Hitze ohne Ende - Chaos auf Rhodos

    Griechenland und Italien:Hitze und Brände: Chaos auf Rhodos

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    Hitze und Feuer in Südeuropa halten an: Auf der griechischen Ferieninsel Rhodos herrschten zum Teil chaotische Zustände. Eine Entspannung ist nicht in Sicht.

    Wegen großer Waldbrände sind mindestens 19.000 Touristen und Einwohner aus Dörfern und Hotels im Südosten der griechischen Insel Rhodos evakuiert worden. Dies teilte die griechische Regierung mit.
    Die meisten Menschen sollen in den Norden der Insel gebracht worden sein, wo manche provisorisch in Turnhallen und Schulen, auf Fähren und auch privat bei Inselbewohnern untergebracht wurden.

    Feuer und Hitze: Keine Entspannung in Sicht

    Der Reisekonzern Tui gab am Sonntag bekannt, angesichts der starken Waldbrände vorerst keine Touristen mehr nach Rhodos zu fliegen. Die Flugverbindungen blieben aber bestehen, um Gäste zurück nach Deutschland zu fliegen, sagte Aage Dünhaupt, Leiter Kommunikation von Tui Deutschland. Zudem könnten viele Reisende von ihrem Flug zurücktreten.

    Tweet von Tui

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    Gäste, die bis kommenden Freitag nach Rhodos gebucht seien, könnten kostenfrei stornieren oder auf ein anderes Urlaubsziel umbuchen. Der Tui-Konzern habe insgesamt derzeit etwa 39.000 Gäste auf Rhodos, sagte Dünhaupt, 7.800 von ihnen seien vom Feuer betroffen und evakuiert worden.
    Ein Löschhelikopter wirft Wasser über einem Waldbrand ab.
    Große Teile Europas leiden unter einer Hitzewelle. Auch Griechenland kämpft mit teils mehr als 40 Grad. Hitze und Trockenheit sorgten für heftige Waldbrände.19.07.2023 | 6:19 min
    Am Sonntag ist weiter keine Entspannung in Sicht - zumal es weiterhin stark winden soll: Ein Sprecher der Feuerwehr sprach gegenüber dem Staatssender ERT von drei großen Fronten. Es handelt sich um Brände rund um den Ferienort Kiotari, das Dorf Apollona und den Stausee Gadoura. Der griechische Zivilschutz warnte für Sonntag für weite Teile Griechenlands vor extrem hoher Waldbrandgefahr.

    Höchste Alarmstufe in vielen Regionen

    Die höchste Alarmstufe fünf galt neben Rhodos auch für Mittelgriechenland, den Westen und Nordosten der Halbinsel Peloponnes sowie den Großraum Athen und die Insel Euböa. Seit Tagen hat eine starke Hitzewelle mit vielerorts Temperaturen von über 40 Grad das Land im Griff. Auch zuvor war es bereits länger heiß und trocken.
    Mann trägt ein Kind, im Hintergrund steigt Rauch auf
    Viele Urlauber auf Rhodos brachten sich zu Fuß in Sicherheit.
    Quelle: dpa

    "Das ist kein Feuer, das morgen oder übermorgen vorbei ist", sagte Feuerwehr-Sprecher Vassilis Varthakogiannis dem Sender Skai TV. Der Brand auf Rhodos werde "uns tagelang zu schaffen machen". Von den Evakuierungen sind nach Einschätzung des Deutschen Reiseverbands auch Deutsche betroffen.

    Auf der Insel halten sich derzeit insgesamt rund 20.000 deutsche Urlauber von Reiseveranstaltern auf, betroffen von den Evakuierungen ist nur ein kleinerer Teil.

    Sprecherin Deutscher Reiseverband

    Hilfe aus anderen europäischen Ländern

    Unterdessen sind Hunderte Feuerwehrleute aus Rumänien, Bulgarien, Polen, der Slowakei und Malta zur Verstärkung der Feuerwehr in Griechenland angekommen und kämpfen gegen die Flammen. Frankreich, Italien, die Türkei, Zypern, Israel und Jordanien beteiligen sich mit Löschflugzeugen und Hubschraubern an den Löscharbeiten, teilte der griechische Zivilschutz mit.
    Die Hitzewelle wird nach Angaben der Meteorologen mit kleinen Schwankungen auch in der kommenden Woche andauern. Am Mittwoch wird ein neuer Höhepunkt mit Temperaturen um die 46 Grad in Südgriechenland erwartet.
    Skyline einer Großstadt; Smog und Hitze sind greifbar.
    Die Erderwärmung bedroht unsere Zivilisation. Wie sie sich auswirken könnte, ermitteln Forschende anhand von Daten vergangener Heißzeiten und Vorboten, die sich heute schon zeigen.22.10.2022 | 45:11 min

    Auch in Italien warnen Meteorologen vor extremer Hitze

    Auch die italienischen Meteorologen erwarten für Anfang kommender Woche eine neue Hitzewelle. Dann seien zwischen Sardinien und Sizilien Spitzentemperaturen von 47 bis 48 Grad möglich, schrieb der Wetterdienst Ilmeteo.it am Samstag.
    Der Wetterdienst der italienischen Luftwaffe registrierte am frühen Samstagnachmittag 40 Grad in Palermo, der Hauptstadt Siziliens. In Rom waren es 37 Grad. Dort waren am vergangenen Dienstag schon 41,8 Grad gemessen worden.

    Waldbrand in den USA zerstört 12.000 Hektar Land

    Unterdessen richteten schwere Unwetter in Nord- und Mittelitalien zum Teil erhebliche Schäden an. Betroffen waren unter anderem die Gegend um Bologna und die Adriaküste. Der Wetterdienst der Region Emilia-Romagna, deren Hauptstadt Bologna ist, meldete heftige Gewitter auch aus den Provinzen Reggio Emilia, Ferrara und Ravenna.
    In den USA warnte der Wetterdienst rund 80 Millionen Einwohner für dieses Wochenende vor Temperaturen von 41 Grad und mehr. Für Phoenix im US-Bundesstaat Arizona, das derzeit die längste Hitzewelle seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erleidet, wurden mehr als 46 Grad vorausgesagt. Im Bundesstaat Washington zerstörte am Wochenende ein Waldbrand binnen eines Tages mehr als 12.000 Hektar Land.

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    :Hitze: Das unterschätzte Gesundheitsrisiko

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    von Michael Kniess
    Die Hitze erzeugt ein Flimmern über der Straße des 17. Juni vor dem Brandenburger Tor.
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