Papst Franziskus kann am Sonntag das Krankenhaus verlassen

Rückkehr in Vatikan am Sonntag:Papst Franziskus kann Krankenhaus verlassen

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Der Papst darf wieder nach Hause. Franziskus kann nach mehr als fünf Wochen an diesem Sonntag das Krankenhaus in Rom verlassen und in den Vatikan zurückkehren.

Rom: Der Chirurg spricht zu Journalisten in der Eingangshalle der Poliklinik Agostino Gemelli wo Papst Franziskus wegen einer beidseitigen Lungenentzündung behandelt wird.
Papst Franziskus kehrt nach mehr als fünf Wochen stationärer Behandlung im Krankenhaus wieder zurück in den Vatikan. Er brauche nun eine Erholungszeit, wie seine Ärzte mitteilen.23.03.2025 | 0:22 min
Papst Franziskus kehrt am Sonntag nach mehr als fünf Wochen in der römischen Gemelli-Klinik in den Vatikan zurück. Die überraschende Nachricht gaben die Ärzte in einer Pressekonferenz bekannt.

Morgen wird der Papst in die Residenz Santa Marta zurückkehren.

Sergio Alfieri, Gemelli-Krankenhaus

Sergio Alfieri, der Leiter des Teams, erklärte, der Papst sei so weit wieder hergestellt, dass er wieder in seiner Wohnung im Gästehaus Santa Marta im Vatikan leben könne.
Demnach muss der 88-Jährige nun eine zweimonatige Phase der Rekonvaleszenz einhalten. Erst danach dürfe er wieder seinen gewohnten Arbeitsrhythmus aufnehmen.

Papst will sich am Sonntag öffentlich zeigen

Am Sonntag gegen Mittag will Franziskus sich erstmals seit Beginn seines Krankenhausaufenthalts wieder öffentlich zeigen.
Zum traditionellen Angelus-Gebet will er sich an einem Fenster der Klinik für einen Gruß und Segen zeigen. Der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, erklärte, dabei bleibe es.
Dies wird sein erster öffentlicher Auftritt seit seiner Einlieferung am 14. Februar wegen einer Bronchitis, aus der sich eine beidseitige Lungenentzündung entwickelte. Franziskus erlitt mehrere schwere Atemkrisen und musste beatmet werden, zwischenzeitig schwebte er nach Angaben seiner Ärzte in Lebensgefahr. In der Folge besserte sich sein Gesundheitszustand wieder.
Der Vatikan veröffentlichte seither nur ein Foto von ihm. Aus der Klinik meldete der Papst sich vor Wochen lediglich mit einer aufgezeichneten Audiobotschaft zu Wort.
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Teilnahme des Papstes am Osterfest noch offen

Über seine Teilnahme an den Zeremonien der Karwoche und der Ostertage in Rom ist noch nichts entschieden. Vatikansprecher Matteo Bruni erklärte bei der Pressekonferenz, jetzt hänge alles vom Verlauf der Genesung ab. Der Papst werde sich an die Empfehlungen der Ärzte halten. Das gelte auch für für die mögliche Begegnung mit dem britischen König Charles im April und für die geplante Reise des Papstes in die Türkei Ende Mai.
Professor Alfieri erklärte, derzeit verlaufe die Besserung des Gesundheitszustandes des Patienten sehr zügig. Wenn sich dieser Trend fortsetze, sei auch ein früheres Ende der Ruhephase möglich.
Bis auf Weiteres sei der Papst aber auch nach seiner Rückkehr in den Vatikan auf medizinischen Sauerstoff angewiesen, so Alfieri. Die Viren und Bakterien, die zur Erkrankung der Bronchien und beider Lungenflügel geführt hätten, seien noch nicht restlos besiegt.
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Könnte der Papst zurücktreten?

Aus Sicht des einflussreichen Kardinals Victor Fernandez beginnt nach der Entlassung eine neue Phase seines Pontifikats. Der Pontifex sei ein "Mann der Überraschungen", sagte der Papst-Vertraute. Auf Fragen, ob ein Rücktritt zu diesen Überraschungen gehören könnte, sagte Fernandez:

Das glaube ich nicht wirklich, das nicht.

Kardinal Victor Fernandez

Mit seinen 88 Jahren ist der gebürtige Argentinier inzwischen der zweitälteste Papst der Geschichte. Franziskus ist als Nachfolger des deutschen Papstes Benedikt XVI. seit zwölf Jahren im Amt.

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Quelle: dpa

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Quelle: dpa, KNA, AFP, AP, Reuters

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