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Nach tödlichem Schuss an Filmset:Neuer Prozess: Das kommt auf Alec Baldwin zu
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US-Schauspieler Baldwin muss doch nochmal vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm die fahrlässige Tötung der Kamerafrau Halyna Hutchins vor. Die Hintergründe auf einen Blick.
Vor mehr als zwei Jahren starb in den USA am Filmset eines Westerns eine Kamerafrau. Jetzt ist die Waffenmeisterin Gutierrez-Reed wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden.07.03.2024 | 0:23 min
Ein weiterer Prozess im Zusammenhang mit dem tödlichen Schuss beim Dreh des Westernfilms "Rust" gerät in den öffentlichen Fokus, nachdem die 26-jährige Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed bereits schuldig gesprochen wurde: Im Juli steht Hollywood-Star Alec Baldwin vor Gericht. Ihm wird fahrlässige Tötung vorgeworfen.
Der Hauptdarsteller und Koproduzent des Films "Rust" hatte im Oktober 2021 während einer Drehprobe eine Waffe auf Halyna Hutchins gerichtet. Es löste sich ein Schuss, der die Kamerafrau tötete und den Regisseur Joel Souza verletzte. Baldwin plädiert auf nicht schuldig.
Wer war Halyna Hutchins?
Die Kamerafrau war zum Zeitpunkt ihres Todes 42 Jahre alt. Sie war auf einem entlegenen Militärstützpunkt in der damaligen Sowjetunion aufgewachsen und hatte zum Beginn ihrer Karriere in Osteuropa an Dokumentarfilmen gearbeitet. Dann studierte sie in Los Angeles das Filmemachen. Vor "Rust" hatte sie unter anderem an dem Kriminaldrama "Blindfire", dem Horrorfilm "Darlin'" und dem Thriller "Archenemy" mitgewirkt.
In sozialen Netzwerken charakterisierte sie sich selbst als "rastlose Träumerin" und "Adrenalinjunkie". Freunde und Familie berichteten über sie, Hutchins sei sehr beliebt und eine anziehende Persönlichkeit gewesen.
Ihre Eltern und Schwester sagten nach dem Schuldspruch gegen Gutierrez-Reed, sie verlangten Rechenschaft. In einer Erklärung ihrer Anwältin Gloria Allred heißt es:
Die "Rust"-Dreharbeiten wurden nach Hutchins' Tod zunächst unterbrochen und später von New Mexico nach Montana verlegt. Der Witwer Matthew Hutchins wurde ausführender Produzent.
Worum geht es in der Baldwin-Anklage?
Die Staatsanwaltschaft hatte eine frühere Anklage wegen fahrlässiger Tötung gegen den 65-Jährigen zunächst fallen gelassen, weil die Möglichkeit bestand, dass die Waffe, die er in der Hand hielt, vor dem Schuss modifiziert worden war und nicht richtig funktionierte. Baldwin sagte, er habe den Hahn gespannt, aber nicht den Abzug betätigt - trotzdem sei der Revolver losgegangen. Eine neue Analyse kam jedoch zu dem Ergebnis, dass die Waffe ordnungsgemäß funktioniert habe, weshalb die Staatsanwaltschaft den Fall wieder aufnahm.
Ein Geschworenengericht erhob im Januar erneut Anklage, wieder wegen fahrlässiger Tötung. Laut Anklageschrift hat Baldwin den Tod der Frau verursacht - entweder durch Fahrlässigkeit oder durch "völlige Missachtung oder Gleichgültigkeit" in Bezug auf die Sicherheit. Im Fall einer Verurteilung droht ihm eine Haftstrafe von bis zu 18 Monaten.
Was spricht für Baldwin?
Die Anwälte des Emmy- und Golden-Globe-Gewinners erklären, Hutchins' Tod sei eine schreckliche Tragödie gewesen, die Staatsanwälte versuchten jedoch fehlgeleiteterweise, eine Verurteilung gegen ihn zu erreichen. Auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AP reagierten sie zunächst nicht. Die Ermittler haben keine Videoaufnahmen des Schusses gefunden.
Gutierrez-Reeds Anwalt Jason Bowles sagte in deren Prozess, seine Mandantin solle für die Filmproduktionsfirma und Baldwin als Sündenbock herhalten. Baldwin sei vom Drehbuch abgewichen, als er die Waffe auf Hutchins richtete.
Quelle: AP
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