Spanien: Zehntausende protestieren gegen Krisenmanagement
Kritik am Krisenmanagement:Valencia: Massenproteste nach Flutkatastrophe
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Zehntausende haben in Valencia gegen die Reaktion der Behörden auf die Flutkatastrophe demonstriert. Sie forderten den Rücktritt des Regionalpräsidenten. Es kam zu Ausschreitungen.
Nach der Flutkatastrophe in der Region Valencia haben rund 130.000 Menschen gegen das Behörden-Krisenmanagement protestiert. Sie fordern den Rücktritt von Regionalpräsident Mazón.10.11.2024 | 0:24 min
Nach den verheerenden Überschwemmungen im Osten Spaniens haben in der Küstenmetropole Valencia deutlich mehr als 100.000 Menschen gegen das Krisenmanagement der regionalen Behörden demonstriert.
Die Behörden sprachen am Samstag von 130.000 Teilnehmern. Viele der aufgebrachten Bürger forderten den Rücktritt von Regionalpräsident Carlos Mazón. In anderen spanischen Städten wie Madrid und Alicante beteiligten sich tausende weitere Menschen an Protesten.
Bei den schlimmsten Überschwemmungen in Spanien seit Jahrzehnten kamen mindestens 220 Menschen ums Leben. Viele werden noch vermisst.
Die Suche nach Vermissten in Valencia geht weiter. Anderthalb Wochen ist das Unwetter in Spanien her.09.11.2024 | 1:46 min
Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei
Die Demonstrierenden in Valencia zogen vom Rathaus der Stadt zum Sitz der Nationalregierung, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Teilnehmer skandierten unter anderem "Mörder, Mörder" und "Rücktritt, Rücktritt". Auf einem Transparent stand:
Unsere Hände sind mit Schlamm befleckt, eure mit Blut.
„
Die Kundgebung fand in einer gespannten Atmosphäre statt. Es kam zu mehreren Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei, wie der AFP-Reporter beobachtete.
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Vorwürfe gegen Regionalpräsident Mazón
Die Empörung der Menschen über das Krisenmanagement in den rund 80 Städten und Gemeinden der Region richtet sich insbesondere gegen Mazón. Dem Regierungschef wird unter anderem vorgeworfen, viel zu spät auf die Warnung der spanischen Wetterbehörde Aemet reagiert zu haben.
Außerdem soll Mazón noch nach dem Einsetzen des heftigen Regens stundenlang abwesend gewesen sein. Der 50-Jährige hatte sich spanischen Medien zufolge damit verteidigt, dass er in einem Restaurant in Valencia ein Arbeitsessen mit einer Journalistin gehabt habe.
Probleme mit Alarmsystem
Einige Menschen in den betroffenen Gebieten berichteten, dass die Warnnachrichten erst auf ihren Handys eingegangen seien, als das Hochwasser bereits zahlreiche Autos mit sich gerissen hatte. Die Notfallbeauftragte der Region, Salomé Pradas, hatte am Donnerstag zugegeben, dass sie das Alarmsystem nicht gekannt habe - zog ihre Äußerung aber später zurück.
Auch Spaniens sozialistischer Regierungschef Pedro Sánchez wurde von den Protestteilnehmern kritisiert. Mazón und Sánchez warfen sich gegenseitig vor, die Überschwemmungen infolge massiver Regenfälle Ende Oktober unterschätzt und die Rettungs- und Hilfseinsätze schlecht koordiniert zu haben.
In Valencia wächst die Wut über das Katastrophenmanagement.04.11.2024 | 3:14 min
Der Zentralregierung in Madrid wird vorgeworfen, dass bis zum Eintreffen ihrer Hilfe in den Hochwassergebieten zu viel Zeit vergangen sei. So hätten vielerorts die Menschen selbst die Sache in die Hand genommen.
Zahlreiche Menschen aus nicht oder weniger stark betroffenen Orten machten sich auf eigene Faust auf den Weg in die Katastrophengebiete, um Lebensmittel zu bringen und bei den Aufräumarbeiten zu helfen.
Quelle: dpa
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