Mehr Waldbrände durch Hitze: Wie verhält man sich richtig?

Es ist heiß in Deutschland und im Rest Europas - sehr heiß. In Großbritannien wurde erstmals in der Geschichte die 40-Grad-Grenze überschritten.

Allerdings bringt das Sommerwetter neben Freibad-Temperaturen auch Gefahren - durch die anhaltende Trockenheit sind deutsche Wälder besonders anfällig für Waldbrände. Vor allem die Feuerwehr und Förster blicken mit Sorge auf die kommenden Wochen.

Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) appellierte an alle Menschen, in Wäldern besonders vorsichtig zu sein. "Die aktuelle Hitzewelle und die herrschende Trockenheit sorgen dafür, dass die Waldböden vielerorts mit vertrockneten, leicht entzündlichen Blättern, Zweigen und Nadeln bedeckt sind. Schon eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe reicht aus, um einen folgenschweren Waldbrand auszulösen", sagte sie.

Waldbrände entstehen meistens durch fahrlässiges Verhalten. Die Forstbehörden mahnen deswegen zu besonderer Vorsicht bei Waldbesuchen.

Deshalb: Kein offenes Feuer außerhalb der ausgewiesenen Grillstellen im Wald oder in Waldnähe. Auf Grillplätzen soll außerdem darauf geachtet werden, Funkenflug zu vermeiden und das Feuer vor dem Verlassen richtig zu löschen.

Auch Rauchen ist im Wald strikt verboten. "Schon eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe reicht aus, um einen folgenschweren
Waldbrand auszulösen", sagte die bayerische Forstministerin.

Fahrzeuge sollten nicht auf entzündlichem Untergrund geparkt werden, da ein glühend heißer Auspuff oder der Katalysator trockenes Laub oder Ästchen entzünden kann. Und unbedingt: Waldwege keinesfalls zuparken, damit die Feuerwehr im Notfall mit ihren Löschfahrzeugen durchkommt.

Glasscherben kommen übrigens (wie gerne behauptet wird) als Ursache von Waldbränden nicht infrage - dazu müsste man sie schon speziell aussuchen und in einiger Höhe über dem Boden anbringen. Das hat der Deutsche Wetterdienst 2006 aufwändig untersucht.

Natürlich sollen Flaschen und Scherben trotzdem nicht im Wald entsorgt werden - darüber freuen sich auch Wildtiere.

Wer einen kleinen Brand entdeckt oder selbst verursacht hat, sollte versuchen, diesen durch Austreten oder mit mitgebrachten Getränken sofort zu löschen. Dabei ist wichtig, sich selbst nicht in Gefahr zu bringen und auch nach gelöschtem Brand die Feuerwehr oder die nächste Polizeidienststelle zu alarmieren.

Bei größeren Waldbränden gilt, umgehend die Notrufnummer 112 anzurufen oder die nächstgelegene Revierförsterei zu informieren, damit das Feuer professionell bekämpft werden kann. Wer sich retten muss, sollte unbedingt gegen die Windrichtung vor dem Feuer flüchten und auf die Hinweise der Notrufzentrale achten. Das Handy bietet zudem über die Kartenfunktion genaue Ortungsdaten für die professionellen Retter.