Sylt: Weiterer Rassismus-Fall, Frau beleidigt und geschlagen
Betroffene veröffentlicht Video:Frau meldet weiteren Rassismus-Fall auf Sylt
von Nils Metzger
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Eine junge schwarze Frau berichtet, von einer weiteren Personengruppe nach einer Feier auf Sylt rassistisch beleidigt und angegriffen worden zu sein. Ein Video zeigt die Tat.
Kampen auf Sylt: Nach einer Party soll es einen weiteren Rassismus-Vorfall gegeben haben. Die Betroffene berichtet. (Symbolbild)
Quelle: Lea Sarah Albert/dpa
Neue Aufregung um rassistische Vorfälle auf der Nobelinsel Sylt. Am Pfingstwochenende soll es im Anschluss an eine weitere Feier offenbar zu einem Angriff auf eine junge schwarze Frau gekommen sein. Die Betroffene veröffentlichte am Samstag ein Video davon in den sozialen Medien.
Bei den Beteiligten soll es sich dabei um eine andere Gruppe handeln als die, die im Pony-Club im Ort Kampen ausländerfeindliche Parolen zum Lied "L’amour toujours" gerufen hat.
Rassistische Beleidigung und Schläge
Auf ihrem Instagram-Profil berichtet die Frau, dass sie nach einer Party in der Eventlocation "Sturmhaube", nur einige Hundert Meter vom Pony-Club entfernt, von einer Personengruppe rassistisch beleidigt wurde. Als sie die Person zur Rede stellen wollte, habe er sie ins Gesicht geschlagen.
Ich habe am Pfingstsonntag nach der [Sturmhaube] Gewalt am eigenen Leib erleben müssen, nachdem er mich als [N-Wort] beschimpft hat!
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Betroffene schildert rassistischen Angriff
"Bevor ich sagen konnte, was denkst du, wer du bist, habe ich auch schon einen Schlag ins Gesicht bekommen, bin ins Feld gefallen", schildert sie den Angriff.
Betroffene erstattet Anzeige
Unmittelbar im Anschluss an diesen Schlag habe sie die Gruppe der mutmaßlichen Täter mit ihrem Handy gefilmt. In diesen Aufnahmen ist zu hören, wie die Personen sie als "dumme Hure" beschimpfen. Eine der Personen versucht, sein Gesicht zu verbergen und schlägt nach dem Handy.
"Ich habe ihn gefilmt, um zumindest ein Gesicht zu haben", berichtet das Opfer.
Ich möchte, dass er zur Rechenschaft gezogen wird für das, was er mir angetan hat. Ich sehe mich nicht als Opfer, ich möchte mich wehren.
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Betroffene im Video
Bei der Polizei habe sie nun Anzeige gegen unbekannt wegen Körperverletzung erstattet. Im Video zeigt sie ein entsprechendes Dokument des Polizeireviers Sylt. Die Namen der Personen kenne sie nicht. "Das sind nicht die Typen, die im Pony gesungen haben." Weitere Details zum Vorfall oder eine offizielle Stellungnahme der Polizei ist bislang nicht bekannt.
Der Club "Rotes Kliff" in Kampen hatte am Freitag auf Facebook eine Stellungnahme veröffentlicht, wonach es auch dort rassistische Vorfälle durch Gäste gegeben habe. "Einen weltbekannten Partysong zur Propaganda für Rassismus und Diskriminierung zu nutzen, ist erbärmlich und widerlich", so die Erklärung. Man habe den betroffenen Personen Hausverbot erteilt.
Erste Person entschuldigt sich für rassistisches Gegröle
Nach der bundesweiten Entrüstung über rassistische Pöbeleien auf Sylt hat sich einer der jungen Feiernden im seit Tagen diskutierten viralen Video zu Wort gemeldet und für sein Verhalten um Entschuldigung gebeten. Er habe einen "ganz schlimmen Fehler" gemacht, zitiert die "Bild" eine Stellungnahme. Es handelt sich dabei um die Person, die im Video eine Geste wie einen Hitlergruß zeigte.
Alle, die wir damit vielleicht verletzt haben, bitte ich um Entschuldigung.
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Beteiligter im ersten Sylt-Video
Laut "Bild" gab er an, sich der Polizei gestellt zu haben und die rechtlichen Konsequenzen tragen zu wollen. Die Bar Pony im Inselort Kampen, wo das Video aufgenommen wurde, hat nach Bekanntwerden Strafanzeige gestellt, der Staatsschutz der Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung und des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen.
Auf Sylt rufen Feiernde rassistische Parolen zu Gigi D'Agostinos Hit "L'amour toujours". Neu ist das nicht. Seit Monaten versuchen Rechtsextreme das Lied als Symbol zu etablieren.
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