Halbzeit-Bilanz:Punks auf Sylt bisher friedlich
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Auf Sylt findet zum dritten Mal ein Protestcamp von Punks aus ganz Deutschland statt. Zur Halbzeit betonen Veranstalter und Polizei, dass alles geordnet und friedlich verläuft.
Eine Gruppe Punks auf dem Weg von Tinnum in Richtung Westerland.
Quelle: picture alliance / Chris Emil Janßen
Rund drei Wochen nach dem Start des Punk-Protestcamps auf Sylt haben die rund 170 Bewohner hier eine Art Mini-Festival etabliert - mit Konzerten, Workshops, Lesungen und politischen Aktionen. "Wir sind sehr zufrieden und mehr Menschen als letztes Jahr, gerade arbeiten wir an weiteren Aktionen - geplant ist ein CSD und eine Aktion in Kampen", sagte Protestcamp-Anmelder und -sprecher Marvin Bederke (24) aus Frankfurt der Deutschen Presse-Agentur.
Unter dem Motto "Protestcamp für ein solidarisches Miteinander - Klimagerecht und inklusiv in eine gemeinsame Zukunft ohne Gentrifizierung" üben die Teilnehmer aus ganz Deutschland nach Angaben der Gruppe "Aktion Sylt" Kritik am Kapitalismus. Bis zum 1. September wollen sie auf der Festwiese im Gewerbegebiet nahe dem Flughafen in Tinnum bleiben.
Punker auf Sylt bisher friedlich
Zur Halbzeit sei die Lage rund um das Protestcamp überwiegend friedlich, teilte Philipp Renoncourt, Sprecher der Polizeidirektion in Flensburg, mit. Die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen der Versammlungsbehörde und dem Veranstalter laufe meist reibungslos, teilte auch Laura Lewin, Sprecherin des Kreises Nordfriesland, mit.
Die Toilettenversorgung sowie die Müllentsorgung laufen demnach entsprechend den Auflagen und die Versorgung des Camps mit Wasser und Strom funktioniert ebenfalls und wird mit den Anmeldern abgerechnet. Via Crowdfunding sammeln Bederke und seine Mitstreiter in diesem Jahr Geld für Essen, saubere Toiletten, Müllabfuhr und eine Bühne. Rund 3.100 Euro waren dort bis Dienstagmittag gespendet worden.
Sylt – eines der exklusivsten Urlaubsziele Deutschlands. Im Winter aber hat die Nordseeinsel ganz andere Seiten – weitab von Luxus und Prominenz.15.01.2023 | 30:08 min
Protestcamp trifft nicht bei allen auf Gegenliebe
Bei einigen Syltern treffen das Camp 3.0 und seine Bewohner auf Ablehnung. "Grundsätzlich nehmen wir als Gemeinde Sylt einen gewissen Unmut in Teilen der Bevölkerung hinsichtlich des Protestcamps wahr", teilte Florian Korte, Sprecher der Gemeinde Sylt, der dpa mit. Die insgesamt rund sechswöchige Aktion verlaufe aber bisher friedlich.
Das Protestcamp auf der Urlaubsinsel geht bereits in die dritte Runde. Mit dem Neun-Euro-Ticket hatte auf der Nordseeinsel im Sommer 2022 alles begonnen. Damals campierten rund 100 Punks in Zelten vor dem Rathaus in Westerland. Die dritte Auflage, außerhalb des touristischen Zentrums der Insel, ist deutlich professioneller.
Quelle: ZDF
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Quelle: dpa
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