, wie Hotelangestellte und Gäste zusammen mit Anwohnern und Feuerwehrleuten mittels Feuerlöschern, Handtüchern und Wassereimern versuchten, einen kleineren Brand zu löschen.
"Wir wurden in der Nacht geweckt mit einer Warn-SMS und dann hieß es, alle müssen evakuiert werden", berichtet die freie Journalistin Carina Emig von der Situation auf Rhodos.24.07.2023 | 4:58 min
Mitarbeiter des griechischen Außenministeriums sowie mehrerer Botschaften bemühten sich am internationalen Flughafen, Touristen zu helfen, die ihre Reisedokumente verloren hatten.
Keine Entspannung in Sicht
Eine Entspannung der Situation ist kurzfristig nicht in Sicht. Am heutigen Dienstag werden erneut hohe Temperaturen erwartet. Erst für Donnerstag ist kühleres Wetter vorhergesagt.
Es ist die größte Evakuierungsaktion in der Geschichte Griechenlands. Rund 19.000 Menschen mussten vor einem Waldbrand auf der Insel Rhodos in Sicherheit gebracht werden.