Verbote für Touristen: Woran sich Urlauber besser halten
Skurrile Verbote für Touristen:Woran sich Urlauber besser halten
von Laura Kress
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Andere Länder, andere Sitten: Da muss vor allem so mancher Tourist im Urlaub aufpassen. Um die Einhaltung sicherzustellen, greifen Urlaubsländer zu teils skurrilen Maßnahmen.
Ein Urlaub soll schön und entspannend sein. Wichtig: Man sollte die Regeln vor Ort kennen.
Quelle: dpa
Die Pandemiebeschränkungen nach Corona sind vorbei und die Menschen reisewütiger denn je. Natürlich freuen sich Urlaubsorte über die steigenden Besucherzahlen. Die Massen bringen aber auch Probleme mit sich, auf die die Länder mit teils skurrilen Verboten reagieren.
Handtuch-Verbot auf Sardinien
Vor allem den Deutschen wird oft nachgesagt, dass sie eine Strandliege gerne mal mit ihrem Handtuch reservieren. Zu groß die Gefahr, dass der Platz nach dem Frühstück durch einen anderen Badegast belegt ist. Am Strand Stintino auf Sardinien müssen Urlauber aber auf ihr Handtuch verzichten; zugelassen sind nur noch Strandmatten.
Die Begründung: Durch die Handtücher würde zu viel Sand abgetragen. Wer trotzdem auf seinem Handtuch beharrt, muss mit einer Strafe von bis zu 100 Euro rechnen.
In Nordrhein-Westfalen haben die Ferien begonnen - es wird also wieder voll auf deutschen Autobahnen. Wo die Deutschen in diesem Jahr Urlaub machen - wir haben nachgefragt.
30.06.2023 | 2:34 min
Essensverbot in Florenz und Eselreiten auf Santorini
Nicht nur am Strand, sondern auch in viel besuchten Städten gelten teils strenge Regeln. Wer sich zum Beispiel auf einer der 138 Stufen der Spanischen Treppe in Rom niederlässt, muss bis zu 1.000 Euro zahlen. In Florenz darf man sich zwar setzen, dafür gilt aber an manchen Plätzen ein Essensverbot. Zum Beispiel vor den Uffizien, dem berühmtesten Museum der Stadt.
Besonders skurril: Auf Santorini ist es bei vielen Touristen beliebt, auf Eseln zu reiten. Nach Protesten von Tierschutzorganisationen ist das Reiterlebnis auf der griechischen Insel nur noch Urlaubern gestattet, die weniger als 100 Kilo wiegen.
"I'm a Barbie Girl, in a Barbie World" - das ist bald nicht mehr nur eine beliebte Songzeile, sondern Wirklichkeit. Im Juli kann die knallpinke Villa in Malibu für einen Mini-Urlaub gebucht werden.
29.06.2023 | 0:51 min
Bitte keine Fotos in Portofino
Wer macht im Urlaub nicht gerne schöne Erinnerungsfotos? Erlaubt ist das aber nicht überall. In der italienischen Küstenstadt Portofino gibt es zum Beispiel bestimmte "rote Zonen", in denen ein Selfie bis zu 275 Euro teuer werden kann. Durch das Fotoverbot möchte die Stadt verhindern, dass Menschen stehen bleiben und sich dadurch Staus bilden.
Sonnenuntergänge, versteckte Ecken oder seltene Oldtimer: Besondere Erinnerungen werden gerne als Foto festgehalten. Vieles ist erlaubt, manches aber nicht: Was Sie wissen sollten.
von Christoph Schneider
mit Video
Problem mit Nacktbildern an heiligen Tempeln
Fotos sind auch auf Bali tabu, zumindest, wenn es sich dabei um Nacktaufnahmen am für Hindus heiligen Banyan-Baum handelt. Da sich solche Vorfälle in letzter Zeit häuften, wird Touristen bei der Einreise von nun an ein Leitfaden mit Benimmregeln an ihren Pass geheftet.
In Thailand ist es außerdem verboten, einen heruntergefallenen Geldschein mit dem Fuß am Fortfliegen zu hindern. Der Grund: Auf den Geldscheinen befindet sich ein Abbild des Königs, das nicht mit dem Fuß berührt werden darf.
Kampf gegen Drogentourismus in Amsterdam
Amsterdam hat hingegen vor allem mit Drogentourismus zu kämpfen. Um vor allem britische Partytouristen fern zu halten, hat die Stadt nun im Internet eine "Stay away"-Kampagne gestartet. Videos der Kampagne zeigen, was Touristen blüht, die sich daneben benehmen: 95 Euro für öffentliches Trinken, 140 Euro für Wildpinkeln.
Überfüllte Partymeilen, verdreckte Straßen, Lärmbelästigung – die Stadt Amsterdam kämpft schon länger gegen den Partytourismus. 12.04.2023 | 2:11 min
Warum braucht es die Verbote?
Dass diese Regeln überhaupt notwendig sind, ist auf die steigenden Touristenmassen zurückzuführen. "Je attraktiver ein Ort ist, desto mehr steigt das Risiko von exzessiven Formen des Tourismus", sagte Tourismusexperte Harald Pechlaner der Wochenzeitung "Zeit".
Aber auch Umweltschutz oder der Respekt gegenüber anderen Kulturen sind nachvollziehbare Gründe für die Verbote. Deswegen sagt der auf Reiserecht spezialisierte Rechtsanwalt Oliver Matzek:
Was passiert bei einem Verstoß?
Wer sich aber trotzdem nicht an die Verbote halten will, sollte auf der Hut sein.
"Hier empfehle ich dringend, die lokalen Regelungen, auch wenn sie dem freiheitsgewohnten deutschen Bürger nicht unbedingt einleuchten, zu beachten", so Hopperdietzel.
Laura Kress ist Mitarbeiterin in der ZDF-Redaktion Recht und Justiz.