Havarierter Öltanker "Eventin" vor Sassnitz angekommen

    Nach stundenlanger Schleppfahrt:Havarierter Öltanker vor Sassnitz angekommen

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    Nach stundenlanger Schleppfahrt bei starkem Wind ist der vor Rügen havarierte Öltanker "Eventin" bei Sassnitz angekommen. Das Havariekommando bewertete die Lage als "stabil".

    Ein Öltanker schippert auf dem weiten Meer auf der Ostee.
    Der manövrierunfähige Tanker, der zur russischen Schattenflotte gehört, ist am Morgen im Hafen der Insel Rügen angekommen. Dort bleibt er bis das weitere Vorgehen geklärt ist.12.01.2025 | 0:22 min
    Der vor Rügen havarierte Tanker "Eventin" mit etwa 90.000 Tonnen Öl an Bord ist vor den Hafen von Sassnitz geschleppt worden. Das Schiff kam am frühen Sonntagmorgen dort an, wie das Havariekommando mitteilte.
    Auf einer Reede rund fünf Kilometer vor der Küste werde die "Eventin" von den Notschleppern "Baltic" und "Bremen Fighter" an Ort und Stelle gehalten. Eine Reede ist ein Ankerplatz zum Beispiel vor Häfen, wo Schiffe warten können.
    Ein großer Öltanker fährt über die Ostsee nahe Rügen
    Aufgrund einer Sturmwarnung muss der manövrierunfähige Öltanker, der Teil der russischen Schattenflotte ist, in Richtung Osten verlagert werden. Er wiegt rund 100.000 Tonnen.11.01.2025 | 0:19 min

    Havariekommando bezeichnet Lage als "stabil"

    Das Havariekommando bewertete die Lage als "stabil". Dank besseren Wetters mit nachlassendem Wind könne der Tanker "sicher gehalten werden". Zur Absicherung und Koordinierung des Einsatzes sei weiterhin die "Arkona", ein Mehrzweckschiff des Bundes, im Einsatz, teilte das Havariekommando weiter mit. Auch das Bundespolizei-Schiff "Bamberg" befinde sich weiterhin in dem Seegebiet.
    Das abgeschleppte Schiff sei dicht, für die Umwelt bestehe keine Gefahr, hatte eine Sprecherin des Havariekommandos gesagt. Der Tanker soll so lange im Hafen bleiben, bis über das weitere Vorgehen entschieden ist. Bisher ist noch unklar, wann und wo der 274 Meter lange Tanker mit 24 Besatzungsmitgliedern an Bord repariert werden soll.
    Mecklenburg-Vorpommern, Rostock: Das Tankschiff "Annika" liegt festgemacht am Überseehafen in Rostock.
    Mitte Oktober war auf dem kleineren Öltankschiff «Annika» vor dem Ostseebad Heiligendamm in Sichtweite der Küste Feuer ausgebrochen.12.10.2024 | 0:21 min

    Tanker trieb stundenlang führerlos auf Ostsee

    Der 274 Meter lange Tanker war seit der Nacht zum Freitag wegen eines mutmaßlichen Stromausfalls manovrierunfähig in der Ostsee nördlich von Rügen getrieben. Stundenlang trieb das Schiff führerlos auf der Ostsee. Rettungsteams gelang es am Freitagnachmittag, auf hoher See Schleppverbindungen zur "Eventin" herzustellen.
    Das Schiff mit 24-köpfiger Besatzung wurde zunächst von einem Notschlepper gesichert. Am Samstag zogen drei Schlepper den Tanker dann zunächst in Richtung einer Position nordöstlich des Kaps Arkona an der Nordspitze Rügens.
    Heftiger Wind und hohe Wellen erschwerten die Fahrt. Laut Havariekommando gab es am Samstagnachmittag teils vier Meter hohe Wellen. Im Laufe des Tages wurde der Plan geändert und das neue Ziel hieß Reede des Stadthafens von Sassnitz. In der Nähe des ursprünglichen Zielorts gibt es zahlreiche Windkraftanlagen im Meer.

    Greenpeace: Tanker gehört zur russischen Schattenflotte

    Der unter der Flagge Panamas fahrende Tanker steht auf einer Liste von 192 maroden Schiffen, mit denen Russland zur Umgehung von Sanktionen nach Angaben von der Umweltorganisation Greenpeace Öl transportiert, der so genannten Schattenflotte.
    Öltanker auf hoher See im Fadenkreuz
    Vor Estland ist frontal unterwegs auf der Ostsee. Im Finnischen Meerbusen warten Tanker darauf, in russischen Häfen Roh-Öl zu laden. 22.08.2023 | 12:41 min
    Russland umgeht mit unter fremder Flagge fahrenden Tankern das als Folge seines Angriffs auf die Ukraine verhängte Öl-Embargo. Es handelt sich bei den Schiffen um alte und oft unversicherte Tanker. Im Dezember hatte die Europäische Union rund 50 Schiffe der russischen Schattenflotte auf eine Sanktionsliste gesetzt.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: AFP, dpa

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