Vorfälle zu "L'amour toujours":Rassistische Äußerungen an Elite-Internat
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Es hat weitere Vorfälle rassistischer und fremdenfeindlicher Parolen zum Song "L'amour toujours" gegeben: an einem Elite-Internat und beim Hamburger Schlagermove.
Deutsche Schüler der Mittelstufe müssen für einen Monat am Internat Louisenlund mehr als 4.000 Euro bezahlen.
Quelle: dpa
Bei einer Schülerparty im Internat Louisenlund haben sich Schülerinnen und Schüler rassistisch geäußert. Am vergangenen Donnerstagabend hätten etwa 40 Jugendliche an der Feier teilgenommen, teilte der Leiter des Internats, Peter Rösner, mit. Acht von ihnen sollen zur Melodie des mehr als 20 Jahre alten Party-Hits "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino rassistische Parolen gesungen haben. Daraufhin hätten eine Pädagogin des Internats die Musik abgestellt und die Feiernden ins Bett geschickt.
Mit einigen Schülerinnen und Schülern gab es laut Rösner weitere Gespräche, um den Vorfall aufzuklären. Diese hätten in einem Anflug großer "Dummheit" das auf Sylt entstandene Video nachahmen wollen. Die mögliche Tragweite sei ihnen nicht bewusst gewesen.
Rösner erklärte weiter in einem Statement, das ZDFheute vorliegt, dass die Betreffenden dieses Fehlverhalten sehr bereuten und bereit seien, jegliche Sanktionen der Schule als Strafen anzunehmen. Nach Angaben des Leiters sollen diese nun für eine Woche vom Schulbetrieb suspendiert werden.
Der Betreiber des Pony-Clubs distanziert sich im ZDF von den Gästen, deren Video viral ging. Er dulde keinen Rassismus. Solche Fälle müssten gemeldet werden, so Tim Becker. 24.05.2024 | 8:06 min
Schüler sollen Verhalten reflektieren
In dieser Woche sollen sich die Schülerinnen und Schüler ehrenamtlich betätigen und ihr Verhalten reflektieren. Ebenso sollen die Schule, die Lehrkräfte und die Internatspädagoginnen und -pädagogen alle Schülerinnen und Schüler bei der Aufarbeitung begleiten, hieß es weiter. Das Lied "L'amour toujours" werde aus der Playlist des Schülerhauses gestrichen. Das Internat wolle auch ihr Konzept zur politischen Bildung und der Demokratieerziehung ausbauen.
"Allen Schülerinnen und Schülern muss klar sein, dass es kein Scherz ist, solche Parolen zu singen", betonte Bildungsministerin Karin Prien (CDU).
Jugendliche hätten schon immer "bewusst gesellschaftliche Tabus gebrochen". Es sei daher Aufgabe, mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen, um ihnen zu verdeutlichen, welche Tragweite solche Gesänge haben.
Rassistische Parolen zu grölen könne mit einer Geldstrafe geahndet werden, so Medienanwalt Christian Solmecke. Aber es habe auch schon Freiheitsstrafen gegeben. 24.05.2024 | 9:51 min
Ausländerfeindliche Parolen und Hitlergruß beim Hamburger Schlagermove
Einen anderen Vorfall gab es auf dem Hamburger Schlagermove am vergangenen Samstag. Als am späten Nachmittag im Stadtteil St. Pauli von einem der Trucks kurzzeitig das Lied gespielt wurde, soll im direkten Umfeld des Lkw eine größere Gruppe feiernder Personen ausländerfeindliche Parolen gerufen haben, einige sollen auch den sogenannten Hitlergruß gezeigt haben, wie die Hamburger Polizei mitteilte.
Das zuständige Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Die Polizei bittet Zeuginnen und Zeugen um Hinweise zu dem Vorfall.
"Das Ziel ist es, rechtsextreme Ideologien mainstreamfähig zu machen," kommentierte Netzaktivistin Katharina Nocun das rassistische Sylt-Video. Man müsse außerdem "stärker über die Opfer von Rassismus sprechen".28.05.2024 | 5:40 min
Quelle: dpa, epd, ZDF
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