Telefonseelsorge: Nachfrage nach Unterstützung hoch

    Angst und Nöte in Krisenzeiten:Telefonseelsorge: Nachfrage auch 2023 hoch

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    Einsamkeit, Depressionen, aber auch der Krieg im Nahen Osten und in der Ukraine: Im laufenden Jahr haben wieder zahlreiche Menschen bei der Telefonseelsorge nach Hilfe gesucht.

    Eine junge Frau steht in ihrer Wohnung an einem Fenster, aufgenommen am 13.07.2021 in Berlin
    Auch 2023 war die Nachfrage bei der Telefonseelsorge hoch.
    Quelle: dpa

    Im zu Ende gehenden Jahr haben sich erneut mehr als eine Million Menschen mit ihren Sorgen, Nöten und Ängsten an die Telefonseelsorge gewandt. Der Krieg im Nahen Osten und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, Einsamkeit und depressive Stimmungen waren häufig Auslöser der Anrufe, wie der Vorsitzende des bundesweiten Telefonseelsorge-Arbeitsgruppe Statistik, Ludger Storch, schilderte.
    Es gebe noch keine detailgenaue abschließende Auswertung für 2023, die Zahl der Kontakte werde aber in der gleichen Größenordnung liegen wie im Vorjahr mit damals rund 1,2 Millionen Anrufen. Mehr als ein Viertel der Anrufe - etwa 27 Prozent - entfallen auf Nordrhein-Westfalen, sagte Storch, der auch Leiter der Bochumer Telefonseelsorge ist.
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    Telefonseelsorge: 2023 geprägt von Krisen

    Neben Anrufen ist ein ebenfalls anonymer Kontakt im Chat oder per Mail möglich. In den vergangenen Jahren gab es jeweils deutlich mehr als 30.000 Chats und wurden weit über 41.000 Mails ausgetauscht. Bei der Telefonseelsorge arbeiten bundesweit über 7.700 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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    Auch 2023 sei wieder ein von Krisen gezeichnetes Jahr gewesen, was Storch zufolge "das Lebensgefühl von immer anderen Krisensituationen betroffen" habe.

    Der Krieg in der Ukraine und auch der Krieg im Nahen Osten versetzen viele in Sorgen und Ängste.

    Ludger Storch, Telefonseelsorge

    Die Folgen der Corona-Pandemie klingen aktuell noch nach, wie sich besonders beim Thema Sozialkontakte und in häufigen sozialen Ängsten zeige. Und auch die Preissteigerungen hätten oftmals Spuren im persönlichen Alltag hinterlassen, sagte Storch der Deutschen Presse-Agentur.

    Einsamkeit vorrangiger Grund für Gesprächsbedarf

    Am Telefon rangiere das Thema Einsamkeit nach wie vor an erster Stelle, sei bei mehr als jedem fünften Anrufenden Grund des Gesprächs gewesen. Sehr häufig werde über Ängste und depressive Stimmungen gesprochen. In vielen Kontakten kommen auch Suizidgedanken zur Sprache.
    Am Telefon sind besonders viele Menschen aus der Altersgruppe 30 bis 69 Jahre vertreten, bei Chat und Mails ist die Altersstruktur tendenziell etwas jünger.
    Auch bei der Nummer gegen Kummer, die die Zielgruppen Kinder, Jugendliche und Eltern abdeckt, lagen die Beratungszahlen nach erster vorläufiger Einschätzung auf dem hohen Niveau von 2022 (rund 121.500 Beratungen), wie es dort hieß. Die Helpline Ukraine für Menschen, die vor dem Krieg geflüchtet sind, werde weiterhin häufig nachgefragt.



    Quelle: dpa

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