Feuer aus auf Ostsee-Tanker:"Annika": Suche nach Brandursache beginnt
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Nachdem der Brand auf dem Tanker "Annika" gelöscht werden konnte, beginnen nun die Untersuchungen. Am Freitag brach auf dem Schiff ein paar Kilometer vor der Küste ein Feuer aus.
Der Brand auf dem Öltanker "Annika" konnte gelöscht werden. Das Schiff ist an den Rostocker Überseehafen geschleppt worden. Die Brandursache ist noch unklar. 12.10.2024 | 0:21 min
- Ein 73 Meter langes Küstentankschiff mit 640 Tonnen Öl an Bord ist am Freitagmorgen vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns in Brand geraten.
- Am Samstagmorgen teilte das Havariekommando mit, das Feuer sei gelöscht worden.
- Die sieben Besatzungsmitglieder wurden gerettet und sind aus dem Krankenhaus entlassen worden.
- Es ist bisher keine Gewässerverunreinigung entstanden.
- Die Ursache des Feuers ist noch ungeklärt.
Warum ist auf dem Tankschiff "Annika" ein Feuer ausgebrochen? Die Ermittlungen dazu sollen am Montag beginnen. Derzeit sei das Schiff laut zuständigem Rostocker Senator Chris von Wrycz Rekowski für 48 Stunden als Tatort gesperrt - außer für Brand- und Leinenwache. Danach würden die Kriminalpolizei und die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung an Bord gehen und die jeweiligen Ermittlungen führen.
Am frühen Samstagmorgen wurde das Schiff von Schleppern in den Rostocker Überseehafen bugsiert. Es muss zunächst ruhen, damit sich gefährliche Gase verflüchtigen können, so ein Sprecher der Wasserschutzpolizei Rostock.
An der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern war die Sorge groß, nachdem auf dem Tankschiff "Annika" ein Feuer ausbrach.11.10.2024 | 1:39 min
"Annika" wird auf Hitzeschäden untersucht
Bereits am Samstagmittag untersuchte der Taucherei- und Bergungsbetrieb Baltic den Rumpf des 73 Meter langen Schiffes. Bei dem mit einer Helmkamera dokumentierten Tauchgang sollte festgestellt werden, ob es möglicherweise Verformungen durch die Hitzeentwicklung am Rumpf gegeben habe.
Auch auf mögliche Farbänderungen an den Lacken werde dabei geachtet, sagte Simon Müller von den Baltic Tauchern.
Ein Taucher macht sich für eine Inspektion des Tankschiffs "Annika" bereit.
Quelle: dpa
Keine Schwerverletzten nach Schiffsbrand
Am Freitagmorgen brach das Feuer auf dem Schiff vor der Küste von Mecklenburg-Vorpommern aus. Der schwarze Rauch war Seenotrettern zufolge bis an die Küste sichtbar. Mehrzweckschiffe und ein Seenotrettungskreuzer kühlten den Tanker mit großen Mengen Wasser und bekämpften den Brand von außen.
Löscharbeiten an der "Annika"
Quelle: imago images
In der Nacht zum Samstag konnte der Brand dann im Rostocker Überseehafen gelöscht werden. Der Sprecher des Deutschen Havariekommandos, Benedikt Spangardt, zeigte zufrieden mit dem Ablauf des Einsatzes. Es seien drei Feuerwehren beteiligt gewesen, aus Kiel, Lübeck und Rostock. "Die Sache ist in dem Sinne gut ausgegangen, dass keine Person schwer verletzt worden ist, dass die Besatzung in Ordnung ist und dass wir keine Gewässerverunreinigung und keinen Ölschaden in der Ostsee haben."
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) brachte die sieben Besatzungsmitglieder an Land. Nach Angaben des Havariekommandos wurden mehrere Personen leicht verletzt. Sie konnten noch am Freitagabend das Krankenhaus wieder verlassen.
Quelle: ZDF
Die unter deutscher Flagge fahrende "Annika" ist mit etwa 640 Tonnen Öl beladen. Das Schiff war auf dem Weg von Rostock nach Travemünde. Es dient unter anderem dazu, größere Schiffe mit Treibstoff zu versorgen.
In der Ostsee vor Kühlungsborn ist auf dem deutschen Öl-Tankschiff "Annika" ein Feuer ausgebrochen. Alle Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden.11.10.2024 | 0:18 min
WWF lobt Einsatz auf Ostsee
Die Umweltorganisation WWF hat den schnellen Einsatz der Rettungskräfte und Löschmannschaften gelobt.
Das sei nicht überall gegeben, wo Gefahrgutschiffe unterwegs sind, betonte er. Die Ostsee gilt als eines der am stärksten befahrenen Meere der Welt. Täglich sind Viehberg zufolge dort rund 2.000 große Schiffe unterwegs. Darunter seien Tanker mit bis zu 100.000 Tonnen Ladung an Bord. Die Havarie vor Heiligendamm sei ein "Schuss vor den Bug".
Quelle: ZDF
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Quelle: dpa
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